Ilex aquifolium im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Stechpalme
Wissenswertes zu Ilex aquifolium
Die Stechpalme (Ilex aquifolium) gehört zur Familie der Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae). Diese Familie umfasst weltweit über 400 Arten, die vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vorkommen. Die Stechpalme ist jedoch eine der wenigen Arten, die auch in gemäßigten Klimazonen heimisch ist. Sie ist ein immergrünes Gehölz, das nicht nur in freier Natur, sondern auch in Parks und Gärten weit verbreitet ist. Aufgrund ihrer glänzenden Blätter und der roten Beeren ist sie besonders in der Weihnachtszeit eine beliebte Zierpflanze.
Herkunft
Die Stechpalme ist in Europa, Nordafrika und Westasien beheimatet. Sie wächst vor allem in Laub- und Mischwäldern, wo sie schattige und feuchte Standorte bevorzugt. In der Natur findet man sie häufig als Unterholzpflanze, die sich an die Bedingungen im Schatten großer Bäume angepasst hat. Besonders häufig kommt sie in Regionen mit milden Wintern und hoher Luftfeuchtigkeit vor, beispielsweise in den Küstenregionen Westeuropas.
Aussehen
Die Stechpalme wächst entweder als mehrstämmiger Strauch oder als kleiner Baum und erreicht eine Höhe von 2 bis 10 Metern. Ihre dichte, verzweigte Krone ist oft säulen- oder kugelförmig. Die immergrünen Blätter sind lederartig, glänzend dunkelgrün und an den Rändern mit Stacheln versehen, insbesondere bei jüngeren Exemplaren. Ältere Pflanzen entwickeln häufig glattere Blätter ohne Stacheln. Die Blüten, die im Mai und Juni erscheinen, sind klein, weißlich und unscheinbar, locken jedoch viele Insekten an. Im Herbst entwickeln sich aus den weiblichen Blüten die leuchtend roten Beeren, die oft bis in den Winter hinein an der Pflanze haften und für ihren hohen Zierwert bekannt sind.
Standort
Die Stechpalme bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte, wo sie vor direkter Mittagssonne geschützt ist. In vollsonnigen Lagen kann sie ebenfalls gedeihen, benötigt dort aber mehr Feuchtigkeit im Boden. Der Boden sollte humusreich, leicht sauer bis neutral und gut durchlässig sein. Staunässe wird nicht vertragen, da sie die Wurzeln schädigt. In kalkhaltigen Böden kann es zu Wachstumsproblemen kommen, da die Pflanze auf einen niedrigen pH-Wert angewiesen ist. Ein windgeschützter Standort ist vorteilhaft, da starke Winde die glänzenden Blätter beschädigen können.
Pflegehinweise
Die Stechpalme ist eine pflegeleichte Pflanze, die mit den meisten Gartenbedingungen zurechtkommt, solange der Boden nicht zu trocken oder zu kalkhaltig ist. Eine Mulchschicht aus Laub oder Rinde kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Wurzeln vor Frost zu schützen.
Damit auch bei der Pflanzung im Garten die charakteristischen roten Beeren gebildet werden, ist es wichtig, dass sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen in der Nähe wachsen. Die Stechpalme ist zweihäusig, das heißt, eine Pflanze trägt entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten. Ohne eine männliche Pflanze in der Umgebung findet keine Befruchtung statt, und die weiblichen Pflanzen entwickeln keine Beeren. Der Abstand zwischen den Gartenpflanzen sollte nicht zu groß sein, da Insekten die Bestäubung übernehmen.
Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr oder Spätherbst hilft, die Pflanze in Form zu halten. Dabei sollte darauf geachtet werden, nicht zu viele Beeren tragende Zweige zu entfernen, um den dekorativen Wert zu erhalten.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt entweder durch Samen oder Stecklinge. Samen benötigen eine längere Keimzeit und profitieren von einer Kälteperiode (Stratifikation), um ihre Keimfähigkeit zu fördern. Stecklinge werden im Spätsommer geschnitten und in humusreiche, leicht feuchte Erde gesetzt. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und gleichmäßige Wärme fördern das Wurzelwachstum.
Nutzen
Die Stechpalme ist nicht nur ein dekoratives Element in der Weihnachtszeit, sondern hat auch einen hohen ökologischen Wert. Ihre Beeren dienen Vögeln wie Amseln, Drosseln und Rotkehlchen als wichtige Nahrungsquelle im Winter. Für Menschen sind die Beeren jedoch giftig. Die dichten Zweige bieten vielen Kleintieren Schutz vor Wind und Raubtieren.
Im Brauchtum symbolisiert die Stechpalme Schutz und Lebenskraft. Ihre Zweige werden in der Weihnachtszeit häufig zur Dekoration verwendet, da sie Grün und Fruchtbarkeit auch im Winter verkörpern.
Schädlinge und Krankheiten
Obwohl die Stechpalme als robust gilt, kann sie von Blattläusen, Spinnmilben oder der Ilex-Minierfliege befallen werden. Pilzinfektionen wie Mehltau oder Blattflecken treten vor allem bei feuchtem Wetter auf. Eine gute Luftzirkulation und ein gesunder Standort verringern das Risiko von Krankheiten.
Alternative Bezeichnungen
Die Stechpalme wird regional auch „Hülsdorn“, „Christdorn“ oder „Winterbeere“ genannt. Der botanische Name „Ilex“ wird oft synonym für die Pflanze verwendet. In der englischen Sprache ist sie als „Holly“ bekannt und eng mit der Weihnachtskultur verbunden.