Sciurus vulgaris im Garten
Einrichtungsbeispiele mit Europäisches Eichhörnchen
Wissenswertes zu Sciurus vulgaris
Das Europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) ist eines der bekanntesten Säugetiere Europas und ein vertrauter Gast in vielen Gärten und Wäldern. Seine possierliche Erscheinung und seine Rolle im Ökosystem machen es zu einem gern gesehenen Wildtier. Eichhörnchen sind nicht nur geschickte Kletterer, sondern auch wertvolle „Gärtner“, die durch das Vergraben von Nüssen zur Verbreitung von Bäumen und Sträuchern beitragen. Mit ihrem auffälligen buschigen Schwanz und ihren flinken Bewegungen faszinieren sie Jung und Alt.
Herkunft und Lebensraum
Das Europäische Eichhörnchen ist in ganz Europa heimisch, von der Iberischen Halbinsel bis nach Russland. Es bevorzugt Laub- und Mischwälder, Parks und Gärten, in denen alte Bäume und dichte Vegetation für Schutz und Nahrung sorgen. In urbanen Gebieten hat sich das Eichhörnchen gut angepasst und nutzt Gärten und Grünflächen ebenso wie städtische Parks. Alte Bäume mit Höhlen oder große Sträucher bieten dabei ideale Nistplätze. Im Garten fühlt es sich besonders wohl, wenn reichlich Nahrung wie Nüsse, Samen und Beeren vorhanden ist.
Aussehen
Sciurus vulgaris variiert stark in ihrer Fellfarbe, die von rötlich-braun bis dunkelbraun reicht. Im Winter bekommen sie ein dichteres, graues Fell, das sie vor der Kälte schützt. Besonders charakteristisch sind die langen Ohrbüschel, die im Winter deutlicher hervortreten. Mit einer Körperlänge von etwa 20 bis 25 cm und einem buschigen Schwanz, der fast genauso lang ist wie der Körper selbst, haben sie eine auffallend elegante Erscheinung. Der Schwanz dient nicht nur dem Gleichgewicht beim Klettern, sondern hilft auch beim Springen von Ast zu Ast und schützt vor Kälte.
Verhalten und Ernährung
Eichhörnchen sind dämmerungsaktiv und besonders in den frühen Morgenstunden und späten Nachmittagen zu beobachten. Sie verbringen ihre Tage damit, nach Nahrung zu suchen, die sie für den Winter horten. Eichhörnchen ernähren sich vorwiegend von Nüssen, Samen, Pilzen und Beeren, aber auch Knospen und gelegentlich Insekten oder Vogeleier stehen auf dem Speiseplan. Im Herbst legen sie Vorratslager an, indem sie Nüsse vergraben, die sie im Winter wieder ausbuddeln. Nicht alle dieser Verstecke werden jedoch wiedergefunden, was zur natürlichen Verbreitung von Bäumen beiträgt.
Fortpflanzung und Jungtiere
Die Fortpflanzungszeit der Eichhörnchen beginnt früh im Jahr, bereits im Januar oder Februar. Weibchen bringen nach einer Tragzeit von etwa 38 Tagen zwei bis fünf Jungtiere zur Welt. Diese werden blind und nackt geboren und sind in den ersten Wochen komplett auf die Pflege der Mutter angewiesen. Die Jungtiere entwickeln sich schnell und verlassen nach etwa 10 Wochen das Nest, sind aber erst nach etwa einem Jahr voll ausgewachsen. Eichhörnchen können in freier Wildbahn bis zu sieben Jahre alt werden, jedoch sterben viele Jungtiere früh durch Fressfeinde oder Unfälle.
Natürliche Feinde und Konkurrenz durch das Grauhörnchen
Zu den natürlichen Feinden zählen Greifvögel, Marder und Füchse, eine der größten Herausforderungen für das Europäische Eichhörnchen ist die Konkurrenz durch das invasive Grauhörnchen (Sciurus carolinensis). Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wurde es in Teilen Europas, insbesondere in Großbritannien und Italien, eingeführt. Das Grauhörnchen ist größer, anpassungsfähiger und verdrängt das Europäische Eichhörnchen durch direkte Nahrungskonkurrenz. Zudem trägt das Grauhörnchen das „Squirrel Pox Virus“, eine Krankheit, die für das Europäische Eichhörnchen oft tödlich ist, während das Grauhörnchen immun bleibt. In Deutschland ist das Grauhörnchen bisher nicht heimisch, aber die Ausbreitung in Europa bleibt eine potenzielle Gefahr.
Schutzstatus und Förderung der einheimischen Art im Garten
Europäische Eichhörnchen ist in Deutschland geschützt, da seine Population durch Habitatverlust und die Konkurrenz mit dem invasiven Grauhörnchen gefährdet ist.
Gartenbesitzerkönnen durch einfache Maßnahmen das Europäische Eichhörnchen unterstützen und ihm so helfen, sich gegen die Konkurrenz des Grauhörnchens zu behaupten. Ein naturnaher Garten mit alten Bäumen, Sträuchern und versteckten Ecken bietet ideale Bedingungen. Nistkästen für Eichhörnchen können dabei helfen, den Mangel an natürlichen Höhlen auszugleichen. Auch Futterstellen mit Nüssen und Samen (Haselnüsse, Walnüsse, Sonnenblumenkerne) bieten im Winter wertvolle Unterstützung.