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Melanochromis-Arten im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele für Melanochromis-Arten

Melanochromis-Arten im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele für Melanochromis-Arten)

Wissenswertes zu Melanochromis

Die faszinierende Welt der Aquaristik bietet eine Vielzahl von Fischen, die durch ihre Farbenpracht und ihr Verhalten begeistern. Einer dieser besonderen Fische ist die Gattung Melanochromis. Diese lebhaften, meist intensiv gefärbten Buntbarsche stammen aus dem Malawisee in Ostafrika und gehören zu den beliebtesten Aquarienfischen weltweit. Die Melanochromis-Gattung ist besonders wegen ihrer leuchtenden Farben und ihres einzigartigen Sozialverhaltens bekannt.

Foto mit Vordergrund: Dominante Böcke von Melanochromis Maingano und Auratus Foto mit Melanochromis maingano und Pseudotropheus lombardoi Foto mit Melanochromis paralellus Männchen Foto mit Metriaclima aurora und Melanochromis auratus Foto mit Melanochromis maingano Bock mit Socolofi Jungtier Foto mit melanochromis johanni bock Foto mit Melanochromis joanjohnsonae Foto mit Melanochromis sp. northern blue makonde Männchen Foto mit Melanochromis Maingano

Die Herkunft der Melanochromis-Arten

Melanochromis-Buntbarsche stammen aus dem Malawisee, einem der großen ostafrikanischen Grabenbruchseen. Der See ist berühmt für seine hohe Artenvielfalt an Buntbarschen (Cichliden) und zählt über 850 bekannte Arten. Der Malawisee hat durch seine isolierte Lage und die speziellen Umweltbedingungen zur Bildung vieler endemischer Arten geführt, die sich perfekt an ihren Lebensraum angepasst haben. Die Gattung Melanochromis gehört zur Gruppe der Mbuna-Cichliden, die bevorzugt in felsigen Uferbereichen leben und sich hauptsächlich von Algen und kleinen Wirbellosen ernähren.

Die bekanntesten Melanochromis-Arten

Innerhalb der Gattung Melanochromis gibt es eine Reihe von beliebten Arten, die oft in Aquarien zu finden sind. Jede Art hat ihre eigenen besonderen Merkmale und Farbvariationen. Hier sind einige der bekanntesten Melanochromis-Arten:

  • Melanochromis auratus (Goldener Malawi-Buntbarsch): Diese Art ist besonders beliebt wegen ihrer intensiven gelben Färbung bei Jungtieren und Weibchen. Die Männchen ändern ihre Farbe im Laufe des Lebens zu einem dunklen Blau mit gelben Streifen. Melanochromis auratus gehört zu den aggressiveren Arten und benötigt daher ausreichend Platz im Aquarium.
  • Melanochromis johannii (Johanni-Buntbarsch): Der Johannii-Buntbarsch ist ein weiterer attraktiver Vertreter der Gattung. Die Weibchen sind orange bis gelb gefärbt, während die Männchen ein tiefes Blau mit schwarzen Querstreifen aufweisen. Diese Art ist bekannt für ihr lebhaftes Verhalten und wird oft in Gesellschaftsaquarien gehalten.
  • Melanochromis cyaneorhabdos (Maingano-Buntbarsch): Diese Art ist auch als Maingano-Cichlide bekannt und zeichnet sich durch ihre strahlend blaue Grundfarbe mit schwarzen Längsstreifen aus. Sie ist weniger aggressiv als Melanochromis auratus und eignet sich daher auch für Gemeinschaftsaquarien mit anderen Mbuna-Cichliden.
  • Melanochromis chipokae: Der Melanochromis chipokae ist eine der größten und aggressivsten Arten der Gattung. Die Männchen zeigen eine bläuliche bis violette Färbung, während die Weibchen orange-gelb gefärbt sind. Aufgrund ihres aggressiven Verhaltens ist diese Art eher für erfahrene Aquarianer geeignet, die über große Becken und Kenntnisse im Umgang mit territorialen Fischen verfügen.

Lebensweise und Verhalten der Melanochromis-Buntbarsche

Melanochromis-Buntbarsche sind revierbildende und recht territoriale Fische, die besonders während der Paarungszeit ihr Revier energisch verteidigen. Das Sozialverhalten dieser Arten macht sie zu faszinierenden Beobachtungsobjekten im Aquarium, erfordert jedoch auch besondere Vorsicht bei der Auswahl der Beckengröße und der Vergesellschaftung. Das Verhalten kann je nach Art und Geschlecht stark variieren:

  • Revierverhalten: Männchen sind oft besonders aggressiv gegenüber Artgenossen und verteidigen ihr Revier gegen andere Männchen und oft auch gegen Weibchen. Weibchen hingegen sind oft friedlicher, können aber ebenfalls territorial sein, besonders wenn sie Jungfische aufziehen.
  • Fortpflanzung: Melanochromis-Arten sind Maulbrüter, was bedeutet, dass die Weibchen die befruchteten Eier im Maul behalten, bis die Jungfische schlüpfen. Dieses Verhalten ist eine faszinierende Anpassung an die Umgebung des Malawisees, wo es viele Fressfeinde gibt.
  • Ernährung: Die Ernährung dieser Fische besteht hauptsächlich aus Algen und kleinen Wirbellosen, die sie von Felsen abweiden. In Aquarien sollte ihre Ernährung dementsprechend abwechslungsreich und pflanzenbasiert sein, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Haltung im Aquarium: Anforderungen und Tipps

Die Haltung von Melanochromis-Buntbarschen im Aquarium ist eine lohnende Aufgabe, jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden. Aufgrund ihres natürlichen Verhaltens und ihrer Ansprüche an das Wasser erfordern diese Fische ein gut strukturiertes Becken und eine sorgfältige Pflege.

Aquariengröße und Einrichtung

  • Aquariengröße: Die meisten Melanochromis-Arten benötigen mindestens ein 300-Liter-Aquarium. Größere Arten wie Melanochromis chipokae sollten in einem Becken ab 450 Litern gehalten werden, um genug Platz für ihr territoriales Verhalten zu bieten.
  • Einrichtung: Die Einrichtung sollte dem natürlichen Habitat im Malawisee nachempfunden sein. Das bedeutet viele Steinformationen und Höhlen, die den Fischen ausreichend Versteckmöglichkeiten und Abgrenzungen für Reviere bieten.

Wasserwerte

Die optimalen Wasserwerte für Melanochromis-Arten sind:

  • pH-Wert: 7,5 – 8,5 (leicht alkalisch)
  • Gesamthärte: 5 – 15 °dGH
  • Wassertemperatur: 24 – 28 °C

Ein häufiger Wasserwechsel und eine gute Filterung sind essenziell, um die Wasserqualität aufrechtzuerhalten. Ein Überschuss an Nitraten kann zu Stress und Krankheiten führen.

Vergesellschaftung

Melanochromis-Buntbarsche sind aufgrund ihres territorialen Verhaltens nicht immer einfach mit anderen Arten zu vergesellschaften. Ideal sind andere Mbuna-Arten, die ähnliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen aufweisen. Zu sanfte oder kleine Arten sollten vermieden werden, da sie oft das Ziel von Aggressionen werden.

Ernährung

Eine abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig für das Wohlbefinden und die Farbenpracht der Fische. Neben speziellen Cichliden-Flocken und -Pellets kann das Futter mit pflanzlichen Anteilen, wie Spirulina und Algen, ergänzt werden. Ab und zu können gefrorene oder lebende Futtertiere angeboten werden, jedoch in Maßen, da zu viel Eiweiß Verdauungsprobleme verursachen kann.

Typische Krankheiten und deren Vorbeugung

Wie alle Zierfische können auch Melanochromis-Buntbarsche anfällig für bestimmte Krankheiten sein. Die häufigsten Gesundheitsprobleme entstehen durch Stress, schlechte Wasserqualität und unpassende Ernährung:

  • Ichthyophthirius multifiliis (Weißpünktchenkrankheit): Diese Parasitenkrankheit tritt häufig bei Stress auf und zeigt sich durch weiße Punkte auf der Haut und den Flossen. Eine Erhöhung der Wassertemperatur und die Verwendung spezieller Medikamente können helfen.
  • Flossenfäule: Flossenfäule ist meist das Resultat schlechter Wasserqualität. Eine regelmäßige Reinigung des Aquariums und ein stabiler pH-Wert können dem vorbeugen.
  • Verdauungsprobleme: Eine Ernährung, die zu viel tierisches Eiweiß enthält, kann zu Verdauungsproblemen führen. Ein pflanzenbasiertes Hauptfutter mit gelegentlichen tierischen Ergänzungen hilft, dies zu vermeiden.

Fazit

Melanochromis-Buntbarsche sind farbenprächtige, lebhafte und faszinierende Zierfische aus dem Malawisee, die jeden Aquarianer mit ihrem Verhalten und ihren einzigartigen Farben in ihren Bann ziehen. Diese Fische stellen jedoch hohe Anforderungen an ihre Umgebung und erfordern ein gewisses Maß an Erfahrung und Wissen in der Aquaristik. Ein artgerechtes Aquarium, das dem natürlichen Lebensraum im Malawisee nachempfunden ist, ein ausgewogenes Futter und die richtigen Wasserwerte sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Melanochromis-Arten.

Wer bereit ist, sich mit den besonderen Bedürfnissen dieser Fische auseinanderzusetzen, wird jedoch mit einem prächtigen und lebhaften Aquarium belohnt, das ein Stück der faszinierenden Unterwasserwelt Afrikas nach Hause bringt.

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