Das Gesellschaftsaquarium - Grundlagen und Begriffe
Themen für Neulinge in der Aquaristik:
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Ein Gesellschafts-Aquarium hat Tradition
Eine sehr alte Form des Aquariums ist das Gesellschaftsaquarium. Wohl auch aus diesem Grund hat sich der Begriff "klassisches Gesellschaftsaquarium" oder "klassisches Gesellschaftsbecken" in der Aquaristik eingebürgert.
Das Ziel eines Gesellschaftsaquariums ist es, Zierfische aus den unterschiedlichsten Biotopen so miteinander zu vergesellschaften, dass sie trotzdem ein gutes Leben, ohne Mangel im Aquarium verbringen können.
Ein Gesellschaftsbecken ist oder war für viele Aquarianer der Einstieg in das faszinierende Hobby Aquaristik. Es verlangt dem Aquarianer nicht ab, ein Biotopaquarium möglichst naturnah gestalten zu müssen, sondern greift auf im Zoohandel erhältliches Standardsortiment zurück. Auch viele der dort angebotenen Fischarten sind gut für ein solches Gesellschaftsaquarium geeignet.
Die passenden Wasserwerte für alle Fische und Pflanzen
Fische stammen aus recht unterschiedlichen Gewässern und Süßwasser ist nicht gleich Süßwasser. Die Parameter wie Härte- oder Säuregrad können deutlich variieren und Fische, die sich an ihr natürliches Biotop angepasst haben, können auf abweichende Wasserwerte durchaus mit Stress, Krankheitsanfälligkeit, Parasitenbefall oder sofortigen Tod reagieren. Damit die Fische in das gleiche Aquarium gesetzt werden können, gilt es die Wasserwerte der einzusetzenden Arten genau miteinander zu vergleichen und sicher zu stellen, dass das Wasser im Aquarium Werte aufweist, die von allen Arten gut toleriert werden. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für Fische. Auch Pflanzen haben Ansprüche an die Wasserwerte, die erfüllt werden müssen.
Die passende Aquarieneinrichtung
Neben den Wasserwerten gilt das Augenmerk auch den sonstigen Bedürfnissen der Fische. Benötigen sie Höhlen, Unterstände, Steinaufbauten, Sand als Bodengrund, dicht bepflanzte Zonen oder eher freien Schwimmraum? Hier kann der Aquarianer mit etwas Kreativität oft sehr viele Bedürfnisse seiner Fische in einem einzigen Aquarium umsetzen. Es ist allerdings klar, dass dies in einem entsprechend großen Aquarium leichter klappt als in einem eher kleinen Becken. Es dürfte auch selbstverständlich sein, dass es wenig Sinn macht, Fische, die Pflanzen als Futter betrachten und fressen, mit solchen Zierfischen zu vergesellschaften, die eine dichte Bepflanzung benötigen.
Das passende Verhalten der Fische
Es sollte jedem Aquarianer klar sein, auch wenn er noch ganz neu im Hobby ist und seine ersten Erfahrungen mit der Aquaristik macht, dass es vermieden werden sollte, Fische miteinander zu vergesellschaften, die sich gegenüberstehen wie Restaurantbesucher und Schnitzel, sprich, der eine der Fressfeind des anderen ist. Selbst dann, wenn die Größenverhältnisse so sind, dass der eigentliche Futterfisch vom Fressfeind nicht mehr gefressen werden kann, ist es für die Beute noch immer eine Stresssituation, die er in der Enge eines Aquariums nicht entkommen kann. Solcher Stress führt in der Regel zu Krankheiten und Schwächung der Fische.
Es muss aber gar kein solch augenscheinlicher Unterschied im Verhalten der Tiere sein, der im Gesellschaftsaquarium Probleme bereiten kann. Fische haben einen recht unterschiedlichen Bewegungsdrang. Quirlige Unruheherde lösen bei solchen Fischen Stress aus, die es eher ruhiger mögen.
Nicht wenige Fischarten knabbern gerne an allem rum, das eine längliche Form hat und etwas fressbares sein könnte. Leider trifft das oft auch auf lang auslaufende Flossen oder Flossenfortsätze zu, wie sie z.B. Skalare oder Fadenfische haben. Diese sollte auf gar keinen Fall mit den Flossenzupfern zusammen in einem Aquarium gehalten werden.
Da das Verhalten von Fischen gerade von Neulingen wenig beurteilt werden kann, ist es wichtig an der Stelle sensibel zu sein, für Tipps und Hinweise der Zoofachverkäufer und erfahrener Aquarianer.
Fazit
Es gibt viele Zierfischarten, die sich sehr gut für ein Aquarium eignen. Mit steigender aquaristischer Erfahrung wächst meist im Aquarianer auch der Wunsch ausgefallenere Arten zu pflegen. Dann ist es ein Gesellschaftsaquarium oft ein Kompromiss und Kompromisse haben generell den Nachteil, dass sie niemals eine optimale Lösung sind. Es darf also sehr genau abgewogen werden, ob ein Gesellschaftsaquarium das passende Konzept für das eigene Aquarium darstellt oder ob es doch ein Biotopaquarium sein darf.