Piranhas im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele für Pygocentrus nattereri
Wissenswertes zu Pygocentrus nattereri
Herkunft
Aus dem Stromsystem des Amazonas stammen die beinahe mit einem mystischen Karma behafteten Piranhas. Sie gelten als gefährliche Raubfische, die in riesigen Schwärmen sogar über ausgewachsene Rinder und auch Menschen herfallen und nur das Skelett ihrer Beute übrig lassen. Zahlreiche effekthaschende Filme sind rund um dieses Mysterium entstanden. Tatsächlich können Piranhas aber sogar im Aquarium gehalten werden.
Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Amazonas- und Orinocogebiet (Rio Negro und Rio Machado) über Guayana bis zum Río de la Plata, Río Paraguay und den Río Paraná. Er kommt in Venezuela, Kolumbien, Guayana, Ecuador, Peru, Brasilien, Bolivien, Paraguay, Argentinien und Uruguay vor.
In Nordamerika kommt er in den Bundesstaaten Florida, Hawaii, Massachusetts, Michigan, Minnesota, Ohio, Oklahoma, Pennsylvania, Texas und Virginia vor. Die hier nachgewiesenen Populationen sind auf ausgesetzte Aquariumfische aus Südamerika zurückzuführen.
Aussehen
Piranhas sind Raubfische und gehören zur Familie der Sägesalmler. Sie haben einen auffälligen Körperbau, der für ihre Fähigkeit zum schnellen Schwimmen und zum Erbeuten von Beute angepasst ist.
Piranhas haben einen langgestreckten, torpedoförmigen Körper, der von schuppigen Schuppen bedeckt ist. Die Farbe der Schuppen kann je nach Art und Lebensraum variieren, reicht aber von einem silbrig-grauen Ton bis hin zu dunklem Braun oder Schwarz. Die Größe von Piranhas variiert je nach Art, kann jedoch von 10 bis zu 60 cm oder mehr reichen.
Charakteristisch für Piranhas sind ihre scharfen, dreieckigen Zähne, die in mehreren Reihen angeordnet sind und dazu beitragen, Beute schnell und effektiv zu erfassen und zu zerkleinern. Die Augen von Piranhas sind groß und können schnell auf Bewegungen reagieren, um potenzielle Beute zu erkennen und zu verfolgen. Sie haben auch kräftige Flossen, die ihnen helfen, schnell zu schwimmen und plötzliche Bewegungen auszuführen.
Die meisten Piranhas haben einen markanten, keilförmigen Kopf und eine schlanke Taille. Eine Ausnahme bilden hier die Rotbauch-Piranhas, die eine bauchige Körperform haben und aufgrund ihrer leuchtend roten Farbe leicht erkennbar sind.
Haltung
In der Aquaristik ist vor allem Pygocentrus nattereri, der Rote Piranha verbreitet. Seine rote Bauchfärbung hat ihm auch das Synonym "Rotbäuchiger Piranha" eingebracht.
Ein Aquarium für den Roten Piranha sollte ausreichend groß für die bis zu 30 cm großen Fische sein. Da Piranhas immer im Schwarm gehalten werden sollen, empfielt sich für 5 Tiere ein Aquarium ab ca. 600 Litern, für 7 Tiere sollte das Aquarium mind. 800 Liter fassen. Wichtig bei der Einrichtung des Aquariums ist eine ausreichende Bepflanzung und die Gestaltung mit Wurzeln, die so angeordnet werden, dass auch hinterhalb der Bepflanzung und Wurzeln ein ausreichender Schwimmraum als Rückzugsbereich zur Verfügung steht, wohin sich die eher scheuen Tiere bei Bedarf zurückziehen können.
An die Wasserwerte stellen die Südamerikaner eher wenig Ansprüche. Es darauf zu achten, dass der PH-Wert unterhalb von 7,5 liegt und das Wasser nicht hart sein sollte und unter GH 20 liegt.
Gefüttert werden Piranahs im Aquarium ab besten mit frischem oder aufgetautem Fischfleisch, wie Forelle, Lachs, Scholle, Stinte oder auch Muschelfleisch.
Pygocentrus nattereri gehört zu den Salmlern und sollte nach Möglichkeit nicht mit anderen Fischen vergesellschaftet, sondern im Artbecken gehalten werden.
Weitere Piranha-Arten sind Pygocentrus cariba (Roter Schulterfleck-Piranha) und Pygocentrus piraya (Piraya-Piranha).
Bezeichnungen
Neben der wissenschaftlichen Bezeichnung Pygocentrus nattereri wird diese Art oft einfach als Piranhas bezeichnet. In der Aquaristik sind Rotbäuchiger Piranha oder Roter Piranha gebräuchtlich.
Nachzucht
Die Zucht ist in Großaquarien bereits gelungen. Weibliche Piranhas legen bis zu 4.000 Eier in Laichgroben ab, um die sich das Männchen nach der Befruchtung kümmert. Die Larven können mit frisch geschlüpften Artemien aufgezogen werden, bis die Jungfische größeres Futter wie Mückenlarven bewältigen können.
Haltungsbedingungen
Um Pygocentrus nattereri (Roter Piranha) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 23° bis 27°C
- pH-Wert: 6.0 bis 7.5
- Gesamthärte: 5° bis 19° dGH
- Mindestaquariengröße: 600 Liter