Buntbarsche im Aquarium
Einrichtungsbeispiele mit Chichliden
Wissenswertes zu Cichliden
Die Familie der Buntbarsche
Buntbarsche (Cichliden) sind eine Fischfamilie aus der Ordnung der Barschartigen. Es gibt mehr als 1.700 beschriebene Buntbarscharten, von denen ein großer Teil zu den beliebten Aquarienfischen gehört.
Woher stammen die Buntbarsche?
Die meisten Arten stammen aus Afrika und dort insbesondere aus den ostafrikanischen Seen. Aber auch in Südamerika und Mittelamerika
Aussehen
Buntbarsche sind eine Gruppe von Süßwasserfischen, die in vielen verschiedenen Größen und Farben vorkommen. Ihre Körperform kann je nach Art variieren, aber sie haben normalerweise einen langgestreckten, seitlich abgeflachten Körper und eine tiefe Brustflosse.
Die meisten Buntbarsche haben auffällige Farben und Muster, die sie von anderen Fischarten unterscheiden. Einige Arten haben zum Beispiel lebhafte Streifen, Punkte oder Flecken auf einem dunklen Hintergrund, während andere eine metallische Schuppenfarbe aufweisen können. Einige Buntbarsche haben auch markante Flossen, wie z.B. lange, spitz zulaufende Rückenflossen oder ausladende Schwanzflossen.
Die Größe und Form der Buntbarsche kann ebenfalls variieren, abhängig von der Art. Einige Arten sind klein und schlank, während andere größer und massiver sind. Generell haben Buntbarsche jedoch eine robuste Körperform und eine kräftige Schwimmblase, die es ihnen ermöglicht, sich in ihrer natürlichen Umgebung - oft fließende oder stehende Gewässer - gut zu bewegen.
Warum Cichliden halten?
Die Faszination, die die Buntbarsche auf Aquarianer auf der ganzen Welt haben, begründet sich neben der außerordentlichen Vielfalt an Aussehen, Verhalten und Lebensweisen auch mit Eigenschaften, die im Becken gut zu beobachten sind: Buntbarsche können meist einfach nachgezogen und das von Art zu Art oft sehr unterschiedliche Brutpflegeverhalten beobachtet werden, wo z.B. die Maulbrutpflege, auf die sich v.a. Buntbarsche aus dem Malawisee und Tanganjika-Cichliden spezialisiert haben, zum Eindrucksvollsten gehört, was die Aquaristik zu bieten hat und die Beobachtung der Maulbrüter Gehalten werden Buntbarsche oft auf Grund ihres Aggessionspotentials und Revierverhaltens im Biotopaquarium oder in Artaquarien, wobei beim Aquarium einrichten die Ansprüche der jeweiligen Art entsprechend berücksichtigt werden müssen. Ein Buntbarschaquarium erfordert eine ordentliche Vorplanung, damit die Einrichtung auf die spezifischen Art abgestimmt werden kann, denn Buntbarsch ist auf keinen Fall Buntbarsch und die Ansprüche an Aquarium und Aquarianer so vielfältig wie das optische Erscheinungsbild der Cichliden.
Pflanzen im Buntbarsch-Aquarium
Schwierig gestaltet sich oft die Bepflanzung eines Buntbarschaquariums. Teilweise können die Aquarien auch stark bepflanzt werden, wie zum Beispiel für Diskus oder Skalare. Manche Buntbarsch-Arten sind dagegen Pflanzenfresser, die natürlich auch Aquarienpflanzen als Futter betrachten und wie Uarus aus Südamerika kein wirkliches Pflanzenwachstum zulassen. Andere Arten sind starke Gräber, die zwar die eingesetzten Pflanzen nicht fressen, aber auf der Suche nach Nahrung auch die Aquarienpflanzen immer wieder aus den Boden reißen. Teilweise leben Buntbarsche in Wasser, dessen Werte kaum einen Pflanzenwachstum zulassen. Das ist besonders bei Zierfischen aus dem Tanganjikasee der Fall. Im alkalische Wasser des ostafrikanischen Grabensees wachsen nur wenige Pflanzenarten wie Anubias. Im Aquaristikhandel werden Pflanzen als robust oder buntbarschfest angeboten.
Haltung von Buntbarschen im Aquarium
Buntbarsche benötigen nicht immer riesige Aquarien. Einige südamerikanische Zwergbuntbarscharten aus der Gattung Apistogramma oder einige Schneckenbuntbarsche aus dem Tanganjikasee können bereits in sehr kleinen Becken ab 54 Litern gehalten werden.
Ansonsten sind die Ansprüche der einzelnen Arten von Buntbarschen höchst unterschiedlich, da sie auch in der Natur sehr unterschiedliche biologische Nischen besetzen. Malawi Cichliden aus Ostafrika, wie der beliebte Labidochromis yellow, haben sich zum Beispiel an ein Leben an der Felsenküste angepasst, während Buntbarsche aus Südamerika auch im Aquarium eine Einrichtung bevorzugen, die Pflanzen und Holz enthält.
Buntbarsche sind Fische, denen oft pauschal unterstellt wird, sich ausgesprochen aggressiv zu verhalten. Dabei sind die Tiere meist nur revierbildend und ein aggressives Gebaren ist in der Regel eine Folge von nicht optimaler Haltung der Buntbarsche. Viele Arten von Buntbarschen sind ausgesprochen wenig aggressiv wie die Zwergbuntbarsche (Apistogramma) aus Südamerika.
Bei der Planung des Besatz mit Cichliden sollte immer berücksichtigt werden, im welchem Geschlechterverhältnis die jeweilige Art am besten gehalten werden sollte. Das Verhältnis von Männchen und Weibchen der Buntbarsche ist entweder so, dass eine Haltung paarweise, im Harem oder in einer Gruppe von Tieren empfehlenswert ist.
Viele Aquarienliebhaber haben gerade deshalb ihr Herz an die Buntbarsche verloren, weil es sich um eine der abwechslungsreichsten Fischfamilien überhaupt handelt und sie in ihrem Becken immer neue Seiten an ihren Fischen entdecken können.
Brutstrategien
Buntbarsche sind für ihre vielfältigen Brutstrategien bekannt sind. Diese Fische gehören zur Familie Cichlidae und kommen in verschiedenen Teilen der Welt vor. Ihre Brutstrategien variieren je nach Art und Lebensraum, aber hier sind einige der häufigsten Brutstrategien von Buntbarschen:
- Elterliche Brutpflege: Viele Buntbarsche sind bekannt für ihre ausgeprägte elterliche Brutpflege. In diesen Fällen teilen sich Männchen und Weibchen die Verantwortung für die Eiablage, das Brüten und den Schutz der Jungfische. Das Weibchen legt die Eier auf einen vorbereiteten Untergrund, und das Männchen bewacht und pflegt sie. Nach dem Schlüpfen der Jungfische füttern beide Elternteile ihre Nachkommen und verteidigen sie gegen mögliche Bedrohungen.
- Substratlaicher: Einige Buntbarscharten sind Substratlaicher. Das bedeutet, dass sie ihre Eier auf verschiedenen Substraten ablegen, wie zum Beispiel Steinen, Höhlen oder Pflanzen. Das Weibchen legt die Eier ab, und das Männchen befruchtet sie anschließend. Die Eltern überwachen und schützen die Eier und Jungfische, bis diese eigenständig werden.
- Maulbrüter: Maulbrüter sind eine bemerkenswerte Gruppe von Buntbarschen, bei denen die Männchen die Eier und später die Jungfische in ihrem Maul tragen. Das Weibchen legt die Eier vorher in das Maul des Männchens, und dieses schließt den Mauldeckel, um die Eier zu schützen. Während dieser Zeit fressen die Männchen nicht und sorgen dafür, dass die Eier genügend Sauerstoff erhalten. Sobald die Jungfische groß genug sind, um selbstständig zu schwimmen, werden sie freigelassen.
- Freilaicher: Einige Buntbarscharten sind Freilaicher und legen ihre Eier in freiem Wasser ab. Diese Eier werden normalerweise an Wasserpflanzen oder anderen Strukturen befestigt. Die Eltern haben weniger direkte Kontrolle über ihre Eier und Jungfische in dieser Brutstrategie, müssen aber dennoch in der Nähe sein, um sie vor Raubtieren zu schützen.
- Brutparasitismus: Bei einigen Buntbarscharten gibt es auch Fälle von Brutparasitismus. Hier legen Weibchen ihre Eier in die Nester anderer Buntbarsche, die dann unfreiwillig die Brutpflege für die fremden Eier übernehmen. Dies kann zu Konflikten zwischen den Arten führen.
Zuchformen
Im Handel sind verschiedene Hybriden, bzw. Zuchformen wie der Flowerhorn zu finden.
Erforschung der Cichliden
Die Erforschung der Cichliden wurde von vielen renommierten Ichthyologen vorangetrieben. Diese Wissenschaftler haben einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der Taxonomie, Verbreitung, Verhaltensweisen, Ökologie und Evolution dieser faszinierenden Fischfamilie geleistet. Hier sind einige Ichthyologen, die sich besonders um die Erforschung der Cichliden bemüht haben:
- George Albert Boulenger: Dieser belgische Ichthyologe war einer der Pioniere in der Taxonomie und Beschreibung von Cichlidenarten. Seine Arbeiten sind immer noch eine wichtige Referenzquelle für die Identifizierung von Cichliden.
- Ethelwynn Trewavas: Eine britische Ichthyologin, die für ihre umfangreiche Arbeit an afrikanischen Buntbarschen bekannt ist. Ihre Forschung trug wesentlich zum Verständnis der Artenvielfalt und Verbreitung von Cichliden in Afrika bei.
- George S. Myers: Ein amerikanischer Ichthyologe, der sich intensiv mit den Cichliden der Neotropen beschäftigte, insbesondere in Mittelamerika. Er trug zur Beschreibung vieler Arten und zur Erforschung ihres Verhaltens bei.
- Ad Konings: Ein niederländischer Ichthyologe, der vor allem für seine Arbeit an afrikanischen Buntbarschen im Tanganjikasee bekannt ist. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Artikel über diese Fische und deren Verhalten.
- Jay Stauffer: Ein amerikanischer Ichthyologe, der sich auf die Cichliden des ostafrikanischen Tanganjikasees spezialisiert hat. Seine Forschung konzentrierte sich auf die Ökologie und Evolution dieser Arten.
- Michael K. Oliver: Ein britischer Ichthyologe, der sich auf die Cichliden des Malawisees spezialisiert hat. Seine Arbeit konzentrierte sich auf die Verhaltensweisen, die Ökologie und die Anpassungen dieser faszinierenden Fische an ihre Umwelt.
- Wolfgang Staeck: Ein deutscher Ichthyologe, der sich auf die Cichliden des Amazonasgebiets spezialisiert hat. Er hat umfangreiche Forschung zu den Cichliden in Südamerika durchgeführt und viele Arten beschrieben.
Missverständnis
Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass es sich bei den Buntbarschen (Cichlidae) um Barsche handelt. Beide Familien sind nicht näher miteinander verwandt, deshalb sollte sich jeder Aquarianer im Klaren sein: Buntbarsche sind keine Barsche!