Aquarium mit Lochgestein einrichten
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Lochgestein als Dekorationsmaterial im Aquarium
Das weiße Lochgestein, das manchmal auch leicht rötliche Anteile hat, ist bei Aquarianern als Dekomaterial sehr beliebt. Gerade Malawiaquarien wurden in den 1980er Jahren, als die Fische aus Ostafrika nach Deutschland gekommen waren und als "bunt wie im Meerwasseraquarium" angepriesen wurden, komplett mit Lochgestein dekoriert. Die komplette Rückseite des Aquariums wurde mit den Lochgesteinsbrocken vom Boden bis zur Wasseroberfläche zugestellt, um ein Süßwasserriff nachzubilden.
Optisch hat das Lochgestein zweifellos seinen Reiz, denn es bildet neben grünen oder roten Pflanzen, braunen Wurzeln, ockerfarbenen Sand oder Kies immer einen sehr deutlichen Farbkontrast.
Lochgestein kontra Biotopaquaristik
Lochgestein wird aus dem Ozean abgebaut. Früher gelangte das weiße Gestein hauptsächlich aus der jugoslawischen Adria zu uns. Inzwischen wird aber auch Lochgestein aus dem ostasiatischen Raum importiert. Das bedeutet auch, dass Lochgestein für einen Aquarianer, der sein Aquarium biotopgerecht einrichten will, nur dann auf Lochgestein zurückgreifen kann, wenn er ein Meerwasseraquarium einrichten will. Da Lochgestein in keinem Süßwasserbiotop vorkommt, ist es für Biotop- und Naturaquarianer keine Option.
Vorteile von Lochgestein
Wie der Name schon sagt, hat Lochgestein zahlreiche, mehr oder weniger große Löcher. Lochgestein kann sehr oft von den Fischen durchschwommen werden. Es dient sehr oft als Versteckmöglichkeit für sensible Fische und für Nachzuchten ist es oft die ideale Aquarieneinrichtung, die es ermöglicht, auf kleinem Raum eine sehr hohe Zahl von Versteckmöglichkeiten zu schaffen.
Lochgestein kann sehr einfach und stabil gestapelt werden, so dass auch hohe Steinaufbauten ohne die Gefahr des Einsturzes ins Aquarium eingebracht werden können.
Lochgestein in der Diskussion
Zahlreiche Aquarianer lehnen inzwischen Lochgestein ab, da sie Angst haben, Fische könnten sich in den Spalten und Löchern verletzen oder sogar stecken bleiben und letztlich in den Steinen verenden. Das Problem ist zwar nicht von der Hand zu weisen. Allerdings ist jede Spalte im Aquarium eine potentielle Gefahrenstelle, in der Fische, wenn sie unter Stress stehen, bzw. auf der Flucht sind, sich einklemmen und verletzen können. Das spricht also nicht grundsätzlich gegen Lochgestein.
Dass Lochgestein in einem Süßwasseraquarium nicht biotopgerecht sein kann, wurde oben bereits erwähnt. Es stehen dem Aquarianer zahlreiche Gesteinsarten zur Verfügung, die entweder im natürlichen Biotop vorkommen, das im Aquarium nachgestellt werden soll oder Steinen im natürlichen Biotop optisch sehr nahe kommen. Oft sind die Steine in der Natur zu finden und können vom Aquarianer einfach eingesammelt werden.
Was sehr deutlich gegen die Verwendung von Lochgestein im Aquarium spricht, ist die Tatsache, dass zum Abbau von Lochgestein im Meer ein natürliches Riff zwangsweise zerstört werden muss. Diesen Eingriff in die Natur lehnen heute viele Aquarianer aus diesen ökologischen Gründen ab.
Die Frage, ob Lochgestein das Aquarienwasser aufhärten kann, bewegt schon lange die Diskussion in Aquaristik-Foren. Immerhin handelt es sich nachweislich um ein kalkhaltiges Gestein. Klar sollte allerdings sein, dass, damit Lochgestein das Wasser aufhärten könnte, sich das Lochgestein langsam auflösen müsste. Das tut es nur bei einem sauren pH-Wert. Wird es in einem Malawi-Aquarium mit seinem typischen alkalischen Wasser eingesetzt, dann ist keine Auflösung zu erwarten. Ganz im Gegensatz zu Aquarien mit saurem Wasser, wo das Lochgestein zu einer deutlich messbaren Aufhärtung führt.
Fazit
Lochgestein kann im Aquarium optisch gut wirken und funktionale Aufgaben übernehmen. Neues Lochgestein zu kaufen, fördert allerdings die Zerstörung von natürlichen Riffen und sollte deshalb von verantwortungsbewussten Aquarianern unterlassen werden.
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