Aglais io im Garten

Dieser farbenprächtige Schmetterling gehört zu den am weitesten verbreiteten Arten Europas und fällt besonders durch seine markanten Augenflecken auf den Flügeln auf. Es zählt zur Familie der Edelfalter (Nymphalidae).

In naturnahen Gärten, auf Wiesen und an Waldrändern ist er häufig zu beobachten. Die Augenflecken dienen nicht nur der Abschreckung von Fressfeinden, sondern sind auch ein prägendes Merkmal.

Herkunft und Lebensraum

Weit verbreitet in Europa und Asien, besiedelt das Tagpfauenauge (Aglais io) bevorzugt sonnige Lebensräume wie Gärten, offene Wiesen und Waldränder. Pflanzen wie Schmetterlingsflieder, Disteln und Dost bieten ihm eine reichhaltige Nektarquelle. Für die Raupen ist die Brennnessel essenziell, die an Wegrändern oder in lichtdurchfluteten Waldbereichen wächst.

Aussehen

Markant und unverwechselbar sind die großen, kreisrunden Augenflecken auf den rotbraunen Flügeln. Diese Abwehrmechanismen schützen den Schmetterling vor Fressfeinden. Mit einer Flügelspannweite von 50–55 mm gehört das Tagpfauenauge zu den mittelgroßen Schmetterlingen.

Verhalten und Ernährung

An warmen, sonnigen Tagen ist das Tagpfauenauge besonders aktiv und fliegt häufig auf Nektarpflanzen wie Lavendel, Sommerflieder und Astern. Die Raupen hingegen ernähren sich fast ausschließlich von Brennnesseln. Der erwachsene Schmetterling überwintert an geschützten Orten wie Keller- oder Dachböden.

Fortpflanzung

Nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier in großen Gruppen auf die Unterseiten von Brennnesselblättern. Die daraus schlüpfenden Raupen leben in Gemeinschaft und ernähren sich von den Blättern. Nach mehreren Häutungen verpuppen sie sich, und nach etwa zwei bis drei Wochen schlüpfen die erwachsenen Falter.

Natürliche Feinde

Vögel, Spinnen und parasitische Insekten stellen die größten Gefahren für Schmetterlinge, ihre Eier, Raupen und Puppen dar. Die Augenflecken auf den Flügeln des erwachsenen Tagpfauenauges wirken jedoch abschreckend auf viele dieser Feinde.

Artenerhalt

Zwar ist Aglais io derzeit nicht gefährdet, dennoch setzen Umweltfaktoren wie Pestizide und Lebensraumverlust durch intensive Landwirtschaft der Population zu. Naturnahe Gärten, die auf chemische Mittel verzichten und Nektarpflanzen wie Lavendel, Astern und Wildkräuter bieten, helfen dabei, den Bestand zu sichern. Brennnesseln, die Hauptnahrungspflanzen der Raupen, sollten ebenfalls nicht entfernt werden.

Alternative Bezeichnungen

Das Tagpfauenauge wird in manchen Regionen auch schlicht „Pfauenauge“ genannt.