Rotes Wasser und Ablagerungen im Gartenteich – Eisen oder Rotalge?
Wenn sich Wasser oder die Ablagerungen im Teich rötlich verfärben, wird häufig vermutet, dass stark eisenhaltiges Wasser der Grund für dieses Phänomen ist. Doch nicht immer steckt Eisen dahinter – in vielen Fällen ist eine Rotalge die wahre Ursache. Wir erklären, wie man die beiden Erscheinungen unterscheidet, wie Rotalgen entstehen, welche Maßnahmen gegen sie helfen und wie man sie langfristig vermeidet.
Eisenhaltige Ablagerungen oder Rotalgen? So erkennt man den Unterschied
Um herauszufinden, ob das rötliche Wasser oder die Ablagerungen durch Eisen oder durch eine Rotalge verursacht werden, kann man folgende Merkmale vergleichen:
Eisenhaltige Ablagerungen
Typisch für eisenhaltiges Wasser ist eine rostbraune bis rötliche Verfärbung, die sich besonders an Steinen, Filtermedien oder Teichfolie ablagert. Die Ablagerungen sind meist fest und setzen sich als feiner Belag ab. Sie entstehen bei einem hohen Eisengehalt im Brunnenwasser oder durch oxidierende Metallteile im Teich.
Rotalgen
Sie erscheinen oft als schleimige, schmierige Beläge, die an Pflanzen, Steinen oder der Teichfolie haften. Bei starker Ausbreitung können sie das Wasser trüben und rötlich färben. Sie fühlen sich eher weich an und lassen sich mechanisch leicht abwischen.
Eisenhaltige Ablagerungen im Gartenteich bestehen meist aus Eisenoxid (Rost) oder Eisenhydroxid. Diese Verbindungen sind in der Regel nicht magnetisch, da sie chemisch oxidiertes Eisen enthalten, das seine ferromagnetischen Eigenschaften verloren hat. Ein Magnet ist bei der Unterscheidung also nicht hilfreich…
Was sind Rotalgen?
Rotalgen (Rhodophyta) sind eine große Gruppe von Algen, die vor allem in Meeresgewässern vorkommen, aber auch in Süßwasser auftreten können. In Teichen erscheinen sie meist als rot-bräunliche, schleimige Beläge, die sich auf Oberflächen festsetzen.
Obwohl sie zu den Rotalgen gehören, müssen sie nicht immer eine leuchtend rote Farbe haben – sie können je nach Lichtverhältnissen auch dunkelbraun oder fast schwarz erscheinen.
Rotalgen treten häufig auf, wenn bestimmte Umweltbedingungen erfüllt sind:
Ungleichgewicht von Nährstoffen
Hohe Phosphat- oder Stickstoffwerte im Wasser begünstigen ihr Wachstum.
Schwankende oder zu geringe CO₂-Werte
Rotalgen gedeihen oft in Teichen mit instabilen oder niedrigen Kohlendioxidkonzentrationen.
Starke Strömung oder hohe Wasserbewegung
Sie treten häufig an Wasserfällen, Bachläufen oder in der Nähe von Filterausläufen auf.
Lichtverhältnisse
Rotalgen bevorzugen oft schattigere Bereiche oder Stellen mit indirekter Beleuchtung.
Maßnahmen gegen Rotalgen
Hat sich die Rotalge bereits ausgebreitet, helfen folgende Maßnahmen:
Mechanische Entfernung
Ablagerungen mit einer Bürste oder einem Tuch von Steinen, Folien oder Pflanzen abwischen. Algenreste mit einem Teichsauger oder Kescher entfernen.
Nährstoffüberschuss reduzieren
Phosphat- und Nitratwerte messen und senken (z. B. durch Phosphatbinder oder Wasserwechsel). Teichfische weniger füttern und abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernen.
CO₂-Wert stabilisieren
In stärker bepflanzten Teichen kann eine gezielte CO₂-Zufuhr helfen, das biologische Gleichgewicht wiederherzustellen.
Konkurrenz durch andere Pflanzen schaffen
Schnellwachsende Teichpflanzen wie Wasserpest (Elodea), Hornblatt (Ceratophyllum) oder Wasserlinsen (Lemna) helfen, überschüssige Nährstoffe aufzunehmen und so das Algenwachstum zu hemmen.
Einsatz natürlicher Feinde
Einige Schneckenarten und Fische fressen Algenbeläge.
UV-Klärer nutzen
UV-Licht kann helfen, schwebende Algensporen im Wasser zu reduzieren.
Eisen oder Rotalge?
Rötliche Verfärbungen im Gartenteich sind nicht immer auf Eisenablagerungen zurückzuführen – oft ist eine Rotalge der eigentliche Verursacher. Übrigens auch im Winter, denn Rotalgen sind an kühle Temperaturen angepasst und wachsen oft sogar bei Eis und Schnee.
Während Eisenoxid eher feste, rostige Ablagerungen bildet, zeigt sich die Rotalge als schleimiger, leicht abwischbarer Belag. Durch gezielte Maßnahmen wie Nährstoffkontrolle, mechanische Reinigung und den Einsatz von Konkurrenzpflanzen lässt sich ihr Wachstum eindämmen und langfristig vermeiden.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de