Azolla pinnata im Aquarium oder Teich
Einrichtungsbeispiele mit Gefiederter Algenfarn
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Wissenswertes zu Azolla pinnata
Der Gefiederte Algenfarn (Azolla pinnata) ist eine schwimmende Wasserpflanze aus der Familie der Algenfarngewächse (Azollaceae). Aufgrund ihres invasiven Charakters und ihres Schadpotentials steht sie, wie andere Vertreter der Gattung Azolla, in der EU auf der Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung. Damit ist die Haltung, Vermehrung, der Handel und die Ausbringung dieser Pflanze streng verboten.
Azolla pinnata stammt ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Asiens und Afrikas. Dort gedeiht sie in stehenden oder langsam fließenden Gewässern wie Teichen, Kanälen, Reisfeldern und Sümpfen. Die Pflanze bevorzugt warme, nährstoffreiche Gewässer mit milden Klimabedingungen.
Aussehen
Der Gefiederte Algenfarn zeichnet sich durch seine zarten, stark gefiederten Blätter aus, die ihm eine besonders filigrane Optik verleihen. Die Blätter sind länglich und in einem frischen Grün gefärbt, können bei starker Sonneneinstrahlung oder Stressbedingungen jedoch rötliche Töne annehmen. Die Pflanze bildet feine, frei schwebende Teppiche auf der Wasseroberfläche, wobei ihre Wurzeln frei im Wasser hängen. Die Blätter sind so angeordnet, dass sie an Farnwedel erinnern – daher der Name „gefiedert“.
Verhalten und invasive Eigenschaften
Azolla pinnata ist bekannt für ihre extreme Wuchsfreudigkeit. Unter optimalen Bedingungen kann sich die Pflanze in wenigen Wochen großflächig ausbreiten und die gesamte Wasseroberfläche bedecken. Diese dichten Teppiche blockieren das Sonnenlicht für unterhalb der Wasseroberfläche lebende Pflanzen und reduzieren den Sauerstoffgehalt im Wasser. Dies gefährdet aquatische Lebewesen und stört das ökologische Gleichgewicht. Die Pflanze vermehrt sich hauptsächlich durch vegetative Teilung, wobei schon kleine Pflanzenteile ausreichen, um neue Kolonien zu bilden.
Verwendung und Pflege
Früher wurde Azolla pinnata in tropischen Aquarien als dekorative Schwimmpflanze verwendet. Sie bietet Fischen schattige Verstecke und kann Jungfischen Schutz geben. Die symbiotische Beziehung der Pflanze mit Cyanobakterien (Anabaena azollae), die Stickstoff aus der Luft binden, machte sie zudem nützlich für die Wasserqualität.
In der EU ist die Haltung und Kultivierung von Azolla pinnata verboten, da sie durch unachtsame Entsorgung in die Natur gelangen und dort Schäden anrichten könnte.
Auch in Gartenteich wurde Azolla pinnata gelegentlich genutzt, allerdings ist die Verwendung heute aufgrund ihrer invasiven Eigenschaften und gesetzlichen Vorschriften verboten. Heimische Alternativen wie der Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) oder die Wasserlinse (Lemna minor) sind bessere Optionen.
Nutzung in der Landwirtschaft
In ihren Ursprungsländern wird Azolla pinnata traditionell als natürlicher Dünger verwendet, insbesondere in Reisfeldern. Ihre Fähigkeit, Stickstoff zu binden, fördert das Pflanzenwachstum und verringert den Bedarf an chemischen Düngemitteln. Diese Eigenschaft hat die Verbreitung der Pflanze in tropischen Regionen begünstigt.
Bekämpfung
Die Bekämpfung von Azolla pinnata in betroffenen Gewässern ist schwierig. Physikalische Methoden wie das Abfischen und Entfernen der Pflanzenteppiche sind arbeitsintensiv und oft nicht dauerhaft erfolgreich, da sich kleine, zurückgebliebene Pflanzenteile schnell wieder vermehren. In einigen Regionen werden biologische Methoden getestet, wie der Einsatz spezialisierter Fressfeinde wie des Algenfarnkäfers (Stenopelmus rufinasus).
Gesetzliche Regelungen
Wie andere invasive Arten steht Azolla pinnata in der EU unter strenger Regulierung. Ihr Besitz, die Kultivierung und Ausbringung sind untersagt. Verstöße können hohe Strafen nach sich ziehen. Die gesetzlichen Maßnahmen sollen verhindern, dass die Pflanze in natürliche Gewässer gelangt und dort ökologische Schäden anrichtet.
Alternativen für Aquarien und Teiche
Da die Haltung von Azolla pinnata nicht erlaubt ist, bieten sich Alternativen wie Salvinia natans (Kleiner Schwimmfarn) oder Lemna minor (Kleine Wasserlinse) an. Beide Pflanzen sind für Aquarien und Teiche geeignet, haben ähnliche optische Qualitäten und bergen kein Risiko für die heimische Umwelt.