Astacus astacus im Gartenteich halten
Einrichtungsbeispiele für Europäische Flusskrebse
Wissenswertes zu Astacus astacus
Der Europiäische Flusskrebs (Astacus astacus), auch b genannt, gehört zur Familie der Flusskrebse (Astacidae). Als größte einheimische Krebsart in Mitteleuropa ist er ein wertvoller Bestandteil natürlicher Gewässerökosysteme und gilt als Symbol für gesunde, intakte Gewässer.
Unter bestimmten Bedingungen kann der europäische Flusskrebs auch in Gartenteichen gehalten werden, wenn die Umgebung seinen natürlichen Bedürfnissen entspricht: Wichtig sind dabei eine hohe Wasserqualität, passende Versteckmöglichkeiten und nicht zuletzt die Größe des Teiches, um Revierkämpfe zu vermeiden.
Unbedingt beachten:
Edelkrebse stehen unter strengem Schutz. Für die Haltung ist eine Genehmigung erforderlich, und der Teich muss gegen ein Entkommen der Krebse gesichert werden, um die Verbreitung invasiver Krankheiten zu verhindern.
Herkunft und Lebensraum
Der Europäische Flusskrebs ist in Europa beheimatet und besiedelt saubere, sauerstoffreiche Gewässer wie Seen, langsam fließende Flüsse, Bäche und Teiche. Wichtig sind eine gute Wasserqualität, ein weicher Bodengrund und viele Versteckmöglichkeiten wie Wurzeln, Steine oder Uferhöhlen. Er bevorzugt Temperaturen zwischen 10 und 20 °C, kann aber auch in wärmeren oder kühleren Gewässern überleben, solange die Wasserqualität stimmt.
Für die Haltung im Teich ist wichtig, dass pro Krebs mindestens 1 Meter Bodenfläche mit entsprechenden Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung steht.
Aussehen
Mit einer Länge von bis zu 20 cm und einem Gewicht von bis zu 300 g ist der Flusskrebs die größte heimische Krebsart. Sein robuster Panzer variiert farblich zwischen dunkelbraun und olivgrün und schützt ihn vor Feinden. Besonders auffällig sind die großen Scheren, die rötlich gefärbt sind und zur Verteidigung, Nahrungssuche, zum Graben und auch zur Kommunikation genutzt werden. Während der Häutung, bei der der alte Panzer abgestoßen wird, ist der Edelkrebs besonders verletzlich, was ihn in dieser Phase anfällig für Fressfeinde macht.
Verhalten und Ernährung
Flusskrebse sind überwiegend nachtaktiv und ernähren sich als Allesfresser von Algen, Wasserpflanzen, Aas, Würmern und Insektenlarven. Sie tragen zur Gewässerreinigung bei, indem sie organisches Material zersetzen. Finden sie zu wenig Nahrung, dann kann es vorkommen, dass sie den Wasserpflanzen deutlich zusetzen.
Ihr Verhalten ist territorial, vor allem Männchen verteidigen ihre Reviere aggressiv, was zu Kämpfen mit Artgenossen führen kann. Bei Bedrohung drohen sie mit ihren Scheren oder flüchten durch kräftige Rückwärtssprünge.
Dieses Verhalten der Krebse ist dabei zwar interessant zu beobachten, doch sollte es trotzdem durch ausreichend Platz vermieden und keinesfalls provoziert werden, da es viel Stress für die Tiere verursacht.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit liegt im Herbst. Weibchen tragen die befruchteten Eier unter ihrem Hinterleib, wo sie durch Fächeln mit Sauerstoff versorgt werden. Im Frühjahr schlüpfen die Larven, die zunächst bei der Mutter bleiben und danach eigenständig aufwachsen. Die Überlebensrate ist niedrig, da die Jungtiere viele natürliche Feinde haben.
Nutzen
Im Gartenteich und in der Natur ist der Edelkrebs ein wichtiger Bioindikator, da er nur in sauberen Gewässern überlebt. Durch die Zersetzung von organischem Material trägt er zur Reinigung des Wassers bei und belüftet den Teichboden durch seine Grabetätigkeit. Zudem reguliert er die Bestände kleinerer Wasserlebewesen.
Natürliche Feinde
Zu den Feinden des Edelkrebses zählen Fische wie Hechte, Aale und Welse sowie Reiher und Säugetiere wie Otter. In Gartenteichen können auch Katzen oder Waschbären zur Gefahr werden. Die größte Bedrohung bleibt jedoch die Krebspest, die durch invasive Arten wie den Signalkrebs oder Kamberkrebs aus Nordamerika eingeschleppt wurde.
Schutzstatus
Edelkrebse stehen unter strengem Artenschutz und dürfen in der Natur weder gefangen noch getötet werden. Für die Haltung im Teich ist eine Genehmigung erforderlich. Maßnahmen wie die Eindämmung invasiver Arten und die Wiederansiedlung in geeigneten Gewässern sind entscheidend für den Erhalt der Art.
Bezeichnung und alternative Namen
Der Europäischer Flusskrebs wird oft auch als „Edelkrebs“ bezeichnet. Regional ist er unter Namen wie „Bachkrebs“ oder „Sumpfkrebs“ bekannt, obwohl diese Bezeichnungen nicht immer eindeutig sind und auch für andere Krebsarten verwendet werden.