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Anguilla anguilla - Eine bedrohte Art

Einrichtungsbeispiele mit Europäischer Aal

Anguilla anguilla - Eine bedrohte Art (Einrichtungsbeispiele mit Europäischer Aal)
Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Dmitriy Konstantinov, Anguilla-anguilla 1, CC BY-SA 3.0

Wissenswertes zu Anguilla anguilla

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) gehört zur Familie der Echten Aale (Anguillidae). Diese Familie umfasst rund 15 Arten von katadromen Fischen, die sich im Meer fortpflanzen, jedoch einen Großteil ihres Lebens in Süß- oder Brackgewässern verbringen.

Herkunft und Lebensraum

Der Aal ist in fast ganz Europa beheimatet und kommt von Skandinavien bis Nordafrika, einschließlich der Mittelmeerregion vor. Obwohl er häufig in Flüssen, Seen und Küstengewässern vorkommt, ist sein Lebenszyklus stark mit der Sargassosee im Atlantik verknüpft, wo er sich fortpflanzt.

Die Larven wandern von dort mithilfe von Meeresströmungen bis nach Europa, wo sie sich in Süß- oder Brackwasser entwickeln. Aale besiedeln vielfältige Lebensräume, darunter klare Bergseen, schlammige Kanäle und brackige Mündungsgebiete.

Aussehen

Europäische Aale haben einen langgestreckten, schlangenähnlichen Körper, der von einer schleimigen, schuppenlosen Haut bedeckt ist.

  • Farbe: Jungtiere (Glasaale) sind durchsichtig. Im späteren „Gelbaal“-Stadium weisen sie eine olivgrüne bis bräunliche Rückenfärbung und einen helleren Bauch auf. Geschlechtsreife „Blankaale“ haben einen silbrigen Bauch und einen dunklen Rücken.
  • Größe: Aale können bis zu 1,5 Meter lang und bis zu 6 Kilogramm schwer werden, wobei Weibchen deutlich größer als Männchen werden.
  • Flossen: Ihre Rücken-, Schwanz- und Afterflossen bilden einen durchgehenden Flossensaum.

Verhalten und Ernährung

Der Europäische Aal ist nachtaktiv und verbringt den Tag meist versteckt in Löchern oder unter Steinen. Er ist ein Allesfresser und ernährt sich von Würmern, Insektenlarven, kleinen Fischen und Krebstieren. Aale sind opportunistische Jäger, die sich an unterschiedliche Nahrungsquellen anpassen können.

Die Tiere sind robust und können bei ungünstigen Umweltbedingungen überleben, indem sie sich in den Boden eingraben. Ihre Wanderungen – insbesondere die Reise zur Sargassosee – gelten als eine der bemerkenswertesten Leistungen im Tierreich.

Fortpflanzung

Europäische Aale pflanzen sich ausschließlich in der Sargassosee fort. Die geschlechtsreifen Blankaale legen Tausende Kilometer zurück, um dort in großen Tiefen zu laichen. Nach dem Laichen sterben sie. Die geschlüpften Larven (Leptocephali) wandern über mehrere Jahre nach Europa.

Haltung

Aale können in Gefangenschaft gehalten werden, aber ihre Fortpflanzung ist bisher nur teilweise künstlich reproduzierbar. Die Haltung erfolgt hauptsächlich in der Aquakultur:

Umgebung

Aale benötigen sauerstoffreiches, sauberes Wasser mit einer Temperatur zwischen 18 und 24 °C.

Ernährung

In Aquakultur werden sie mit Fischmehl, Pellets und Insekten gefüttert.

Verhalten

Da Aale nachtaktiv sind, bevorzugen sie Versteckmöglichkeiten wie Röhren oder Pflanzen.

Probleme in Gefangenschaft

Aale entwickeln sich nicht zu Blankaalen, da die für ihre Reifung erforderlichen Wanderreize fehlen.

Trotz wissenschaftlicher Bemühungen ist es bisher nicht gelungen, den gesamten Lebenszyklus des Europäischen Aals in Gefangenschaft nachzubilden. Die meisten Aale in der Aquakultur stammen aus der Natur, was die Wildbestände zusätzlich belastet.

Nutzen

Europäische Aale sind eine bedeutende Nahrungsquelle und gelten in einigen Kulturen als Delikatesse. Gerichte wie Räucheraal sind in vielen Ländern Europas beliebt. Gleichzeitig haben Aale auch eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie durch ihre Ernährungsweise zur Regulierung von Kleinorganismen und Aas beitragen.

Natürliche Feinde

Aale werden von zahlreichen Tieren gejagt, darunter Vögel wie Kormorane und Reiher, Fische wie Hechte und Welse sowie Säugetiere wie Fischotter.

Schutzstatus

Der Europäische Aal ist stark gefährdet, vor allem durch Überfischung (insbesondere Fang von Glasaalen), den Verlust von Lebensräumen durch Dämme und Wehre sowie Krankheiten und eingeschleppten Parasiten.

Die Schutzmaßnahmen umfassen, Handelsbeschränkungen, insbesondere für Glasaale, den Aufbau von Schutzgebieten und die Wiederherstellung von Wanderwegen.

Bezeichnung und alternative Namen

Der Europäische Aal wird auch Flussaale genannt, um ihn von anderen Aalarten zu unterscheiden. Auf Englisch heißt er European Eel. Historisch wurden Aale aufgrund ihrer Form auch als Schlängler bezeichnet.

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Letzte Änderung am 26.01.2025