Die Community mit 19.493 Usern, die 9.144 Aquarien, 35 Teiche und 63 Terrarien mit 166.766 Bildern und 2.575 Videos vorstellen!
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:
11.02.2011 von Der Schweizer

Artentafel - Aulonocara kandeense

Artentafel - Aulonocara kandeense

Lebensraum

Aulonocara kandeense ist den Aulonocaras der ??bergangszone (Fels-Aulonocara) zuzuordnen und lebt dort zwischen den grossen herumliegenden Felsbrocken, mit direktem Zugriff auf die angrenzende Sandzone. Während sich die territorialen und brütenden Männchen zwischen den Steinen aufhalten, sind die Weibchen und halbwüchsigen Tiere in kleinen Schulen oder auch einzeln, meist über den angrenzenden Sandflächen zu finden.

Wassertiefe der Kandeense-Habitate

Das Habitat des A. kandeense liegt in einer Wassertiefe zwischen 10 und knapp 25 Meter.

Ernährung

Die hier beschriebene Art zählt zu den carnivoren Cichliden. ??ber die aulonocara-typischen Sinnesgruben auf dem Kopf ortet A. kandeense kleine Schnecken, Wirbellose und Krebstierchen im Sediment, welche dann durch einen zielgenauen Stoss in den Sand erbeutet werden. Oftmals stehen kleinere Schulen Aulonocaras minutenlang völlig bewegungslos einige Zentimeter über dem Sediment, um dann plötzlich blitzschnell mit der Schnauze im Sand einzutauchen und ihre Beute zu packen.

Magenuntersuchungen haben gezeigt, dass in überwiegender Mehrheit Schnecken gefressen werden, wofür auch die spezielle Bezahnung der Schlundknochen hindeutet, welche bei A. kandeense ganz anders als bei den meisten anderen Aulonocara-Arten ist.

Die Schlundknochenzähne der meisten Aulonocaras sind sehr dünn, wodurch auf eine Ernährung durch weiche Wirbellose geschlossen werden kann. Beim Kandeense sind diese Zähne aber stark vergrössert, was den Tieren ermöglicht, die Gehäuse kleiner Schnecken zu knacken.

Besonderheiten

Sämtliche Aulonocara-Arten sind in 4 Gruppen (Komplexe) unterteilt:

1. Sandbewohnende Gruppe

2. Chitande Gruppe

3. Jacobfreibergi Gruppe

4. Stuartgranti Gruppe

A. kandeense gehört in die Chitande-Gruppe, welche sich vor allem anatomisch, aber auch in ihrem Verhaltensmuster, von den anderen Aulonocaras unterscheiden. Die Angehörigen des Chitande-Type-Aulonocara fallen durch eine relativ stark abgerundete Schnauze und ein sehr tief sitzendes Maul auf. Ebenfalls sind die Eiflecke der Männchen im Vergleich sehr intensiv. Während die meisten Aulonocara-Weibchen eine mehr oder weniger braune Grundfarbe haben, ist diese bei den Chitande???s mehr silbrig.

Wichtig: Die Art ist von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als gefährdet eingestuft worden.

Verhalten

Während die geschlechtsreifen Männchen meist in ihren Revieren zwischen den grossen Felsbrocken der ??bergangszone anzutreffen sind, schliessen sich die Weibchen und juvenilen Böcke zu kleinen Schulen zusammen, um gemeinsam über den angrenzenden Sandflächen, ca. 10 Zentimeter über dem Grund stehend, nach aulonocara-typischer Art, nach Nahrung zu ???horchen???. Immer wieder sind solche Tiere aber auch einzeln zu beobachten.

Da der Kandeense als sehr durchsetzungsschwach gilt, ist es auch naheliegend, dass die männlichen Brutarenen lediglich gegen artgleiche Böcke verteidigt werden.

Sobald ein revierhaltendes Männchen eine kleine Schule seiner Art über dem Sand ausgemacht hat, schiesst er mit weit gespreizten Flossen aus seinem Territorium hervor, balzt eines der Weibchen kurz an, und kehrt sofort zu seinem Unterschlupf zurück. Dieses Schauspiel wiederholt sich so oft, bis ihm ein paarungsbereites Weibchen folgt. Das Ablaichen findet über einer eigens dafür ausgehobenen flachen Mulde im Zentrum des entsprechenden Reviers statt.

Maulbrütende Weibchen ziehen sich meist in den Schatten grosser Steine und Felsbrocken zurück und entlassen ihren Nachwuchs nach rund 3 Wochen in die ??bergangszone.

Populationen

Aulonocara kandeense lebt ausschliesslich und in nur einer einzigen Population vor Kande Island ??? zumindest konnten bisher keine weiteren Populationen nachgewiesen werden.

>> Kande Island

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium ist die Nachbildung einer in Sand auslaufenden ??bergangszone mit vielen Sandflächen empfehlenswert, welche den natürlichen Umständen entsprechend, durch viele herumliegende Felsen und Steine (vorzugsweise Sandstein) unterbrochen werden. Die Felsen sollten so angeordnet werden, dass dazwischen einige Spalten und kleine Höhlen entstehen. Ebenfalls sollte bei der Anordnung der Felsen darauf geachtet werden, dass das Becken in mehrere ???nicht gegenseitig einsehbare??? Zonen unterteilt wird.

A. kandeense kann in Becken ab 400 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 130 Zentimeter gewährleistet ist. Aufgrund des natürlichen Verhaltens ist es empfehlenswert, diese Art immer in kleinen Gruppen (z.Bsp. 2m/5w) zu pflegen. Natürlich ist aber auch die Haremshaltung (1m/2-3w) möglich. Der äusserst friedfertige Charakter dieser Tiere ermöglicht auch die gemeinsame Haltung von 2 Böcken in einem Becken.

Vergesellschaftung

Aulonocara kandeense ist ein ruhiger und sehr durchsetzungsschwacher Cichlide, welcher nur mit anderen friedfertigen Arten vergesellschaftet werden sollte. Optimal wäre die Vergesellschaftung mit Arten aus der ??bergangs- oder sogar der angrenzenden Sandzone:

mögliche friedfertige Arten aus der ??bergangszone:

>> Mylochromis-Arten (z.Bsp. M. incola)

>> Otopharnyx-Arten (z.Bsp. O. heterodon)

>> Placidochromis-Arten (z.Bsp. P. sp ???jalo???)

>> Protomelas-Arten (z.Bsp. P. labridens)

>> Sciaeonochromis-Arten (z.Bsp. S. fryeri)

mögliche friedfertige Arten aus der angrenzenden Sandzone:

>> Lethrinops-Arten (z.Bsp. L. albus)

>> Mylochromis-Arten (z.Bsp. M. mola)

>> Otopharnyx-Arten (z.Bsp. O. auromarginatus)

>> Placidochromis-Arten (z.Bsp. P. electra)

Beckenbeleuchtung

In den natürlichen Habitaten von A. kandeense werden die Spektralfarben BLAU, GR??N und GELB noch stark reflektiert. ORANGE befindet sich bei knapp über 10 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase und ROT wird bereits total absorbiert.

Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau- und Gelb-, sowie etwas abgeschwächten Orange-Anteilen.

Für eine naturnahe Beleuchtung eines Kandeense-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:

>> Dennerle trocal color plus

>> HAGEN Aqua GLO

>> HAGEN Power GLO

>> JBL ULTRA Solar Nature

>> OSRAM 965 Biolux

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Artentafel - Aulonocara kandeense (Artikel 4013)

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Im Fokus: Zierfische aus Afrika
14.03.2023 Tom

Im Fokus: Zierfische aus Afrika

Afrika ist ein Kontinent, der reich an Biodiversität ist und viele einzigartige Tierarten beheimatet. Auch in der Welt der Aquaristik sind die Zierfische aus Afrika ein faszinierendes Thema. Hier sind einige der schönsten Zierfische aus Afrika.Malawisee-BuntbarscheMalawisee-Buntbarsche sind bunt und lebhaft, mit lebhaften Farben und Mustern. Diese

Die buntesten Zierfische für dein Aquarium
24.05.2023 Tom

Die buntesten Zierfische für dein Aquarium

Es gibt verschiedene Süßwasserfischarten, die aufgrund ihrer lebhaften und bunten Färbung bekannt sind. Hier sind einige Beispiele für besonders bunte Süßwasserfische:Guppy (Poecilia reticulata): Guppys sind kleine Fische, die in vielen verschiedenen Farben und Farbkombinationen vorkommen. Die Männchen sind oft auffälliger gefärbt als die Weibchen

Aquarium Außer Konkurrenz - Der Malawisee
06.02.2021 ravaka

Aquarium Außer Konkurrenz - Der Malawisee

Beschreibung des Aquariums Typ: Malawi Läuft seit: 800000 Jahre Größe: 570x75x0, 7 km = 8400000000000 Liter Letztes Update: 01.02.2021 Besonderheiten: Seit Tagen

Fang von Buntbarschen am Malawisee
30.03.2023 Tom

Fang von Buntbarschen am Malawisee

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Zierfische am Malawisee gefangen werden. Einige der häufigsten Methoden sind:Kescher: Eine der gebräuchlichsten Methoden ist die Verwendung eines Keschers. Hierbei wird ein großer Kescher mit einem langen Griff verwendet, um die Fische aus dem Wasser zu fangen. Der Kescher wird vorsichtig unter den Fisch