Blühende Möhren im Blumenbeet
Haben Sie beim Spaziergang an einer Wildblumenwiese schon einmal Appetit auf Möhren bekommen? Der zarte, erdige Geruch, der Sie vielleicht auf diese Idee gebracht hat, wird verströmt von der Wilden Möhre, einer der Urformen der uns bekannten Möhre (o.a. Karotte, gelbe Rübe).
Die Wilde Möhre (Daucus carote) ist jetzt im Hochsommer an vielen Straßenrändern und auf sonnigen Wiesen zu sehen, bewusst kultiviert wird sie gerne in Naturgärten oder auch in Bauerngärten im Blumenbeet. Im Gemüsegarten findet sie trotz ihrer Verwandtschaft zur heutigen Möhre keine Verwendung, denn auch wenn ihre Wurzel ebenfalls essbar ist, ist sie nur sehr dünn und stark verzweigt. Im zweiten Jahr wird sie außerdem holzig und ziemlich scharf.
Im ersten Jahr bildet die Wilde Möhre nur Blätter aus, im zweiten Jahr erscheinen die auffallenden weißen, bis zu 8cm großen Blüten, die sich vor allem in natürlich gehaltenen Gärten harmonisch ins Blütenmeer einfügen.
Auch nach der Blüte bleibt die wilde Möhre attraktiv, denn die vormals flache Blütendolde rollt sich nach innen ein und sieht so aus wie ein kleines Vogelnest, das dann auch im Herbst noch das Blumenbeet schmückt.
Unkraut oder nützliche Blühpflanze
Häufig erscheint die Wilde Möhre von ganz allein im Garten und wird daher für ein Unkraut gehalten. Es lohnt sich allerdings sie zu behalten, denn sie benötigt kaum Pflege, wächst auch an nährstoffarmen, trockenen und vollsonnigen Standorten und wird zudem von zahlreichen Insekten besucht. Den Raupen des Schwalbenschwanzes dient sie als Nahrungsquelle und ist Hauptpollenquelle für Sandbienen.
„Hier ist was los“
Um so zahlreich von Insekten besucht zu werden, „wirbt“ die Wilde Möhre mit einem Trick: Ihre ansonsten weißen Blüten zeigen in der Mitte einen dunklen, purpurfarbenen bis schwarzen Fleck. Vorbeifliegenden Insekten signalisiert sie so: „Hier ist schon ein Besucher, hier gibt es was zu holen!“
Doch auch für uns Menschen ist dieser kleine Punkt ein wichtiges Signal, denn darin unterscheidet sich die Wilde Möhre von giftigen Pflanzen wie dem Schierling oder der Hundspetersilie. Der Punkt tritt häufig, aber nicht immer auf.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de