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Algen im Aquarium bekämpfen

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Warum Algen bekämpfen?

Algen im Aquarium können für den Aquarianer nicht nur ein optisches Ärgernis sein. Algen stehen in Konkurrenz zu den Aquarienpflanzen und sind sehr häufig ein Indikator für Mißstände im biologischen Gleichgewicht. Es ist also in jedem Fall Ursachenforschung angesagt, bevor mit chemischen Mitteln aus dem Zierfischhandel operiert wird.

Algen vermeiden

Am einfachsten lassen sich Algen im Aquarium schon bei der richtigen Wahl des Standorts für das Becken vermeiden. Direkte Sonneneinstrahlung ist eine Hauptursache für ein schnelles Algenwachstum und sollte deshalb vermieden werden.

Es ist aber nicht nur die Sonneneinstrahlung, sondern auch die Aquarienbeleuchtung gilt es zu überprüfen. Ist diese für das Aquarium überdimensioniert oder ist die Bleuchtungsdauer zu lange, kann auch hier eine Ursache für wuchernde Algen liegen. Versuchsweise sollte die Beleuchtungsdauer deutlich reduziert werden. Generell sollte ein Aquarium niemals mehr als 12 Stunden täglich beleuchtet sein.

Ein Überangebot an Nährstoffen kann ebenfalls zu starkem Algenwachstum führen. Nitrat und Phosphat können sich im Aquariumwasser schnell durch zu starke Fütterung der Fische und gleichzeitig unzureichender Wasserwechsel anreichern. Fehlen dann auch noch gewünschte Aquarienpflanzen und sind diese in zu geringer Zahl vorhanden, nehmen Algen das Nährstoffangebot dankend an. Am einfachsten läßt sich dabei mit regelmäßigen, am besten wöchentlichen, großzügigen Wasserwechseln und einer üppigen Bepflanzung des Aquariums mit schnell wachsenden Pflanzenarten gegensteuern.

Algen bekämpfen

Lassen sich die Algen nicht durch die oben genannten Vermeidungsstrategieen zurückdrängen lassen, weil z.B. der Standort des Aquariums nicht geändert werden kann, können Algen auch aktiv bekämpft werden.

Manuelles Entfernen

Algen an den Scheiben können mit einem Magnetreiniger oder einem Algenschaber relativ leicht entfernt werden, da sie auf glatten Oberlfächen nicht gut anhaften können. Schwieriges ist es auf der Aquariendekoration wie Steinen oder Wurzeln. Auf deren poröser Oberfläche können Algen gut anwachsen und sind entsprechend schwer zu entfernen. Oft ist es nur möglich, die Gegenstände algenfrei zu bekommen, indem man sie aus dem Aquarium nimmt, in der Sonne trocknet und anschließend am besten mit einem Dampfstrahler entfernt.

Pflanzen, die mit Algen bewachsen sind, können kaum manuell von Algen befreit werden, ohne die Aquarienpflanzen zu beschädigen oder sogar ganz zu zerstören.

Wasserpflanzen

Aquarienpflanzen stehen in Konkurrenz zu den Algen im Aquarium um Nährstoffe und um Licht. Es gibt durchaus Pflanzen, die den Konkurrenzkampf mit den sehr anspruchslosen Algen zu gewinnen. Generell sind dies sehr schnellwachsende Pflanzen wie das Hornkraut. Da Hornkraut auch als Schwimmpflanze eingebracht werden kann, ist die Pflanze auch am Licht wesentlich näher dran und kann Teile des Aquariums sogar abdunkeln, so dass es Algen an diesen schattigen Stellen im Becken schwieriger haben, sich zu vermehren.

Algenfressende Tiere

Vorsicht sollte man bei dem Besatz mit algenfressenden Fischen und Wirbellosen walten lassen. In erster Linie sollten diese Tiere zum restlichen Besatz passen, wenn sie denn ihre Aufgabe der Algenvernichtung erledigt haben. Sie sollten auch dann noch genügend Futter im Becken vorfinden oder müssen entsprechend gefüttert werden.

Als Algenfresser werden im Zoohandel verschiedene Schnecken oder Garnelen angeboten. Auch Zierfische wie die siamesische Rüsselbarbe gilt als guter Algenfresser. Man sollte sich hier aber keine Wunder erwarten. Sehr festgewachsene Algen können auch von den Tieren kaum entfernt werden. Der Hunger der Tiere sollte ausserdem nicht überschätzt werden. Ein starker Algenbewuchs kann nur von einer entsprechend großer Zahl von Tieren eingedämmt werden, die selbstverständlich zur Aquariengröße und zum sonstigen Besatz passen muss.

Einige Arten wie Antennenwelse eignen sich trotz gegenteiliger Anpreisungen kaum als ausdauernde Putzerfische.

Algenmittel aus dem Handel

Als grundsätzlich letztes Mittel sollte man auf Algenbekämpfungsmittel aus dem Zoohandel zurückgreifen. Man muss sich dabei immer bewußt sein, dass Algen auch Pflanzen sind und was diese unerwünschten Pflanzen schädigt oder zurückdrängt, kann auch für die gewünschten Aquarienpflanzen nicht förderlich sein.

Vor der Behandlung mit chemischen Mitteln sollten genaue Informationen eingeholt werden, wie das Mittel wirkt und man sollte sich zu 100% an die Hinweise zur Dosierung und Anwendung halten. Sind Nebenwirkungen für Fische oder Wirbellose zur erwarten, sollte man den Einsatz genau abgewägen und eher das Wohl der Tiere im Auge behalten.

Fazit

Algen können sehr lästig sein. Oft liegt das aber auch im Auge des Betrachters, bzw. des Aquarianers. Algen gehören zum nassen Biotop einfach dazu und sind für viele Aquarienfische wie die aufwuchsfressenden Mbunas aus dem Malawisee die Grundlage ihres natürlichen Fressverhaltens. Ein leichter Algenbewuchs sollte deshalb grundsätzlich akzeptiert werden, denn in einem Aquarium, in dem es überhaupt keinen Aufwuchs gibt, kann genauso etwas falsch laufen, wie in einem Aquarium mit wucherndem Algenwuchs. Grundsätzlich sollten immer die Möglichkeiten zur Vermeidung genutzt werden, bevor an andere Bekämpfungsmethoden gedacht wird.

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Letzte Änderung am 11.01.2023

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.