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18.01.2011 von Der Schweizer

Artentafel - Copadichromis ilesi

Artentafel - Copadichromis ilesi

Lebensraum

Copadichromis ilesi lebt im offenen Wasser, aber ausschliesslich entlang relativ flach abfallender Felsküsten über felsig-sandigem Untergrund.

Wassertiefe der Ilesi-Habitate

C. ilesi bevorzugt das küstennahe seichte Wasser in Tiefen zwischen rund 7 und rund 15 Meter.

Ernährung

Die Art zählt zu den karnivoren Cichliden. Sie ernährt sich hauptsächlich von Zoo- und Phytoplankton, welche sie aus dem offenen Wasser filtert. Auch Wirbellose und andere Kleinstlebewesen gehören zum Speiseplan, da Plankton nicht das ganze Jahr über an allen Orten in ausreichenden Mengen vorhanden ist.

Besonderheiten

??hnlich wie bei Copadichromis virginalis sind von C. ilesi seeweit diverse Variationen in der Morphologie und der Färbung bekannt. Die genaue Identifizierung und Zuordnung aller dieser Varianten gestaltet sich als sehr schwierig, weshalb bisher noch keine abschliessenden Aussagen über die genaue Anzahl Populationen und deren effektiven Artzugehörigkeiten gemacht werden konnten.

Wichtig: Die Art wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als nicht gefährdet eingestuft.

Verhalten

Zwischen Mai und Dezember ist bei Copadichromis ilesi das Brutverhalten zu beobachten. Die geschlechtsreifen Männchen bauen und verteidigen in der ??bergangszone (flach abfallende Küste), entlang von mittelgrossen Felsbrocken, Höhlenkrater, wobei sie sich immer Felsbrocken mit passenden ??berhängen aussuchen.

Die Weibchen und juvenilen Böcke schwimmen teilweise in riesigen Schulen, meist viel weiter draussen im küstenfernen offenen Wasser, und beschäftigen sich fast ausschliesslich mit der Nahrungssuche.

Lediglich paarungswillige Weibchen scheinen sich den Brutarenen der territorialen Böcke zu nähern, wo sie in Folge sofort heftig angebalzt werden. Stösst das Werben des Männchens auf Interesse, folgt ihm das Weibchen in seinen Höhlenkrater, wo in kurze Zeit später unter dem Felsdach auf Sand abgelaicht wird.

Maulbrütende Weibchen scheinen sich in kleinen Schulen in Bodennähe zurück zu ziehen und ihre Jungen alle gleichzeitig in den riesigen Schwärmen junger Utakas abzusetzten, welche sich in Küstennähe bewegen.

Ausserhalb der Brutperioden gesellen sich auch die geschlechtsreifen Männchen wieder zu den grossen Utaka-Schulen im küstenferneren Freiwasser.

INFO: Ein Höhlenkrater ist eine Höhle, welche unter einen überhängenden Fels, respektive Stein, gebaut wird. Mittels des ausgehobenen Sandes wird meistens ein halbmondförmiger Wall entlang des Felsens angelegt. Das wichtigste Merkmal eines Höhlenkraters ist jedoch, dass der überhängende Fels eine Art Dach für den späteren Laichplatz darstellt.

Populationen

Copadichromis ilesi sowie die aktuell zu dieser Art gerechneten standortbedingten Variationen kommen an fast allen Felsküsten rund um den Malawi-See vor.

Folgende Populationen werden aktuell bevorzugt für den Aquaristik-Export befischt:

>> Gome

>> Kirondo

>> Masinje

>> Nkanda

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium bietet sich die Gestaltung einer ??bergangszone an. Diese sollte viel Sand beinhalten und durch sehr viele grössere Felsbrocken unterbrochen werden, welche zudem einige überhängende Elemente beinhalten müssten (mögliche Brutarenen). Der Bepflanzung eines Ilesi-Beckens ist grundsätzlich nichts entgegenzusetzen, obwohl im natürlichen Lebensraum der Art so gut wie nie Pflanzen anzutreffen sind. Es sollte aber auf jeden Fall darauf geachtet werden, viel freien Schwimmraum über den Steinen zu belassen, da die Art einen grossen Bewegungsdrang hat.

C. ilesi kann in Becken ab 600 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 160 Zentimeter gewährleistet wird. Aufgrund des natürlichen Verhaltens ist es empfehlenswert, diese Art immer in Gruppen (z.Bsp. 3m/5w) zu pflegen. Natürlich ist auch die Haremshaltung möglich, wobei dann jeweils 1 Bock mit mindestens 2-3 Weibchen gepflegt werden sollte.

Vergesellschaftung

Vergesellschaftet werden sollte grundsätzlich nur mit nicht allzu aggressiven Arten. Arten der folgenden Gattungen währen eine ideale Wahl:

Utakas / Non-Mbunas:

>> Aulonocaras-Arten (Fels-Aulonocaras)

>> Copadichromis-Arten

>> Protomelas-Arten

>> Chilotilapia-Arten

>> Mylochromis-Arten

>> Otopharnyx-Arten

>> Placidochromis-Arten

Ebenfalls wäre es möglich, Copadichromis ilesi mit einigen ruhigen Räubern der ??bergangszone zu vergesellschaften:

Räuber:

>> Sciaenochromis-Arten

>> Stigmatochromis-Arten

Beckenbeleuchtung

In den natürlichen Habitaten von C. ilesi werden die Spektralfarben BLAU, GR??N und GELB noch stark reflektiert. ORANGE befindet sich bei knapp über 10 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase und ROT wird bereits total absorbiert.

Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau- und Gelb-, sowie etwas abgeschwächten Orange-Anteilen.

Für eine naturnahe Beleuchtung eines Ilesi-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:

>> Dennerle trocal color plus

>> HAGEN Aqua GLO

>> HAGEN Power GLO

>> JBL ULTRA Solar Nature

>> OSRAM 965 Biolux

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Artentafel - Copadichromis ilesi (Artikel 3917)

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