Die Community mit 19.493 Usern, die 9.144 Aquarien, 35 Teiche und 63 Terrarien mit 166.766 Bildern und 2.575 Videos vorstellen!
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:
Artentafel - Pseudotropheus flavus

Artentafel - Pseudotropheus flavus

einrichtungsbeispiele.de - TopBlog! 

Lebensraum

Pseudotropheus flavus lebt an steilen Abhängen des sedimentfreien Felsbiotops. Es handelt sich um Fels- und Geröllzonen, in welchen die Felsen Höhlen und Nischen bilden und erst ab grö??eren Wassertiefen von unter 25 Metern in sandigen Boden übergehen.

Wassertiefe der Flavus-Habitate

Die Population vor Chinyankwazi Island lebt in Tiefen zwischen 7 und 20 Meter, diejenige am Chinyamwezi Reef in rund 35 Metern.

Ernährung

Im Gegensatz zu den meisten anderen Mbunas ernährt sich P. flavus vorwiegend von Zoo- und Phytoplankton. Nur die sexuell aktiven und territorialen Böcke, welche stark ans Substrat gebunden sind, machen sich auch über lockeres Material (z.Bsp. Kieselalgen) und Kleinstlebewesen her, welche sie im Aufwuchs finden.

Besonderheiten

Pseudotropheus flavus wurde lange Zeit dem Elongatus-Komplex zugeordnet, weshalb die Art vorerst als Pseudotropheus sp. ???elongatus dinghani??? beschrieben wurde. Spätere wissenschaftliche Untersuchungen kamen dann aber zum Ergebnis, dass die Art nicht diesem Komplex angehören, sondern lediglich eine relativ nahe Verwandtschaft zu den Elongatus bestehen würde. Die Art wurde in Folge als Pseudotropheus flavus beschrieben.

Wichtig: der natürliche Lebensraum von P. flavus ist stark bedroht, liegt aber mitten im Naturschutzgebiet. Die Art ist von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als gefährdet eingestuft worden.

Verhalten

P. flavus bevölkert seine Habitate in grossen Gruppen. Während Weibchen und unreife Männchen in riesigen Schwärmen ca. einen Meter über dem Grund den dort häufigen Plankton jagen, verteidigen die sexuell aktiven Böcke aggressiv kleine Reviere, wo sie sich vorwiegend von lockerem Material und Kleinstlebewesen ernähren, welche sie aus dem Aufwuchs picken.

Flavus-Böcke sind, wie gesagt, sehr ans Substrat gebunden und verteidigen aggressiv kleine Höhlen, welche im Zentrum ihrer Reviere liegen und ihnen als Laichplätze dienen. Geschlechtsreife Böcke entfernen sich nie weit von Ihren Revieren und sind sehr territorial. Durch die grosse Dichte der beiden Populationen bedingt, liegen die Brutarenen der Männchen oftmals nur 0, 5 -1 Meter voneinander entfernt.

Jedes Weibchen, welches ein solches Territorium durchquert, wird

heftig angebalzt. Stösst der Bock damit auf Interesse, geleitet er das Weibchen in die Höhle im Zentrum seines Reviers, wo dann kurze Zeit später abgelaicht wird.

Populationen

Pseudotropheus flavus lebt endemisch in der Nähe von Nankhumba und lässt sich in zwei grosse Populationen unterteilen:

>> Chinyankwazi Island

>> Chinyamwezi Reef

Da die Art auf der roten Liste gefährdeter Tierarten der IUCN steht und deren Lebensraum mitten im Naturschutzgebiet liegt, ist der Fang und die Ausfuhr von Pseudotropheus flavus stark beschränkt, inzwischen sogar gänzlich verboten. Alle im Fachhandel erhältlichen Tiere sind dementsprechend Nachzuchten.

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium braucht diese Art bis zur Wasseroberfläche reichende Felsbarrieren (felsige steile Abhänge). Wichtig ist auch, dass für jeden Bock mindestens eine kleine Höhle zur Verfügung steht (können auch nahe beeinander liegen ??? Populationsdichte im See) und genügend Felsen verstreut herumliegen, um den Weibern und Junggesellen dazwischen Verstecke für die Nachtruhe zu bieten. Ebenfalls sollte viel freier Schwimmraum (Freiwasserzone) für die ???Schwarmbildung??? sichergestellt werden.

Grundsätzlich kann P. flavus ab 300 Litern im Artenbecken gehalten werden. Bei einer Vergesellschaftung mit anderen Arten wäre ein Becken ab mindestens 400 Litern empfehlenswert (artübergreifende Aggressionen). Optimal wäre die Haltung in grossen Gruppen (mindestens 3m/7w, besser aber 5m/12w). Eine Haremshaltung ist zwar möglich (mindestens 1m/3w), aber nicht der Natur entsprechend.

Vergesellschaftung

Vergesellschaftet werden sollte Pseudotropheus flavus nur mit durchsetzungsstarken Arten. Aufgrund der Besonderheit, dass P. flavus ein Plankton fressender Mbuna ist, und somit die Hälterung mit den meisten anderen Mbunas aus fütterungstechnischen Gründen eher schwierig ist, bietet sich die Vergesellschaftung mit z.Bsp. Labidochromis caeruleus (Omnivore) oder in grösseren Becken Sciaenochromis fryeri (Carnivore). Der Fryeri wird in der Natur oft in den Habitaten der Flavus??? beobachtet, wo er zwischen den Felsen auf die Mbuna-Babies Jagd macht.

Mbunas:

>> Cynotilapia-Arten

>> Labidochromis-Arten

>> Melanochromis-Arten

>> Metriaclima-Arten

>> Pseudotropheus-Arten

Jäger:

>> Sciaenochromis fryeri

Beckenbeleuchtung

Da die beiden Populationen von P. flavus in sehr unterschiedlichen Tiefen leben, wird bezüglich der Beleuchtung von den Gegebenheiten im Lebensraum der Chinyankwazi-Popualtion ausgegangen, welcher in Tiefen zwischen 7 und 25 Metern liegt:

In den natürlichen Habitaten von Pseudotropheus flavus werden die Spektralfarben BLAU und GR??N noch stark reflektiert. GELB befindet sich bei knapp über 15 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase, ORANGE schon ab 10 Metern und ROT wird bereits total absorbiert.

Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau-, abgeschwächten Gelb- und marginalen Orange-Anteilen.

Für eine naturnahe Beleuchtung eines Flavus-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:

>> HAGEN Power GLO

>> HAGEN Marine GLO

>> JBL ULTRA Solar Nature

>> OSRAM 965 Biolux

>> SERA daylight brilliant

Blogartikel 'Blog 3814: Artentafel - Pseudotropheus flavus' aus der Kategorie: "Ichthyologie" zuletzt bearbeitet am 26.12.2010 um 17:59 Uhr von Der Schweizer

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Kommentare:
Um selbst einen Kommentar schreiben zu können, musst du dich anmelden!
Geschrieben am 26.12.2010 um 18:12 von Der Schweizer
Danke Jürgen :-)
Macht auch Spass, diese Tafeln zu erstellen und bei den Recherchen lerne ich selber auch noch jede Menge Neues dazu.... Du kannst also davon ausgehen, dass ich Euch noch lange mit meinen Tafeln terrorisieren werde *grins*
PS: Der Sascha78 (neu: der Auswanderer) hat die Art doch einige Zeit gepflegt. Der könnte Dir sicher noch einige Haltungstipps geben, solltest Du Dir Deinen Besatz doch nochmals überlgen.
lG und einen schönen letzten Weihnachtsabend.
Silvan

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Maulbrutpflege bei Buntbarschen aus dem Malawisee: Ein faszinierendes Verhalten
17.07.2023 Tom

Maulbrutpflege bei Buntbarschen aus dem Malawisee: Ein faszinierendes Verhalten

Die Maulbrutpflege ist ein erstaunliches Verhalten, das bei vielen Buntbarscharten aus dem Malawisee beobachtet werden kann. Bei dieser einzigartigen Form der Brutpflege nimmt das Weibchen die befruchteten Eier in den Mund und kümmert sich um den Schutz und die Pflege der Brut. In diesem Artikel werden wir genauer auf die Maulbrutpflege bei Buntbarschen

Die buntesten Zierfische für dein Aquarium
24.05.2023 Tom

Die buntesten Zierfische für dein Aquarium

Es gibt verschiedene Süßwasserfischarten, die aufgrund ihrer lebhaften und bunten Färbung bekannt sind. Hier sind einige Beispiele für besonders bunte Süßwasserfische:Guppy (Poecilia reticulata): Guppys sind kleine Fische, die in vielen verschiedenen Farben und Farbkombinationen vorkommen. Die Männchen sind oft auffälliger gefärbt als die Weibchen

Welche Fische kommen im Malawisee häufig vor?
22.06.2024 Tom

Welche Fische kommen im Malawisee häufig vor?

Der Malawisee, auch Nyassasee genannt, ist einer der beeindruckendsten und artenreichsten Seen der Welt. Er liegt im Ostafrikanischen Grabenbruch und erstreckt sich über die Länder Malawi, Mosambik und Tansania. Mit einer Fläche von etwa 29.600 Quadratkilometern und einer Tiefe von bis zu 706 Metern bietet der Malawisee eine unglaubliche Vielfalt

Fang von Buntbarschen am Malawisee
30.03.2023 Tom

Fang von Buntbarschen am Malawisee

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Zierfische am Malawisee gefangen werden. Einige der häufigsten Methoden sind:Kescher: Eine der gebräuchlichsten Methoden ist die Verwendung eines Keschers. Hierbei wird ein großer Kescher mit einem langen Griff verwendet, um die Fische aus dem Wasser zu fangen. Der Kescher wird vorsichtig unter den Fisch

Im Fokus: Zierfische aus Afrika
14.03.2023 Tom

Im Fokus: Zierfische aus Afrika

Afrika ist ein Kontinent, der reich an Biodiversität ist und viele einzigartige Tierarten beheimatet. Auch in der Welt der Aquaristik sind die Zierfische aus Afrika ein faszinierendes Thema. Hier sind einige der schönsten Zierfische aus Afrika.Malawisee-BuntbarscheMalawisee-Buntbarsche sind bunt und lebhaft, mit lebhaften Farben und Mustern. Diese