Emers, submers: Was bedeuten die Begriffe?
In der Aquaristik begegnet man immer wieder den Begriffen emers und submers. Diese Begriffe beschreiben die unterschiedlichen Wachstumsformen von Wasserpflanzen. Doch was genau bedeuten sie, und warum ist dieses Wissen für Aquarianer so wichtig? In diesem Artikel erfährst du alles über emerse und submerse Pflanzen, ihre Vorteile und Herausforderungen sowie die richtige Pflege für dein Aquarium.
Emers und submers: Definition und Unterschiede
Was bedeutet „emers“?
Der Begriff emers stammt vom lateinischen Wort emergere, was so viel wie „auftauchen“ oder „aus dem Wasser herausragen“ bedeutet. Eine emers wachsende Pflanze gedeiht also über der Wasseroberfläche und passt sich den Bedingungen an, die in der Luft herrschen. Viele Sumpfpflanzen können sowohl unter als auch über Wasser wachsen und werden daher oft emers kultiviert.
Was bedeutet „submers“?
Das Gegenteil von emers ist submers, was vom lateinischen submergere („untertauchen“) abgeleitet ist. Eine submers wachsende Pflanze lebt komplett unter Wasser. In dieser Umgebung benötigen Pflanzen spezielle Anpassungen, da sich Lichtintensität, CO₂-Verfügbarkeit und Nährstoffaufnahme von der Luftumgebung unterscheiden.
Warum wachsen viele Aquarienpflanzen emers?
Viele Aquarienpflanzen, die du im Handel kaufst, wurden emers gezüchtet. Dies hat mehrere Gründe:
Bessere Wuchsform: Emers gezüchtete Pflanzen haben oft festere, stabilere Blätter und Stängel.
Schnelleres Wachstum: Pflanzen wachsen emers meist schneller, da sie leichter an CO₂ aus der Luft gelangen können.
Geringerer Algenbefall: Algenwachstum ist in einer emersen Umgebung kaum ein Problem.
Transport- und Pflegevorteile: Emers gezogene Pflanzen sind robuster und überstehen Transport und Anpassung an neue Bedingungen besser.
Der Übergang von emers zu submers – Was passiert?
Wenn du eine emers gezogene Pflanze in dein Aquarium setzt, muss sie sich an die neue submerse Umgebung anpassen. Dabei durchläuft sie eine sogenannte Umstellungsphase, in der Folgendes passiert:
Blätter werden abgestoßen: Die harten emersen Blätter sind nicht für das Leben unter Wasser gemacht und sterben oft ab.
Neue submerse Blätter wachsen: Die Pflanze bildet weichere, dünnere und angepasste Blätter.
Wachstum kann stagnieren: Während der Anpassung kann das Wachstum für einige Wochen pausieren.
Färbung und Formveränderung: Einige Pflanzen ändern ihre Blattstruktur oder -farbe im submersen Zustand.
Bekannte Pflanzen mit emerser und submerser Wuchsform
Viele beliebte Aquarienpflanzen können sowohl emers als auch submers wachsen. Hier einige Beispiele:
Emers & submers wachsende Pflanzen
Echinodorus-Arten: Diese Schwertpflanzen wachsen oft emers und bilden über Wasser Blüten aus.
Cryptocorynen: Die Wasserkelch-Arten benötigen eine lange Anpassungszeit beim Wechsel.
Ludwigia-Arten: Sie zeigen submers oft eine intensivere Färbung.
Anubias: Speerblatt-Arten bevorzugen eher emerse Bedingungen in feuchter Umgebung, können aber auch submers existieren.
Rein submers wachsende Pflanzen
Vallisneria: Vallisnerien sind ausschließlich für den submersen Wuchs ausgelegt.
Cabomba: Diese feinen Pflanzen sterben emers schnell ab.
Hornkraut (Ceratophyllum): Das Hornblatt ist eine rein submers lebende Pflanze ohne Wurzeln.
Pflegehinweise für den Wechsel von emers zu submers
Damit deine Pflanzen den Übergang erfolgreich meistern, solltest du folgende Tipps beachten:
Geduld haben: Die Anpassung kann mehrere Wochen dauern.
Nicht sofort düngen: Warte mit der Düngung der Wasserpflanzen, bis neue Blätter erscheinen.
Sanfte Lichtanpassung: Reduziere die Beleuchtungsstärke in den ersten Tagen, um Stress zu vermeiden.
Gute Wasserqualität: Ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis unterstützt die Pflanze bei der Umstellung.
FAQs zu emersen und submersen Pflanzen
1. Warum sterben die Blätter meiner neuen Pflanze ab?
Das ist ein normaler Prozess bei emers gezogenen Pflanzen. Die alten Blätter sind nicht für den Unterwasserwuchs geeignet und werden durch neue submerse Blätter ersetzt.
2. Kann ich emerse Pflanzen einfach in mein Aquarium setzen?
Ja, aber du musst die Umstellungszeit einplanen und darfst nicht ungeduldig werden. Es dauert oft einige Wochen, bis sich die Pflanze angepasst hat.
3. Woran erkenne ich, dass meine Pflanze emers oder submers wächst?
Emers: Feste, dicke Blätter, oft mit wachsartiger Oberfläche.
Submers: Dünnere, weichere Blätter, oft mit feineren Strukturen.
4. Kann ich emerse Pflanzen dauerhaft über Wasser wachsen lassen?
Ja! Besonders in Paludarien oder Wabi-Kusa-Setups können viele Aquarienpflanzen emers gehalten werden.
5. Gibt es Pflanzen, die gar nicht emers wachsen können?
Ja, einige rein submers lebende Pflanzen wie Vallisneria oder Cabomba sind nicht in der Lage, an der Luft zu überleben.
Fazit
Das Wissen über emerse und submerse Wuchsformen ist für Aquarianer essenziell. Viele Pflanzen durchlaufen im Aquarium eine Umstellungsphase, die Geduld erfordert. Wer dies beachtet, kann gesunde Pflanzen genießen, die sich optimal in das Unterwasser-Ökosystem einfügen. Egal ob submers oder emers – mit der richtigen Wasserpflanzenpflege entwickeln sich deine Pflanzen prächtig und tragen zur Schönheit deines Aquariums bei!