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Märchen in der (Internet)Aquaristik

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Hallo!

Im I-Net werden so viele Märchen verbreitet damit wollte ich mal aufräumen. Wenn noch jemand solche Märchen einfallen kann er gerne einen Kommentar abgeben.

Das grö??te Märchen aber immer wieder Aktuell: Fische passen sich der Beckengrö??e an.

Das stimmt einfach nicht. Die Fische haben einen Kümmerwuchs. Alle Lebenswichtigen Organe und der Fisch selbst sind Verkümmert. Das hei??t auch verminderte Lebenserwartung.

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Bei gro??en Fischen oft gehört: Das ist eine kleinwüchsige Zuchtform

Die "kleine Zuchtform" sind meist Kümmerlinge die von jedem verantwortungsbewustem Züchter aussortiert und Verfüttert werden. Manche Züchter/Händler verkaufen diese als kleinwüchsige Zuchtform. Das ist aber nichts anderes als Geldschneiderei die Fische sind eigentlich "Behindert" mit einer sehr kleinen Lebenserwartung.

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Wenn Aktivkohle im Filter bleibt gibt es eine Rücklösung der Schadstoffe.

Genau so ein Quatsch. Es stimmt schon das Aktivkohle, je nach Schadstoffbelastung, nach etwa 2 Wochen verbraucht ist, aber eine Rücklösung findet nicht statt. Die Aktivkohle wird dann genau so mit Bakterien besiedelt wie jedes andere Filtermaterial auch und mehr nicht.

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Wo wir gerade beim Filter sind: Jedes Fischbecken braucht einen Filter

Ein 200l Becken hat ein Filtervolumen von einem 6l Topffilter entspricht. Einen Filter braucht man also nur wenn das Becken zu gro??zügig Besetzt wurde, oder wenn Fische drin sind die sehr viel Dreck machen. Wobei beim letzteren auch ein Schnellfilter ausreicht.

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Wenn kein Filter dann wenigstens eine Strömungspumpe

Ist auch Quatsch, durch die thermische Umwälzung, ob jetzt mit oder ohne Heizstab, wird eine Strömung produziert die für viele Becken ausreichend ist.

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Nitrat ist ein Giftstoff

Es wurden Versuche mit Diskus gemacht wo die einen Larven bei NO3 0 aufgezogen wurden die Anderen bei NO3 250 es wurden keine Schäden festgestellt. Es ist aber bewiesen das sich manche Fische bei zu hohen NO3 Werten unwohl fühlen. Das ist aber nur in etwa so als ab ein Mensch der auf den Kanaren aufgewachsen ist jetzt plötzlich im Iglu auf Grönland leben müsste. Der fühlt sich Unwohl aber stirbt noch lange nicht daran.

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Wasserwechsel muss sein.

Stimmt auch nicht siehe zwei von meinen Becken.

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Wasseraufbereiter wie Aquasafe sind Unnötig.

Nicht immer, es gibt Fische die nach dem Wasserwechsel sich Unwohl fühlen. Da kann ein Wasseraufbereiter Abhilfe schaffen.

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Kein Jodsalz ins Becken geben.

Jod ist nicht schädlich sondern ein Wichtiger Bestandteil der Ernährung bei Menschen wie bei Tieren. Die Fische nehmen Jod mit Freuden über die Haut auf.

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Jedes Aquarium braucht Pflanzen

Stimmt fast, denn Algen sind auch Pflanzen. Ich kenne keine Fische die nicht ab und an Algen rumknabbern. Das ist das natürlichste Futter das es gibt mit den ganzen Kleinstlebewesen die darin Leben. Da kann kein Gemüse der Welt mithalten. Deswegen sage ich ein Aquarium ohne "herkömmliche Pflanzen" ist keineswegs Unnatürlich, denn meistens leben die Fische nicht zwischen Pflanzen sondern zwischen Fadenalgen ect. Wasserpflanzen wie wir sie in unseren Becken haben sind in der Natur sehr selten.

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Feuerschwänze sind Einzelgänger

Das stimmt nicht. Feuerschwänze sind Schwarmfische, die Agresivität kommt durch zu kleine Becken, das sind das normale Rangordnungskämpfe die in einem Becken das gro?? genug ist und der unterlegene Fisch ausweichen kann ganz normal sind. Deswegen sollte eine Gruppe Feuerschwänze nicht unter 200x80x60cm L/T/H gehalten werden, denn eine Einzelhaltung ist keine artgerechte Haltung für diese Fische.

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Man soll das Becken beim einlaufengut bepflanzen.

Ich persönlich (auch wenn mir jetzt das ganze Forum wiederspricht) bepflanze meine Becken erst nach ca. 8 Wochen. Da sind die Fische schon (kommen eh immer am ersten Tag rein weil Anmulmen und geringer Besatz) drin dann kommen erst die Pflanzen. Das hat den einfachen Grund weil Algen, Bakterien und Schimmel sowieso schneller sind als die Pflanzen. Pflanzen brauchen min. zwei Wochen um sich zu aklimatisieren und wachsen in der Zeit nicht und sind also nutzlos gegen Algen, Bakterien und Schimmel und können sich auch gegen die Angriffe nicht wehren und werden von Algen, Bakterien und Schimmel überzogen und sterben ab. Nach 8 Wochen sollte das Becken so weit stabil sein das die Algen, Bakterien und Schimmel von der Einlaufphase verschwunden sind und man Pflanzen ohne Risiko einpflanzen kann.

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Guppys sind Hartwasserfische.

Stimmt nicht ganz. Sie werden zwar in Hartwasser gezogen und es gibt auch Populationen in Brack.- und Meerwasser, aber eigendlich stammen sie aus Südamerika aus Flüssen die weich und sauer sind.

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Kalkstein härtet das Wasser auf.

Jein, bei einem PH unter 7 wird auch viel Kalk gelöst. Bei einem PH von über 8 kann nicht mehr viel Kalk gelöst werden. Da ist die Aufhärtung bei regelmäsigem Wasserwechsel eigendlich zu vernachlässigen.

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In 20l Aquarien können keine Fische gehalten werden ausser zur Aufzucht, ansonsten ist es Tierquälerei.

Es gibt genug Fische die sich in grö??eren Becken nicht wohl fühlen. Man kann genug Fischarten in so einem kleinen Becken halten. Viele Bettaarten werden nich Pfützen gefunden die haben keine 3l H2O. Hier zwei Links:

http://deters-ing.de/Fische/Fundorte.htm

http://www.minifische.de/

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Durch einen biologischen Motorfilter siedeln mehr Bakterien im Becken

Es stimmt schon das sich die meisten Bakterien im Filter ansiedeln weil sie dort die besten Lebensbedingungen finden, aber dadurch werden es mit sicherheit nicht mehr Bakterien als ohne Filter.

Es Bilden sich immer nur so viel Bakterien wie es Nahrungsangebot gibt. Der Filter kann also noch so gro?? sein, es werden nicht mehr Bakterien. Wenn dann also eine zeitweise ??berfütterung stattfindet, oder die Einrichtung zu gut gereinigt wird kann es trotzdem Probleme mit Giftstoffen geben. Die Bakterien brauchen nämlich auch eine Zeit um sich zu vermehren und um sich an die neue Situation anzupassen.

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Auch oft gehört und gelesen: Dieser Kugelfisch ist ein Süsswasserkugelfisch, das ist eine Zuchtform die braucht kein Salz

Es gibt Süsswasserkugelfische, aber man kann aus einem Saz.- oder Brackwasserfisch keine Form herauszüchten die längere Zeit in Süsswasser überlebt. Dazu braucht man mehr als die paar Generationen die gezüchtet werden. Dazu ist eine Evulution notwendig, und auch die geht oft in die Hose.

Erweiterung 09.08.

Gru??

Kai

Blogartikel 'Blog 68: Märchen in der (Internet)Aquaristik' aus der Kategorie: "Mein Einrichtungsbeispiel" zuletzt bearbeitet am 09.08.2007 um 18:32 Uhr von Kai Dinkel

Kai Dinkel

Kai Dinkel ist Mitglied von EB und stellt 1 Beispiele vor.

Kommentare:
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Geschrieben am 25.11.2009 um 08:57 von Hai Dang Ngo
Bei großen Fischen oft gehört: Das ist eine kleinwüchsige Zuchtform
Die "kleine Zuchtform" sind meist Kümmerlinge die von jedem verantwortungsbewustem Züchter aussortiert und Verfüttert werden. Manche Züchter/Händler verkaufen diese als kleinwüchsige Zuchtform. Das ist aber nichts anderes als Geldschneiderei die Fische sind eigentlich "Behindert" mit einer sehr kleinen Lebenserwartung.
Verantwortungsbewusst?? Wie ist das so beim Menschen mit Behinderung

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