Viscum album im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Misteln
Wissenswertes zu Viscum album
Die Mistel (Viscum album) gehört zur Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae). Sie ist eine immergrüne, halbparasitäre Pflanze, die hauptsächlich in gemäßigten Zonen Europas, Asiens und Nordafrikas vorkommt.
Herkunft
Misteln sind in Eurasien und Nordafrika heimisch. Sie besiedeln vor allem Wälder, Parkanlagen und Obstgärten, wo sie bevorzugt auf Laub- , einige Arten aber auch auf Nadelbäumen wachsen. Ihre Verbreitung erfolgt über Vögel, die die klebrigen Samen fressen und so weitertragen.
Aussehen
Misteln wachsen als kugelförmige Sträucher mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter. Sie besitzen ledrige, gegenständige Blätter in lanzettlicher Form und gelbgrüner Farbe. Die unscheinbaren Blüten sind grünlich und erscheinen von Februar bis April. Ihre charakteristischen weißen Beeren reifen im Herbst und sind für Menschen giftig.
Standort
Die Pflanze wächst als Halbschmarotzer auf den Ästen von Laub- und Nadelbäumen. Sie entzieht ihrem Wirt Wasser und Nährstoffe, betreibt aber selbst Photosynthese.
Pflegehinweise
Misteln benötigen keine Pflege, da sie auf ihren Wirtsbäumen eigenständig überleben. Ihr Wachstum erfolgt jedoch sehr langsam: Es dauert bis zu drei Jahre, bis sich nach der Keimung erste Blätter bilden, und etwa fünf Jahre, bis die Pflanze Beeren trägt.
In Obstgärten oder an Bäumen, die wirtschaftlich genutzt werden, sollte ein starker Mistelbefall regelmäßig kontrolliert und zurückgeschnitten werden, um die Vitalität des Wirtsbaumes zu erhalten.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt über ihre Beeren, die von Vögeln gefressen werden. Die Samen bleiben an Ästen haften und keimen dort. Es ist auch möglich Misteln gezielt anzupflanzen, jedoch ist dabei viel Geduld gefragt: Die frischen, klebrigen Beeren können direkt auf die Rinde eines geeigneten Wirtsbaumes gedrückt werden. Wichtig ist, die Beeren im Herbst oder Winter zu verwenden, da die Samen dann am besten keimen.
Nutzen
Die Mistel ist ökologisch bedeutsam, da sie Lebensraum und Nahrung für viele Tiere, insbesondere Vögel, bietet. Außerdem hat sie eine lange Tradition als Symbolpflanze und wird häufig in der Weihnachtszeit dekorativ verwendet.
Die dabei auffallend hohen Kosten hängen auch mit dem extrem langsamen Wachstum der Mistel zusammen: Bis die Pflanze ihre endliche Größe von einem Meter erreicht, können bis zu 30 Jahre vergehen! Die etwa 30 bis 40 cm großen Misteln, die oft im Handel erhältlich sind, haben in der Regel bereits 10 bis 15 Jahre Wachstumszeit hinter sich.
Schädlinge und Krankheiten
Die Pflanze selbst wird selten von Schädlingen befallen. Allerdings kann ein starker Mistelbefall die Vitalität des Wirtsbaumes erheblich beeinträchtigen, was zu einer verminderten Fruchtbildung oder zum Absterben von Ästen führt. Ein starker Befall ist durch das langsame Wachstum der Misteln allerdings nicht häufig zu beobachten und führt daher nur sehr selten zu Problemen.
Alternative Bezeichnungen
Die Mistel wird auch als „Alraun“ oder „Hexenkraut“ bezeichnet, was auf ihren mythischen Ruf in verschiedenen Kulturen verweist.