Zugvögel und Standvögel in Deutschland: Wer bleibt und wer zieht?
Im Herbst verlassen viele Vogelarten Deutschland, um den kalten Wintermonaten zu entfliehen. Zugvögel machen sich auf den Weg in den Süden, während andere Arten das ganze Jahr über hier bleiben. Wie überwintern diese Standvögel, und können wir sie dabei unterstützen?
Welche Vögel uns im Herbst verlassen
Viele bekannte Zugvögel verlassen Deutschland im Herbst, um in wärmeren Regionen zu überwintern. Darunter sind:
- Störche
- Kuckucke
- Schwalben
- Mauersegler
- Nachtigallen
Diese Arten legen weite Strecken zurück, oft bis nach Afrika, um dort in den Wintermonaten bessere Lebensbedingungen und ausreichend Nahrung zu finden.
Welche Vögel bei uns bleiben
Viele Vogelarten sind jedoch Standvögel und bleiben das ganze Jahr über in Deutschland. Zu den häufigsten gehören:
Amsel
Der beliebte Singvogel ist in Gärten und Parks das ganze Jahr über zu sehen. Amseln ernähren sich von Beeren, Samen und Insekten.
Rotkehlchen
Das kleine, markante Rotkehlchen bleibt ebenfalls in Deutschland und sucht auch im Winter in Gärten nach Nahrung, meist Insekten und Beeren.
Meisen (z. B. Kohlmeise, Blaumeise)
Diese farbenfrohen Vögel sind sowohl im Sommer als auch im Winter aktiv. Sie ernähren sich im Winter vor allem von Samen und Nüssen.
Buntspecht
Der Buntspecht trommelt auch in den Wintermonaten an Bäumen und sucht nach Insektenlarven in der Rinde.
Spatzen (Haussperling, Feldsperling)
Die kleinen, aber robusten Sperlinge finden sich das ganze Jahr über in der Nähe des Menschen und ernähren sich im Winter von Samen und Körnern.
Wie überwintern diese Vögel?
Standvögel haben verschiedene Strategien entwickelt, um den kalten Winter zu überstehen:
- Fettreserven anlegen
Viele Vögel fressen im Herbst besonders viel, um Fettreserven für die kalten Monate anzulegen. Diese Reserven helfen ihnen, Zeiten mit wenig Nahrung zu überstehen. - Körner und Samen suchen
Wenn Insekten und andere tierische Nahrung knapp werden, ernähren sich viele Vögel von Samen, Körnern oder Früchten. Pflanzen wie Sonnenblumen, Disteln oder Heckensträucher (z. B. Weißdorn, Holunder) sind wichtige Nahrungsquellen. - Schutz suchen
Vögel suchen Schutz in Hecken, dichten Bäumen oder Nistkästen, um sich vor Wind und Kälte zu schützen. Besonders nachts oder bei extrem kaltem Wetter ziehen sich viele Vögel zurück.
Wie man Vögeln im Winter helfen kann
Wer den heimischen Vögeln im Winter helfen möchte, kann auf verschiedene Weise tätig werden:
- Futterstellen einrichten
Eine der effektivsten Möglichkeiten ist das Aufstellen von Futterhäuschen oder das Aufhängen von Meisenknödeln. Diese sollten an einem sicheren Ort platziert werden, um die Vögel vor Katzen zu schützen. Ideal sind Mischungen aus Körnern, Nüssen und Fett, um die Energiereserven der Vögel aufzufüllen. - Wasser bereitstellen
Besonders bei Frost ist es schwierig für Vögel, an flüssiges Wasser zu gelangen. Eine flache Schale mit Wasser, die täglich gewechselt wird, kann hilfreich sein. - Nistkästen aufstellen
Nistkästen bieten nicht nur im Frühling einen Brutplatz, sondern auch im Winter einen geschützten Rückzugsort für Vögel. Besonders dichte Hecken und ungepflegte Ecken im Garten bieten Schutz vor Kälte und Fressfeinden. - Naturnahen Garten gestalten
Sträucher mit Früchten wie Holunder, Weißdorn oder Vogelbeere bieten nicht nur Futter, sondern auch Schutz. Auch Samenstände verblühter Pflanzen wie Sonnenblumen und Disteln sind im Winter eine wertvolle Nahrungsquelle.
Fazit
Während Zugvögel Deutschland im Herbst verlassen, bleiben viele Standvögel das ganze Jahr über hier. Mit den richtigen Maßnahmen – wie dem Anbieten von Futter und Schutzmöglichkeiten – können wir den heimischen Vögeln helfen, die kalte Jahreszeit zu überstehen und gleichzeitig die Natur in unserem Garten lebendig halten.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de