Eidechsen: Ein Überblick
Eidechsen gehören zur Ordnung der Schuppenkriechtiere (Squamata) und sind somit Reptilien. Sie zeichnen sich durch ihren langgestreckten, oft schlanken Körper, schuppige Haut und die Fähigkeit zur Regeneration des Schwanzes aus. Die meisten Eidechsenarten sind tagaktiv, besitzen gut entwickelte Beine und sind wechselwarm, was bedeutet, dass ihre Körpertemperatur von der Umgebung abhängt.
Als Reptilien haben Eidechsen bestimmte Merkmale gemeinsam: Schuppen zur Verminderung von Wasserverlust, Lungenatmung und die Fortpflanzung über Eier oder in manchen Fällen lebendgebärende Arten. Sie sind zudem auf eine externe Wärmequelle angewiesen, bei sinkenden Temperaturen werden sie inaktiver und reduzieren ihren Stoffwechsel auf ein Minimum, um Energie zu sparen.
Vorkommen
Eidechsen kommen in verschiedenen Lebensräumen weltweit vor, fühlen sich auch in Gärten mit sonnigen Plätze zum Aufwärmen und Verstecken wie Steinhaufen, Totholz oder dichter Vegetation wohl.
Eidechsen selbst sind keine Wasserbewohner, aber sie nutzen die Nähe des Teichs oft als Nahrungsquelle (etwa durch Insekten) und zum Sonnenbaden. Sie bevorzugen trockene Bereiche in der Nähe des Wassers, etwa Steinmauern, Felsen oder andere wärmespeichernde Strukturen.
Häufige Arten
In Deutschland gibt es einige häufig vorkommende Eidechsenarten, die sich durch ihre Größe, Färbung und bevorzugten Lebensräume voneinander unterscheiden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Arten:
Zauneidechse (Lacerta agilis)
Lebensraum: Sonnige, trockene Lebensräume wie Heiden, Waldränder, Trockenrasen,
Steinbrüche und Bahndämme.
Merkmale: Männchen sind zur Paarungszeit auffällig grün gefärbt, während Weibchen und Jungtiere braun bis grau sind. Beide Geschlechter haben dunkle Flecken auf dem Rücken, oft mit hellen Ringen umgeben.
Unterscheidung: Zauneidechsen sind besonders durch die grüne Färbung der Männchen und die relativ kräftige Statur leicht erkennbar.
Waldeidechse (Zootoca vivipara)
Lebensraum: Feuchte, kühle Lebensräume wie Moore, feuchte Wiesen, Waldlichtungen und Uferzonen.
Merkmale: Kleine, braune bis graue Eidechse mit oft hellem Bauch, der bei Männchen orange bis rot sein kann. Sie ist lebendgebärend, was sie von vielen anderen Reptilien unterscheidet.
Unterscheidung: Die Waldeidechse ist eutlich kleiner und weniger kräftig als die Zauneidechse, oft dunkler gefärbt. Die Lebendgeburt ist ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal.
Smaragdeidechse (Lacerta bilineata)
Lebensraum: Warme, sonnige Gegenden, häufig in Weinbergen, Trockenrasen und sonnigen Waldrändern, vor allem im Südwesten Deutschlands.
Merkmale: Große, auffallend grün gefärbte Eidechse mit schwarzer Fleckenzeichnung. Männchen sind während der Paarungszeit intensiver gefärbt.
Unterscheidung: Die Smaragdeidechse erreicht eine Größe von bis zu 40 cm und die leuchtend grüne Färbung machen sie unverwechselbar.
Mauereidechse (Podarcis muralis)
Lebensraum: Mauerwerk, Gärten, Bahndämme und Felsen. In Deutschland vor allem im Südwesten verbreitet, z.B. entlang des Rheins.
Merkmale: Kleine, schlanke Eidechse mit braunem, grauem oder grünlichem Rücken und einem oft stärker gemusterten Bauch.
Unterscheidung: Durch ihre Vorliebe für urbane und felsige Lebensräume gut erkennbar. Ihr schlanker Körperbau und die Musterung auf Bauch und Kehle sind charakteristisch.
Fazit:
Eidechsen spielen eine wichtige ökologische Rolle, indem sie als Insektenfresser zur Kontrolle von Schädlingen wie Spinnen, Ameisen und Raupen beitragen. Gleichzeitig dienen sie selbst als Nahrungsquelle für Vögel, Schlangen und Kleinsäuger, was sie zu einem wichtigen Glied in der Nahrungskette macht. Ihre Anwesenheit im Garten ist ein Zeichen für ein funktionierendes ökologisches Gleichwicht.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de