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Zugabe von Kohlenstoff als Bakteriennahrung zur Nitrat und Phosphatreduktion im Sü?? und Meerwasser.

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Hallo Aquarienfreunde,

wer kennt das nicht - der ewige Kampf mit den Nitrat und Phosphatwerten im Aquarium. Die Entstehungsgeschichte der Stoffe möchte ich nicht gro?? erläutern, dieser Beitrag konzentriert sich mehr auf den Abbau der Stoffe durch anaeorobe Bakterienkulturen.

In der Natur sind diese Stoffe nur in sehr geringen Mengen im Wasser vorhanden, im Sü??wasser können Sie bisweilen schon etwas höher sein - im Aquarium sind diese Stoffe aber nicht willkommen. Zwar sind diese Stoffe als Nahrung für unsere Pflanzen und auch Korallen sehr wichtig, es ist aber Vorteilhaft wenn der Aquarianer den Gehalt und vor allem das Verhältnis der Stoffe selbst regeln kann. Das ist deshalb wichtig weil ein Ungleichgewicht von Nitrat und Phosphat zu unerwünschten und vor allem schweren Algenproblemen führen kann, aber auch unsere Pflanzen benötigen zum Zellaufbau nicht nur diese Stoffe im ??berfluss sondern auch andere Stoffe wie Spurenelemente und Mineralstoffe. In Düngemitteln ist entweder eines gar nicht vorhanden oder man treibt die unerwünschten Stoffe noch höher hinauf. Das ist langfristig absolut unerwünscht und sollte im Optimalfall vom Aquarianer gesteuert werden könne.

Hierzu gibt es vor allem im Meerwasserbereich viele Möglichkeiten, die aber im Sü??wasser nur Bedingt funktionieren. Hier mal ein kleiner Auszug mit Eignung für die Einzelnen Biotope:

Methode - Meer - Sü?? - Aufwand - Kosten

Zeovith - Ja - Nein - Mittel - Hoch

Algenfilter - Ja - bedingt - Mittel - Niedrig

Nitratfilter - Ja - Ja - Niedrig - Mittel

DSB - Ja - Ja - Niedrig - Niedrig

Wasserwechel - Ja - Ja - Hoch - Niedrig bis Mittel

Alle oben erwähnten Möglichkeiten benötigen aber technische Hilfsmittel und sind mit gewissen Risiken verbunden. In diesem Blog möchte ich auf die letztere Methode eingehen und hier eine Möglichkeit aufzeigen die Kosten noch weiter zu reduzieren und den selben Erfolg zu erzielen. Vielen ist die von mir Vorgeschlagene Methode bekannt, anderen vielleicht nicht. Im Aquarianervolksmud nennt man diese Methode die Wodkamethode.

Ich bin mit diesem Begriff aber nicht sehr zufrieden und werde mich daher auf den Begriff Kohlenstoffmethode beschränken. Die Kohlenstoffmethode basiert auf der Tatsache, dass heterotrophe Denitrifizierer (denitrifizierende Bakterien) im anoxischen (sauerstofffreien) Milieu auf eine Kohlenstoffquelle angewiesen sind, um den Nitratstickstoff in gasförmigen Distickstoff (N2) energiebringend umwandeln zu können. Im Grunde kann dazu jede beliebige Kohlenstoffquelle genutzt werden, umso einfacher das Molekül aufgebaut ist umso besser funktioniert aber der Abbau der Stoffe und umso schneller können die Bakterien die Kohlenstoffquelle aufspalten.

Bei Nitratfiltern verwenden verschiedene Aquarianer zb: Holz als Kohlenstoffquelle, andere verwenden Ethanol wie zB Wodka, ich bevorzuge aber Methanol. Meine praktischen Erfahrungen zeigen, dass beim Wodka ebenfalls oft zuerst das Restmethanol aufgespalten wird, da dies für die Bakterien wesentlich einfacher ist, was dazu führt, dass das Ethanol wesentlich länger im Wasser verbleibt als notwendig. Der Vorteil der Zugabe der Kohlenstoffquelle direkt in das Becken liegt auf der Hand, keine Kosten für Nitratfilter und einfach zu handhaben. Für die Bakterien ist ein extra Filter auch nicht nötig, in jedem Becken bilden sich stellen und Zonen in der eine Sauerstoffarme Umwelt entsteht, sei es im Bodengrund oder in der Einrichtung. Diese Zonen reichen dafür völlig aus, auch in der Natur wird von den Bakterien im gro??en Ma??e der Bodengrund oder Steine genutzt. Hier sind wir auch beim Kern der Aussage, wir verwenden bei dieser Methode kein chemisches Hexenwerk oder Stoffe oder Katalysatoren die in der Natur nicht vorkommen - diese Methode kommt mit der völlig natürlichen Umgebung des Aquariums völlig aus und funktioniert in hervorragender Weise. Auch der Aufwand ist sehrt gering, es muss lediglich tägl dosiert werden, was man auch kostengünstig durch eine Dosierpumpe erledigen lassen kann.

Die Dosierung von Methanol ist denkbar einfach, man rechnet bei einer 30% Lösung mit Reinstwasser mit ca. 1ml der Lösung auf 100 Liter Aquarienwasser bei geringen Nitratwerten oder dem Halten des erwünschten Wertes. Bei hohen Nitrat oder Phosphatwerten empfiehlt es sich für die Dauer um auf den gewünschten Wert zu kommen auf 2ml je 100 Liter Aquarienwasser zu erhöhen. Die Dosierung kann auch nach einiger Zeit gesenkt werden, ich wuerde sagen nach 6 monaten um die Haelfte der also 0, 5 ml je 100 Liter.

Schon innerhalb einer Woche beginnen sich die gewünschten Bakterien rasant zu vermehren. Und in der zweiten Woche ist bereits ein Abbau von Nitrat und Phosphat zu beobachten. In seltenen Fällen entwickeln sich auch schleimige Bakterien Beläge, als ein Zeichen einer ??berdosierung, dann sollte die Zugabe sofort halbiert werden und wieder langsam mit einer Steigerung begonnen werden, sol lange bis sich der gewünschte Nitrat und Phosphatwert einstellt. Die regelmä??igen Wasserwechsel können wie gewohnt weiter durchgeführt werden, da die Bakterien Ortsgebunden sind und nicht im Wasser leben hat dies auch keinen Einfluss auf deren Entwicklung.

Wie bereits beschreiben, diese Methode ist weder neu noch anders als alle anderen beschriebenen Methoden, ausnahmslos alle erwähnten Methoden verfolgen dieses Prinzip - abgesehen vom Wasserwechsel. Ich kann aus meiner Erfahrung heraus nur sagen, es ist einfach schade sein Geld für gro??e technische Hilfsmittel zu verschwenden und kann dies lieber in gutes Futter investieren, diese Methode funktioniert genauso gut und genauso zuverlässig wie alle anderen Abwandlung dieses Prinzips. Und all jene die mit Problemen mit Ihren Werten kämpfen oder unter Algen leiden würde ich empfehlen diese Methode zu probieren. Sollte kein Methanol zur Hand sein, reicht einfach Wodka vom Supermarkt und in 2 Wochen stellt sich der gewünschte Effekt ein.

Weitere Quellen: http://www.meeresaquaristik.de/html/vodka1.html

Blogartikel 'Blog 4724: Zugabe von Kohlenstoff als Bakteriennahrung zur Nitrat und Phosphatreduktion im Sü?? und Meerwasser.' aus der Kategorie: "Mein Einrichtungsbeispiel" zuletzt bearbeitet am 02.04.2013 um 16:36 Uhr von The_Lizardking

The_Lizardking

Userbild von The_LizardkingThe_Lizardking ist Moderator*in von EB und stellt 8 Beispiele vor. In den Bereichen Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Gesellschaftsbecken, Aquascaping, Meerwasser, Krankheiten, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

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