Daucus carota im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Wilden Möhren
Wissenswertes zu Daucus carota
Herkunft
Daucus carota ist in Mitteleuropa heimisch und zählt zur Familie der Apiaceae (Doldenblütler). Sie gilt als eine der drei Urformen, aus denen unsere jetzige Karotte vermutlich gekreuzt wurde: Die Wilde Möhre, die südeuropäische Riesenmöhre (Daucus carota maximus) und die Orientalischen Schwarzmöhre (Daucus carota afghanicus).
Aussehen
Die wilde Möhre ist eine zweijährige Pflanze, sie bildet im ersten Jahr nur Blätter aus und wird dabei etwa 30 cm hoch. Erst im zweiten Jahr erscheinen die weißen, bis zu 8cm großen Blütendolden, die bis zu einer Höhe von einem Meter wachsen, bei besonders günstigen Bedingungen auch höher.
Während der Fruchtreifung, aber auch nachts und bei schlechtem Wetter, rollen sich die Dolden nach innen ein und sehen dann aus wie ein kleines Vogelnest.
Die Blätter der Wilden Möhre sind gefiedert, der Stängel behaart. Die Wurzel wächst bis zu 80 cm tief in den Boden und ist grundsätzlich essbar, jedoch sehr dünn und verzweigt und nicht besonders schmackhaft.
Von giftigen Doppelgängern wie dem Schierling oder der Hundspetersilie unterscheidet sich die Wilde Möhre durch einen kleinen dunklen, purpurfarbenen bis schwarzen Fleck in der Mitte der Blüte. Mit diesem Fleck lockt sie Insekten an, denn diese werden im Vorbeifliegen getäuscht und denken dort sei bereits ein Artgenosse, sprich: An dieser Blüte gibt es Nektar. Der Fleck tritt sehr häufig, aber nicht immer auf.
Standort
Im Hochsommer ist die Wilde Möhre zahlreich auf Wiesen oder am Straßenrand zu sehen und wird dort mittlerweile vermehrt nicht mehr abgemäht, sondern als wertvolle Nahrungspflanze für Insekten belassen.
Sie gedeiht auf nährstoffarmen, auch trockenen Böden an vollsonnigen Standorten auch im Garten.
Pflegehinweise und Vermehrung
Die wilde Möhre kann im Frühling (Achtung, Kaltkeimer) ausgesät werden, siedelt sich aber häufig von ganz alleine an. Einmal an einem Standort angekommen, sät sie sich zuverlässig von selbst aus und benötigt keine weitere Pflege.
Nutzen
Lange als eine Art Unkraut betrachtet, wird die Wilde Möhre mittlerweile wertgeschätzt und in Natur- und Bauerngärten oder auf insektenfreundlichen Blumenwiesen bewusst kultiviert. Sie dient den Raupen des Schwalbenschwanzes als Nahrungsquelle und wird von zahlreichen Insekten besucht.
In der Floristik wird die Wilde Möhre bei der Gestaltung natürlicher Blumensträuße gern eingesetzt und ist auch in ihrer getrockneten Form noch ein schöner Schmuck für das herbstliche Beet oder als Trockenschmuck.
Schädlinge und Krankheiten
Gelegentlich wird auch die Wilde Möhre von der Möhrenfliege befallen.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Die Wilde Möhre ist auch unter dem hübschen Namen Vogelnesterl und der weniger schmeichelhaften Bezeichnung Kälberscheiß bekannt.
In England nennt man sie auch "Spitzen der Königin Anna" und erzählt sich die Königin habe sich einst beim Häkeln eines Spitzendeckchens in den Finger gestochen. Daraufhin sei die Wilde Möhre mit ihren filigranen Blüten und dem Blutstropfen in der Mitte gewachsen.