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08.08.2010 von Zebraschneggla

Mein Jahr mit dem Kampffisch Betta smaragdina

Hallochen!

Mal eine etwas andere Artvorstellung, aber es liegt mir am Herzen hier nicht nur eine staubige Artvorstellung von mir zu geben, sondern auch ein bisschen aus dem Kampffisch Nähkästchen zu plaudern.

Name: Smaragdkampffisch

Lat. Name: Betta smaragdina

Familie der Labyrinthfische

Herkunft: Nordost - Thailand

Grö??e ca 7cm

Zum Smaragdkampffisch kam ich eher zufällig. Ich wollte mir ein Kampffischbecken aufbauen, aber die Haltung von Betta splendens hatte mich noch nie gereizt. Ich wollte etwas anderes haben. Also ging ich im www auf die Suche und fand: den Smaragdkampffisch. Schon die ersten Fotos faszinierten mich sehr, die schillernde Färbung des Fisches, und es war definitiv was anderes. Noch dazu ist es möglich ihn ihm Harem mit seinen Damen zu halten.

Die Entscheidung war gefallen und ich begann ein Smaragdkampffisch - Becken aufzubauen. Die verschiedenen Entwicklungsstufen kann man auf den Fotos meines Einrichtungsbeispieles nachvollziehen. Ich setzte auch einige Garnelen ein, auch wenn man mir dringend davon abgeraten hatte.

Und nach längerem Suchen fand ich auch endlich das Objekt meiner Begierde: den Smaragdkampffisch. Es hielten Einzug: Vred (ja das ist mit absicht so geschrieben) und seine zwei Damen!

Vred ist ein wunderschöner Kampffischbock: Seine Färbung ist ein schillerndes grün, mit (je nach Lichteinfall) verschiedenen Nuancen von rot, und blau. Manchmal wirkt er fast schwarz. Die Rücken und die Bauchflossen sind verlängert, aber nicht so lang wie bei einem Hochzucht splendens. Auch die Brustflossen sind länger als bei seinen Damen.

Die Damen: Ihre Grundfärbung liegt wohl eher im braunen Bereich. Sie sehen ein bisschen aus, als hätten sie sich zur Verschönerung Pailetten aufgenäht, um ihr braunes Kleid ein wenig aufzuhübschen. Diese "Pailetten" schillern leicht in blau und silber. Die Flossen sind nicht verlängert. Sie sind auch ein wenig rundlicher als Vred.

Bereits nach zwei Tagen war meine erste Feststellung: jaha, Kampffische können sehr wohl springen, und sie tun es auch, selbst wenn sie dann auf dem trockenen liegen!

Sonntag morgen brach eine der Damen aus: Sie sprang durch die ??ffnung für die Kabel und landete hinterm Aqua. Meine katzen machten mich auf die Kleine aufmerksam und ich konnte sie retten bevor sie vertrocknete oder eben einer Mietze zum Opfer viel. Daraufhin habe ich die ??ffnungen zugeklebt, jetzt ist da wirklich nur noch Platz für die Kabel.

Dann waren es auf einmal nur noch zwei Fische. Vred und eine Dame.... ich alles abgesucht... und dann hab ich mal hinter den HMF geschaut. Und siehe da, die junge Dame war über die Matte gesprungen. Bis ich die da wieder raus hatte. Einige Zeit später waren es wieder nur noch zwei Fische. Und es blieben eine ganze Zeit zwei. Und dann waren es wieder drei. Keine Ahnung wo die dritte in der Zeit abgeblieben war.

Mit den Garnelen gab es in all der Zeit keine Probleme. Sie wurden nicht gefressen.

Die Kampffische stehen total auf meine Höhlenverstecke, und die dichte Schwimmpflanzendecke mit den langen Wurzeln, in denen sie sich ungezwungen bewegen können. Sie schwimmen nicht gerne frei im Becken. Am liebsten haben sie wirklich viele Pflanzen zum verstecken. Allerdings benötigen sie auch freien Zugang zur Oberfläche, deswegen habe ich mich für eine grö??ere Schwimmpflanze entschieden, so können sie zwischen den Blättern an die Oberfläche gelangen. Wasserlinsen würden die Oberfläche komplett dicht machen, und sie könnten nicht zum atmen an die Oberfläche. Was für den Kampffisch, und alle anderen Labyrinther aber dringend von Nöten ist. Sie würden sonst ersticken. Eigentlich eine sehr schlaue Einrichtung der Natur, wenn man bedenkt das der Kampffisch ursprünglich in der Trockenzeit in Sauerstoffarmen "Pfützen" also stehenden Gewässer lebt, wo es so gut wie keinen Gasaustausch gibt, und sie ohne das veratmen von atmosphärischer Luft wahrscheinlich ersticken würden.

An Flockenfutter kann man sie gewöhnen aber es wird nicht so gerne genommen wie Lebend oder Frostfutter. Einen speziellen Futtermix für Kampffische den ich extra angeschafft habe, haben sie bisher immer verschmäht. Eher nehmen sie noch Granulat. Mit der Zeit wurde Vred so zahm das er mich schon erwartet wenn ich die Treppe ins Schlafzimmer hochkomme. Auch holt er sich sein Futter von der Pinzette die ich ihm hinhalte. Die Damen werden wohl noch einige Zeit brauchen bis sie mich als Dosenöffner erkennen.

Die Pandapanzerwelse die ich mit eingesetzt habe sind jetzt allerdings wieder ausgezogen. Sie kamen auf die Dauer nicht mit der schwachen Filterung zurecht, die die Kampffische bevorzugen.

Eine Eiablage konnte ich auch schon beobachten, und da es mein "erstes Mal" war, war ich doch etwas erschreckt im ersten Moment.

Vred hatte ein Schaumnest gebaut und sich möglichst dekorativ in Farbe und bunt davor aufgebaut. Er protzte, er prunkte und das blieb nicht lange unbemerkt. Also kam eine der beiden Damen zu ihm in sein Boudoir^^ nach dem ersten Bekanntmachen ging es dann gleich zur Sache: das Weibchen verfiel direkt unter dem Nest in die sog Laichstarre ( das sah aus, als wäre sie plötzlich verstorben) dann gab sie die Eier ab, die nach unten fielen und schnell von Vred geschnappt wurden und ins Schaumnest gebracht wurden. Danach durfte die Damen wieder verschwinden und wird auch nicht weiter in der Nähe geduldet. Vred kümmert sich danach alleine um das Nest, was die ersten Tage noch nicht sonderlich anstrengend ist: in regelmä??igen Abständen Blasen für das Schaumnest produzieren, und aufpassen das kein Ei aus dem Nest kullert. Nach ca 24 - 48 Stunden schlüpfen die ersten Larven. Da wird die Aufgabe schon anstrengender: Die kleinen Larven sind neugierig und schwimmen immer wieder nach unten ins Becken, dort können sie aber ohne atmosphärische Luft kaum überleben. Auch hier kümmert sich Papa noch wenn er sie denn alle im Auge behalten kann. Denn bei einer Beckenhöhe von 30cm kann es durchaus passieren das die Larven es nicht schaffen zur Oberfläche zurückzukehren. Nach weiteren 2 - 3 Tagen sind die kleinen schon als sehr selbstständig anzusehen, und werden von Papa vernachlässigt, und sich selbst überlassen. Vred war dann schon mit dem nächsten Nest beschäftigt.

Ich selber fische die Nestern allerdings ab, denn ich will nicht züchten, und glaube auch nicht das ich die Jungtiere alle würde losbekommen.

Jetzt darf aber mal ein Schaumnest überleben, mein Händler nimmt mir die Tiere ab. Ich werde also wieder etwas neues hier zu berichten haben.

Alles in allem gesagt ist der Smaragdkampffisch ein friedlicher, schön anzuschauender Kampffisch. Ich möchte ihn nicht mehr missen^^

Lg vom Schneggla Marion

Zebraschneggla

Userbild von ZebraschnegglaZebraschneggla ist Mitglied von EB und stellt 4 Beispiele vor.

Titel: Mein Jahr mit dem Kampffisch Betta smaragdina (Artikel 3433)

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