Eichhörnchen in Deutschland: Arten und Herausforderungen
Eichhörnchen gehören zu den faszinierendsten Waldbewohnern, die durch ihre agilen Bewegungen und das auffällige Fell leicht ins Auge fallen. Doch nicht jedes Eichhörnchen, das wir in Deutschland sehen, stammt ursprünglich aus unseren Wäldern. Neben der heimischen Art gibt es auch zugewanderte Arten, die Einfluss auf das heimische Ökosystem haben.
In Deutschland gibt es zwei Eichhörnchenarten, die im Alltag begegnen können: Das einheimische Europäische Eichhörnchen und das invasive Grauhörnchen:
Europäisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)
Das Europäische Eichhörnchen, auch als Rotes oder Gemeines Eichhörnchen bekannt, ist in Deutschland heimisch. Diese Art variiert farblich stark und kann rotes, braunes oder sogar schwarzes Fell aufweisen. Typisch sind die buschigen Schwänze und die Ohrpinsel, die vor allem im Winter gut sichtbar sind.
- Aussehen: Meist rötliches bis braunes Fell, gelegentlich auch dunkler; buschiger Schwanz, markante Ohrpinsel.
- Verbreitung: Europaweit, besonders in Misch- und Nadelwäldern.
- Lebensweise: Die Tiere leben einzelgängerisch, sammeln im Herbst Nüsse und Samen, um einen Vorrat für den Winter anzulegen.
- Ernährung: Vorwiegend Nüsse, Samen, Früchte, gelegentlich Insekten und kleine Vögel.
Grauhörnchen (Sciurus carolinensis)
Ursprünglich aus Nordamerika stammend, wurde das Grauhörnchen in einigen Regionen Europas, insbesondere Großbritannien und Italien, eingeführt. In Deutschland ist es bisher nicht weit verbreitet, könnte jedoch durch Einschleppung oder Zuwanderung in Zukunft zur Bedrohung werden.
- Aussehen: Graues Fell mit weißlichem Bauch; größer und kräftiger als das Europäische Eichhörnchen.
- Verbreitung: Bisher nur lokal in Europa verbreitet, jedoch wachsend.
- Lebensweise: Ähnlich wie das Europäische Eichhörnchen, jedoch robuster gegenüber Umweltveränderungen und Nahrungskonkurrenten.
Problematische Auswirkungen invasiver Arten
Die Einführung des Grauhörnchens in Europa hat in einigen Ländern erhebliche Probleme verursacht. In Großbritannien etwa hat die invasive Art das heimische Rote Eichhörnchen weitgehend verdrängt. Grauhörnchen sind nicht nur robuster und anpassungsfähiger, sie tragen auch das sogenannte Squirrel Pox Virus, das für Europäische Eichhörnchen tödlich sein kann, für Grauhörnchen jedoch harmlos ist. Diese Kombination aus Konkurrenzdruck und Krankheitsübertragung hat dazu geführt, dass das Europäische Eichhörnchen in einigen Regionen stark dezimiert wurde.
In Deutschland ist das Grauhörnchen bisher noch keine große Bedrohung, doch es gibt Bedenken, dass es sich auch hier ausbreiten könnte. Eine Überwachung der Bestände sowie der Schutz des heimischen Eichhörnchens sind daher wichtige Maßnahmen, um das Gleichgewicht im Ökosystem zu erhalten.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de