Austropotamobius pallipes im Gartenteich halten
Einrichtungsbeispiele mit Dohlenkrebs
Wissenswertes zu Austropotamobius pallipes
Herkunft und Verbreitung
Der Austropotamobius pallipes, auch bekannt als Dohlenkrebs oder Weißkrebs, ist eine europäische Süßwasserkrebsart. Ursprünglich kommt dieser Krebs in den klaren, kühlen und sauerstoffreichen Flüssen und Bächen West- und Mitteleuropas vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel bis nach Großbritannien und von Italien bis nach Deutschland. Leider sind die Populationen des Dohlenkrebses in vielen Gebieten aufgrund von Umweltverschmutzung, Habitatverlust und Konkurrenz durch invasive Krebsarten, wie den Signalkrebs, stark zurückgegangen.
Gattung und Familie
Der Dohlenkrebs gehört zur Gattung Austropotamobius und zur Familie der Astacidae. Die Gattung Austropotamobius umfasst mehrere Arten von europäischen Flusskrebsen, die bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Umweltveränderungen sind.
Beschreibung und Aussehen
Austropotamobius pallipes ist ein mittelgroßer Flusskrebs, der eine Körperlänge von bis zu 12 Zentimetern erreichen kann. Der Panzer (Carapax) ist meist braun bis olivgrün gefärbt, wobei die Unterseite der Scheren oft heller ist. Charakteristisch für den Dohlenkrebs sind die weißen oder hellen Flecken an den Gelenken der Scheren, was ihm auch den Namen "Weißkrebse" eingebracht hat. Die Scheren sind kräftig und dienen sowohl zur Nahrungsaufnahme als auch zur Verteidigung gegen Fressfeinde.
Haltungshinweise
Für die Haltung von Austropotamobius pallipes in einem Teich oder Aquarium sind einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen:
- Wasserqualität: Der Dohlenkrebs benötigt sauberes, gut gefiltertes und sauerstoffreiches Wasser. Der pH-Wert sollte zwischen 7 und 8,5 liegen, und die Wassertemperatur sollte idealerweise zwischen 10 und 20 Grad Celsius bleiben.
- Habitat: Der Teich sollte über reichlich Versteckmöglichkeiten wie Steine, Wurzeln und Pflanzen verfügen, um dem natürlichen Lebensraum des Krebses gerecht zu werden.
- Fütterung: Dohlenkrebse sind Allesfresser. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Pflanzenmaterial, Insektenlarven, kleinen Fischen und Detritus. Im Teich können sie mit speziellem Krebsfutter und gelegentlich mit Gemüse wie Erbsen oder Karotten gefüttert werden.
- Gesellschaft: Da Dohlenkrebse territorial sein können, sollten sie ausreichend Platz haben, um Konflikte zu vermeiden. Eine geringe Besatzdichte ist empfehlenswert.
Giftigkeit
Der Austropotamobius pallipes ist nicht giftig. Er stellt keine Gefahr für Menschen dar und kann sicher in Teichen und Aquarien gehalten werden. Allerdings sollte man beim Umgang mit ihm vorsichtig sein, da die Scheren schmerzhaft kneifen können.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht von Dohlenkrebsen kann im heimischen Teich gelingen, wenn die Bedingungen stimmen. Die Paarungszeit beginnt im Herbst, wobei das Männchen das Weibchen greift und die Spermatophoren überträgt. Die Weibchen tragen die befruchteten Eier bis zum Schlupf der Jungkrebse im Frühjahr unter dem Schwanz. Während dieser Zeit ist es wichtig, das Weibchen nicht zu stören und für eine optimale Wasserqualität zu sorgen. Die Jungkrebse durchlaufen mehrere Häutungen, bevor sie erwachsen werden, und benötigen viele Versteckmöglichkeiten, um vor Fressfeinden geschützt zu sein.
Mögliche Krankheiten
Dohlenkrebse können von verschiedenen Krankheiten und Parasiten befallen werden, darunter:
- Krebspest: Eine durch den Pilz Aphanomyces astaci verursachte Krankheit, die für viele europäische Flusskrebsarten tödlich ist. Der Dohlenkrebs ist besonders anfällig für diese Krankheit.
- Bakterielle Infektionen: Diese können durch schlechte Wasserqualität oder Verletzungen entstehen und führen oft zu Schädigungen des Panzers.
- Parasiten: Verschiedene Parasiten können die Krebse befallen, darunter Würmer und Protozoen.
Alternative Bezeichnungen
Der Austropotamobius pallipes ist unter verschiedenen Namen bekannt, darunter:
- Weißkrebs
- Europäischer Dohlenkrebs
- Westlicher Flusskrebs
Diese verschiedenen Bezeichnungen beziehen sich alle auf dieselbe Art und werden oft synonym verwendet.
Zusammenfassung
Austropotamobius pallipes, der Dohlenkrebs, ist ein faszinierender und schützenswerter Bewohner europäischer Gewässer. Seine Haltung im Teich erfordert ein gewisses Maß an Sorgfalt und Aufmerksamkeit, insbesondere in Bezug auf die Wasserqualität und die Bereitstellung eines geeigneten Lebensraums. Mit der richtigen Pflege kann dieser Krebs jedoch zu einer Bereicherung für jeden Teich werden und bietet zudem die Möglichkeit, zum Schutz und zur Erhaltung dieser bedrohten Art beizutragen.