Betta Splendens - sympatische Schaumschläger
Siamesischer Kampffisch (Betta Splendens)
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Es gibt ca. 30 Kampffischarten, eine davon ist Betta Splendens.
Der siam. Kampfisch zählt zu den Barschartigen und wird den Labyrinthfischen zugeordnet. Er kann auch in sauerstoffarmen Wasser, durch Atmung atmosphärischer Luft überleben. Dies kann den Tieren als typischer Sumpfbewohner über manch schwierige Situation z.B. kurzzeitiges trockenfallen hinweghelfen. ??brigens sind die Arten Betta Splendens (in seiner Wildform), Betta imbellis, Betta ruba und Betta smaragdina sehr eng miteinander verwandt.
Wissenschaftliche Zuordnung
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Oberfamilie: Anabantoidei (Kletter- und Buschfische)
Familie: Belontiidae ( Labyrinthfische)
Unterfamilie: Macropodinae (Paradiesfische / Gro??flosser)
Gattung: Betta ( Kampffische)
Artname: Splendens ( der Glänzende)
Labyrinthatmung - "Wie funktioniert die Zusatzlunge?"
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Wie die meisten Fische sind auch sog. Labyrinther eigentlich Kiemenatmer. Zusätzlich verfügen Labyrinthfische jedoch über die Fähigkeit über eine Erweiterung der oberen Kiemenhöhle atmosphärischen Sauerstoff aufzunehmen. Dieses zustätzlich Atmenorgan nennt man Labyrinth. Es hat sich aus dem ersten Kiemenbogen entwickelt und hat die Form von muschelähnlichen Platten, die von einer stark durchbluteten Haut überzogen sind, über die der Sauerstoff aufgenommen wird. Zum atmen kommt der Fisch an die Oberfläche und lä??t durch Bewegung der Kiemendeckel die verbrauchte Atmemluft ab, dann strömt frische, sauerstoffhaltige Luft ins Labyrinth und der Fisch taucht wieder ab.
Nimmt man diesen Fischen die Möglichkeit atmosphärische Luft zu atmen, so besteht durchaus die Gefahr des Ertrinkens.
ursprüngliche Herkunft:
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Asien, hier: Thailand und Kambotscha
Geschichtliches zu Betta Splendens:
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Die erste Kampffischart wurde 1846 unter dem Namen Panchax pictum (später Betta pictum) von den Franzosen Cavier und Valenciennes auf Java beschrieben. Der Gattungsname "Betta" lehnt sich aus der javanische Bezeichung dieses Fisches "wadar bettah" ab. Der Siamesische Kampffisch Betta Splendens wurde erstmals vom Briten Charles T. Regan wissenschaftlich beschrieben. Zwar war Betta Splendens bereits vorher bekannt und wurde auch gelegendlich für die Aquaristik - welche zu diesem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen steckte - nach Europa exportiert, jedoch wurde er hier mit Betta ruba verwechselt. Wie lange Betta Splendens bereits in Thailand und Kambotscha domestiziert und gezüchtet werden verliert sich im Lauf der Geschichte.Tatsache ist, dass Betta Splendens einer der ältesten und seit über 100 Jahren auch einer der beliebtesten Aquariumfische ist.
ursprünglicher Lebensraum:
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seichte stehende und langsamflie??ende stark verkrautete Gewässer wie z. B. Tümpel, Reisfelder und deren Versorgungskanäle daher auch die thailändische Bezeichnung " Kind des Reisfeldes - Pla Kat Lug Tun" oder auch "Pla kat Lug Moh"
Fortpflanzung:
Schaumnestbauende Art, die Männchen bauen aus Luftperlen, die mit Maulsekret ummantelt werden ein Schaumnest an der Wasseroberfläche.
Grö??e:
bis zu 6cm (je nach Zuchtform z. B. Plakat auch etwas kleiner)
Wasserwerte:
Temperatur 24 -29 Grad (optimal 26 Grad)
PH 6, 2 - 7, 5
Härte: bis 15 dGH (besser jedoch weniger)
Haltung:
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Einzelhaltung von Männchen ab 30 Liter dauerhaft möglich.
Gruppenhaltung ist in entsprechend eingerichteten Becken ab 60 cm , in Form
von Haremshaltung, bei einem !ruhigeren! Männchen (hier kann man sehr wohl Tempramentsunterschiede festellen) durchaus möglich. Zum Beispiel 1 M / 2 bis 3 W, dieses Verhältnis ist von Wichtigkeit da Betta sog. Dauerlaicher sind. Wichtig ist dabei eine sehr dichte Bepflanzung mit reichlich Versteckmöglichkeiten für die Weibchen, sowie eine geeignete Abdeckung des Beckens ( keine Glasscheibe direkt auf der Wasseroberfläche - wg. der Labyrinthatmung von atmosphärischem Sauerstoff) Achtung, Bettas können sehr gut springen und tun es auch wenn es lohnenswert erscheint (z.B. bei Anfluginsekten), auf diesen Umstand mu?? man bei der Abdeckung / Sicherung des Beckens unbedingt achten! Niemals zwei Betta Splendens Männchen in einem Becken pflegen, aufgrund der fehlenden Fluchtmöglichkeit führt das mit Sicherheit zum Tod des im Kampf unterlegenen Männchens, da der Sieger das Becken als sein Revier ansieht. Auch von einer Vergesellschaftung mit Guppys rate ich ab, zu gro?? ist das Risiko einer Verwechslung mit einem Betta-Männchen wg. der Schwanzflosse. Ebenso sind Betta Splendens Männchen nicht mit den Männchen anderer Betta-Arten zu vergesellschaften. Bei besagter Haremshaltung ist das interessante Balz- u. Brutverhalten der Bettas gut zu beobachten, jedoch sollte man nicht auf viele Jungfische hoffen, denn diese werden meist gefressen. Zur Filterung bleibt zu sagen, Bettas mögen keine starke Strömung.Eine schwache Filterung reicht meist aus wenn die Wasserwechsel gewissenhaft ausgeführt werden, jedoch ist eine gute biologische Filterung ergänzend zu den Wasserwechseln meiner Auffassung nach zu befürworten. Allerdings ist auch der filterlose Betrieb eines Betta-Beckens möglich, setzt aber mehrmals in der Woche einen Wasserwechsel voraus.
Verhalten bei Aggression und Balz
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In freier Wildbahn dient der Kampf zweier Betta-Männchen einzig der Reviereroberung bzw. der Revierverteidigung und führt nur in den seltensten Fällen zum Tod eines der Kontrahenten. Hier dauern Kämpfe nur in Ausnahmefällen länger als ein paar Minuten - wofür auch, wenn geklärt ist wem das Revier gehört. Das typische Drohverhalten mit dem Abspreizen der Kiemendeckel und dem Aufstellen der Flossen soll den Kampf-Gegner einschüchtern und Weibchen imponieren. Es hei??t bei Betta-Männchen so viel wie: " Sieh her, was für ein starker toller Kerl ich bin" aber für den Gegner auch: "Wenn Du jetzt nicht verschwindest gibt es ??rger". Das Kampfverhalten im Aquarium ändert sich jedoch aufgrund der fehlenden Fluchtmöglichkeit und der selektiven Zuchtauswahl radikal ( in Thailand wird bei Fischkämpfen gewettet! Somit bestand ein Interesse besonders aggressive und ausdauernde Kämpfer zu züchten). In Gefagenschaft geht der Kampf oft bis zum bittern Ende des Unterlegenen und kann Stunden dauern. Dies ist nach europäischem Ma??stab und dem deutschen Tierschutzgedanken natürlich bedenklich.
Stufen des Kampf- und Balzverhaltens:
1. Stufe: Abstellen der Kiemendeckel
2. Stufe: Abspreitzen der Flossen und paralel schwimmen
3. Stufe: Entgegenschleudern von Wasser mit der Schwanzflosse
----> bis hier gleichen der Kampf und die Balz) <----
4. Stufe: Bei??en in die Unpaarigen Flossen und in die Schuppen
5. Stufe: Maulzerren (um den Gegner am Luftschnappen zu hindern)
In der Balz verhindert das Weibchen die Stufen 4 und 5 durch das Einnehmen einer Demutshaltung und das Zeigen von senkrechten sog. Laichstreifen. Das Männchen führt darauf hin das Weibchen mit Führungsschwimmen unter das Schaumnest, wo nach einigen Synchronisierungsdurchläufen die eigentlich Paarung stattfindet.
Zucht:
Der Zuchtansatz erfolgt in der Regel in 20-30 Liter fassenden Becken.
Da Ausstellungs- u. Zuchtmännchen eine Einzelhaltung gewöhnt sind, kann man das laichreife Weibchen zunächst in einem Ablaichkasten ins Becken des Männchens hängen (das erspart dem Weibchen unnötigen Stress und Flossenschäden, durch Droh- und Imponiergehabe des u. U. übereifrigen Männchens). Die Paarung erfolgt unter dem Schaumnest, wobei das Männchen das Weibchen umschlingt. Beide fallen nach der Paarung für einige Sekunden in eine Starre, aus der als erstes das Männchen erwacht und die herabsinkenden Eier aufsammelt und ins Schaumnest trägt. Einige der etwas später aufwachenden Weibchen helfen dabei, andere nicht. Meist wird dann das Weibchen nach dem laichen aus dem unmittelbaren Schaumnestbereich vertrieben, agressivere Männchen jagen es jetzt durchs ganze Becken. In den kleinen Zuchtbecken ist es nun ratsam das Weibchen wieder heraus zunehmen und seperat zu setzten. Das Männchen betreibt die Brutpflege. Kurz nach dem freischwimmen der Larven sollte auch das Männchen in ein anders Becken gesetzt werden, zu gro?? ist sonst die Versuchung den eigenen Nachwuchs zu verspeisen. In Thailand werden die Männchen einzeln in ca. 1-2 L fassenden Behältern oder Flaschen gehalten, die "Damen" schwimmen meist in Gruppen in Betontanks. Auch setzt man dort die Paare meist in Schüsseln zur Zucht an. Thailand gilt als einer der grö??ten "Produzenten" von Betta-Zuchtformen aller Art. Ob man allerdings die thailändische Mini-Hälterungform und die Art des Umgangs
mit den Tieren artgerecht finden darf..., jeder Aquarianer der sein Hobby verantwortungsbewu??t betreibt, sollte das hinterfragen finde ich.
Futter:
Bettas sind vom Fressverhalten her typische Raubfische also carnivor. Was ins Maul pa??t, sich bewegt und irgendwie fressbar wirkt, wird auch probiert und... Bettas fressen immer! Deshalb ist es besser darauf zu achten, sich keine "kleinen Mastferkel" heranzuziehen. Verfettung ist eine der Hauptursachen einer verkürzten Lebensdauer und von Sterilität. Ideales Futter für adulte Bettas sind lebende oder gefrostete Mückenlarven aller Art, kleine Artemia Salina, Wasserflöhe und diverse Flockenfutter. Für die Betta-Larven eignen sich Infusorien (z. B. Pantoffeltierchen), später frischgeschlüpfte Artemianau. sowie Moina, natürlich kann auch Staubfutter auf den Speiseplan gesetzt werden.
Zuchtformen:
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Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Zuchtformen und Farbschlägen.
Grundsätzlich unterscheidet man Schleierkampfische und die kurzflossige Form den Pla Kat oder sog. Fighter.Verbreitete Flossenformen sind der Halbmond, Kronenschwanz, Rundschwanz, Delta, Doppelschwanz sowie noch einige weitere Flossenformen. Ich selbst befasse mich mit Halbmond (Halfmoon) und
Kronenschwanz (Crowntail) Bettas in der lang- und kurzflossigen Form. Wer an diesen Tieren interessiert ist, dem empfehle ich einmal einen Blick auf die Internetseit des europ. Halfmoon Betta Breeders Club e. V. unter www.ehbbc.de zu werfen, hier erhält auch jeder Nicht-Betta-Halter tolle Einblicke in Zuchtformen und Farbschläge wunderschöner "Showbettas".
An dieser Stelle ein kleiner Tip zur Beurteilung des im Handel oder beim Züchter ausgesuchten Männchens. Abgesehen von der Beachtung der üblichen Gesundheitsattribute bei Fischen, die ich hier einmal als bekannt voraussetzen möchte, empfehle ich zur Beurteilung des begehrten Männchens einen kleinen Spiegel zu verwenden. Ein gesundes Männchen wird auf sein Spiegelbild mit lateralem Drohen (dem Aufspreizen der Kiemendeckel) und dem Aufstellen der Flossen reagieren, so dass Fehler in der Beflossung und Farbegebung sofort festzustellen sind.
empfehlenswerte Literatur :
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Ihr Hobby: Schleierkampffische
R. Masillamoni & Dr. J. Schmidt
Bede-Verlag ISBN 3-931 792-76-5
Aqualog Minis: Kampffische
Frank Schäfer
Aqualog-Verlag ISBN 3-936027-61-7
Ratgeber: Kampffische
Hans Gonella & R. Masillamoni
Bede-Verlag ISBN 3-931 792-22-6
Betta - Schleierkampffische
Dr. J. Schmidt
Bede-Verlag ISBN 3-89860-069-6
Ihr Hobby: Kampffische - Wildformen
R.Donoso-Büchner & Dr. J. Schmidt
Bede-Verlag ISBN 3-933 646-09-X
empfhlenswerte DVD / andere Medienbeiträge:
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Der Kampffisch 2er DVD-Box
Gesamtlaufzeit 107 Minuten
Biotope, Ursprung, Zuchtformen, Pflege, Verhalten und Zucht
sowie interessante Wildkampffischformen
erhältlich über: www.limox.de oder www.aquaDVD.de
Fernsehen für Aquarianer
www.aquanet.tv
unter:
-> Video
-> Expeditionen
-> Betta Splendens, der glänzende Kämpfer- Der Pla Kat in Thailand
und
-> Video
-> Fische allgm.
-> Betta Albimarginata
sowie
-> Der rote maulbrütende Kampffische - Betta Channoides
Vertonte und kommentierte Diashow
-> www.clipfish.de/video/367664/kampfisch-betta-splendens-fotoshow
interessante Links
-> www.ehbbc.de
-> www.schaumnest.de
SCHLU??BEMERKUNG:
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MAN SAGT KAMPFIFANS DEN SELBEN LIEBEVOLLEN SPLEEN NACH WIE DISKUSFANS - ....STIMMT, KAMPFIS MACHEN S??CHTIG UND EINE MENGE SPA?? !
??brigens gehören Kampfis zu den AQ-Bewohnern, die zum Pfleger durchaus ein Verhältnis aufbauen können. Sie nehmen auch die Umgebung au??erhalb ihres Aquariums aufmerksam wahr, so dass man sich manchmal fragt, wer hier wen beobachtet. Ich konnte sogar feststellen, das einige meiner Kampfis
Personen unterscheiden (Pfleger / Nichtpfleger). Sie sind generell recht
"hell im Oberstübchen" , neugierig und auch lernfähig, und wesentlich mehr als nur schön bunt - kurz um, ... sehr pflengenswert.
Die Durchschnittliche Lebensdauer eines Betta Splendens liegt bei 1-2 Jahren. Jedoch können sie bei guter Pflege in Ausnahmefällen auch ein höheres Lebensalter erreichen. Dies bleibt aber wirklich die Ausnahme.
Die Zuchtform der sogenannten Giant-Bettas, eine Riesenform des Betta Splendens, über die man kürzlich sowohl in namhaften Aquaristikzeitschriften lesen konnte und die auch auf der Zierfisch & Aquarium 2009 in Duisburg live vorgestellt wurde, stellt auf Grund ihrer enormen Grö??e von 9-10 cm inkl. Flossen, was die Grö??e des Hälterungsbecken angeht natürlich andere Ansprüche. Stellen diese Tiere im Impornierverhalten ihre Flossen auf, so erreichen sie locker die Grö??e eines kleinen Diskusfisches! Logisch, dass für diese Gigantomanie 30 Liter-Becken nicht geeignet sind. Hier sollten mindestens 54 Liter für ein einzelnes Männchen und für einen Harem mindestens 100 Liter besser mehr bereitgestellt werden. Der durch züchterischen Ehrgeiz entstandene Riesenwuchs ist ohnehin Geschmacksache.
Ich hoffe ich konnte mit diesem Blog Interesse wecken.
Meine Anliegen ist hier die uneigennützige Vermittlung von Grundlagenwissen rund um einen wirklich einmaligen, und leider oft unterschätzten Aquarienpflegling, der nur all zu oft aus Unwissenheit nicht artgerecht gehalten wird. Für all diejenigen die sich umfassender mit der Materie "Bettas" befassen möchten, empfehle ich das Anschaffen von Literatur und die Nutzung der anderen Informationsmedien. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Für den Inhalt genannter Links und Internetportale übernehme ich keine Haftung.