Bucephalandra im Aquarium pflegen
Einrichtungsbeispiele für Bucephalandra-Arten
Wissenswertes zu Bucephalandra
Bucephalandra ist eine beeindruckende Pflanzengattung, die in den letzten Jahren besonders unter Aquarianern und Aquascaping-Enthusiasten an Popularität gewonnen hat. Mit ihren vielseitigen Farben, interessanten Blattstrukturen und der Fähigkeit, auf Steinen und Wurzeln zu wachsen, sind sie eine Bereicherung für jedes Aquarium.
Herkunft und natürlicher Lebensraum
Bucephalandra-Arten stammen aus Borneo (Indonesien) in Ostasien, einer der artenreichsten Inseln der Welt. Dort wachsen sie entlang von Flussufern und auf Felsen, oft in Bereichen mit starken Strömungen. Sie sind sogenannte Aufsitzerpflanzen, was bedeutet, dass sie ihre Wurzeln nicht im Boden verankern, sondern sich an festen Oberflächen festhalten. Aufgrund der sich oft ändernden Wasserstände können sie sowohl unter als auch über Wasser gedeihen.
Besondere Merkmale von Bucephalandra
Was Bucephalandra so besonders macht, ist die enorme Vielfalt innerhalb der Gattung. Ihre Blätter können verschiedene Formen und Farben annehmen – von tiefem Grün über schimmernde Blautöne bis hin zu leuchtendem Rot oder Violett. Unter Wasser entwickeln viele Arten eine charakteristische metallische Färbung. Zudem wachsen sie relativ langsam, was sie ideal für fein abgestimmte Aquarienlandschaften macht. Ein weiteres Merkmal ist ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Licht- und Wasserbedingungen.
Die Legende um den Namen
Der Name Bucephalandra erinnert an Bucephalus, das berühmte Pferd Alexanders des Großen. Es gibt keine gesicherten Belege dafür, warum genau die Pflanze diesen Namen trägt, doch eine Theorie besagt, dass die markante Struktur der Blätter mit ihrer leicht gewellten oder gezackten Form an die Mähne eines Pferdes erinnern könnte. Ob diese Annahme stimmt oder nicht – der Name hat der Pflanze eine gewisse Mystik verliehen.
Beliebte Züchtungen und Varianten
Innerhalb der Gattung gibt es zahlreiche Kultivare und Wildformen, die sich in Größe, Blattstruktur und Farbe unterscheiden. Einige der bekanntesten und beliebtesten Varianten sind:
- Bucephalandra "Dark Skeleton King" – Eine faszinierende Variante mit tief dunklen, fast schwarzen Blättern und einem metallischen Schimmer.
- Bucephalandra "Catherine Red" – Bekannt für ihre rötlichen bis violetten Blätter, die sich besonders unter intensiver Beleuchtung ausprägen.
- Bucephalandra "Mini Coin" – Eine kleinwüchsige Art mit rundlichen, glänzenden Blättern, die sich ideal für Nano-Aquarien eignet.
- Bucephalandra "Brownie Phantom" – Eine besonders begehrte Sorte mit schmalen, gewellten Blättern, die je nach Lichtverhältnissen zwischen Grün, Blau und Braun schimmern können.
Pflege im Aquarium
Diese Aquariumpflanzen sind erst in den letzten Jahren in größerer Zahl in die Aquarien in Europa und den deutschsprachigen Raum gelangt. Sie gelten als einfach zu pflegen. Deshalb sind sie rasch bei Aquarianern sehr beliebt geworden. Vor allem durch den Einsatz beim Aquascaping und in Nanoaquarien sind sie schnell bekannt geworden. In der Aquaristik wird sehr oft von Buce, bzw. Bucen als Kurzform gesprochen.
Bucephalandra hat verzweigte und kriechende Rhizome, die ca. 10 cm lang werden. Es handelt sich um Aufsitzerpflanzen, die nicht in den Bodengrund eingepflanzt werden dürfen. Im Aquarium können die Pflanzen auf Wurzeln, Kokosnüssen oder Steinen aufgebunden werden. Am besten scheinen sie auf Gestein zu wachsen und sogar auf sehr glatten Steinoberflächen können sie sich mit ihren Wurzeln festhalten.
Am besten wachsen Bucephalandra-Arten in sauerstoffreichen Wasser mit etwas Strömung. Sie können also auch in der Nähe des Filterauslasses platziert werden. Einige Arten wachsen auch außerhalb des Wassers. Sie eignen sich dann hervorragend für Paludarien. Wichtig ist dabei allerdings eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine regelmäßige Benetzung mit Wasser.
Bei den Wasserwerten sind die Pflanzen anspruchslos und passen sich den unterschiedlichsten Umgebungen an. Sowohl weiches als auch härteres Wasser wird vertragen. Optimales Wachstum wird je nach Art unterschiedlich zwischen 22 und 24°C erreicht. Aber auch in 30°C warmen Wasser wächst die Pflanzenart. Auch die Lichtverhältnisse sind nicht entscheidend für eine erfolgreiche Pflege von Bucephalandraarten. Selbst in schattigen Aquarien und wenig beleuchteten Becken kommen sie zurecht. Allerdings kann mit der Zugabe von Pflanzendünger und CO2, sowie einer höheren Lichtintensität eine schönere Farbe und ein kompakterer Wuchs erreicht werden.
Diese widerstandsfähigen Aquarienpflanzen reagieren allerdings oft auf Stress. Auch bei längeren Transportwegen. Gelegentlich bleibt dann nur das Rhizom übrig. In der Regel regenerieren die Pflanzen sich sehr schnell und treiben neue Blätter aus.
Was Bucen allerdings ausgesprochen schlecht vertragen ist der Bewuchs mit Algen. Dieser sollte entsprechend vermieden werden.
Bucephalandra wächst sehr langsam, kann aber gelegentlich zurückgeschnitten werden, um dichte Bestände zu schaffen.
Bei einer optimalen Haltung bilden sich die von den Aronstabgewächsen bekannten, typischen Blütenspathen.
- Temperatur: 20–28 °C
- pH-Wert: 5,5–7,5
- Karbonathärte: 0–10 °dH
Farbspiel im Aquarium
Bucephalandra ist nicht nur eine optisch ansprechende, sondern auch eine vielseitige und pflegeleichte Pflanze für das Aquarium. Mit ihren besonderen Farben, dem langsamen Wachstum und der Fähigkeit, sich an verschiedene Bedingungen anzupassen, ist sie besonders bei Aquascapern beliebt. Ob die Verbindung zu Alexanders Pferd nun eine Anekdote oder Realität ist – eines steht fest: Bucephalandra ist eine außergewöhnliche Pflanze, die in keinem gut gestalteten Aquarium fehlen sollte.
Vermehrung
Bucephalandra bilden Blütenstände zur Vermehrung. In der Aquaristik werden sie allerdings zumeist über eine Teilung des Rhizoms vermehrt. Bei der Teilung werden am einfachsten sollte Stücke verwendet, die bereits Wurzeln ausgebildet haben, um sie auf Steine aufzubinden. Die durch Rhizomteilung entstandenen Wasserpflanzen sind mit den Mutterpflanzen genetisch identisch.
Probleme des Buce-Trends
Schon seit Jahren machen Naturschützer darauf aufmerksam, dass die Leidenschaft der Aquarianer und Aquascaper für die Bucen dazu führt, dass natürliche Bestände dieser sehr langsam wachsenden Gewächse bereits bedroht sind. Deshalb wird zurecht darauf verwiesen, nach Möglichkeit auf einheimische Nachzuchten für die Verwendung in Aquarien zurückzugreifen.