Raphanus sativus var. niger im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Schwarzer Winter-Rettich

- Herkunft und Einordnung
- Beschreibung & Aussehen
- Haltung & Standortansprüche
- Pflanzung & Pflege – So klappt der Anbau im eigenen Garten
- Pflanzung am Gartenteich – geht das?
- Giftigkeit
- Vermehrung & Zucht
- Krankheiten & Schädlinge
- Alternative Bezeichnungen
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Fazit
- Verwandte Arten
- Änderungen vorschlagen
Wissenswertes zu Raphanus sativus var. niger
Der Schwarze Winter-Rettich, botanisch bekannt als Raphanus sativus var. niger, ist eine alte Kulturpflanze mit langer Tradition in Europa und Asien. Er gehört zu den robustesten Wintergemüsen überhaupt und ist nicht nur aufgrund seines intensiven Geschmacks geschätzt, sondern auch wegen seiner heilenden Wirkung bei Husten und Erkältungen. In dieser ausführlichen Pflanzenbeschreibung erfährst du alles, was du über Herkunft, Aussehen, Anbau, Pflege und Verwendung wissen musst – inklusive Tipps zur Haltung im Garten und häufig gestellter Fragen.
Herkunft und Einordnung
Botanischer Name: Raphanus sativus var. niger
Familie: Brassicaceae (Kreuzblütler)
Gattung: Raphanus (Rettiche)
Ursprung: Vermutlich stammt der Schwarze Winter-Rettich ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und Westasien. Schon im alten Ägypten wurde er als Nahrungsmittel und Heilpflanze geschätzt.
Beschreibung & Aussehen
Der Schwarze Winter-Rettich ist eine zweijährige krautige Pflanze, die im ersten Jahr eine große, rundliche bis länglich-zylindrische Speicherwurzel bildet und im zweiten Jahr zur Blüte kommt.
Wurzel: Tiefschwarz bis dunkelviolett gefärbt, rau bis rissig, je nach Sorte kugelrund oder länglich.
Fruchtfleisch: Schneewittchen-weiß, fest, knackig, sehr saftig.
Geschmack: Scharf-würzig, leicht bitter – der charakteristische Rettichgeschmack ist hier besonders intensiv.
Blätter: Grob gezähnt, borstig behaart, rosettenartig am Boden wachsend.
Blüte (im zweiten Jahr): Weiß bis blasslila, vierblättrig, typisch für Kreuzblütler.
Haltung & Standortansprüche
Der Schwarze Rettich ist extrem anspruchslos und robust. Ideal für alle, die im Spätherbst und Winter frisches Wurzelgemüse aus dem eigenen Garten ernten möchten.
Standort: Sonnig bis halbschattig
Boden: Locker, tiefgründig, humusreich, gut durchlässig – keine Staunässe!
pH-Wert: Neutral bis leicht alkalisch (6,5–7,5)
Gießen: Regelmäßig, aber nicht zu viel – zu viel Wasser kann die Wurzelqualität beeinträchtigen.
Pflanzung & Pflege – So klappt der Anbau im eigenen Garten
Aussaat:
Zeitraum: Juli bis August
Direktsaat: Möglich – ca. 2 cm tief, Reihenabstand: 25–30 cm, in der Reihe: 10–15 cm
Keimdauer: 7–14 Tage bei 15–20 °C
Pflege-Tipps:
Regelmäßig hacken und unkrautfrei halten
Bei Trockenheit gießen – aber nicht überwässern
Bei zu engem Stand vereinzeln, um kräftige Wurzeln zu fördern
Pflanzung am Gartenteich – geht das?
Der Schwarze Rettich eignet sich nicht direkt für die Pflanzung in Ufernähe oder in feuchten Bereichen eines Gartenteichs, da er Staunässe schlecht verträgt und schnell fault. Ein Standort mit leichtem Abstand (1–2 Meter vom Teichrand), wo der Boden gut drainiert ist, kann aber funktionieren. Eine Mischkultur mit Teichrandpflanzen ist jedoch nicht empfehlenswert.
Giftigkeit
Der Schwarze Winter-Rettich ist nicht giftig – ganz im Gegenteil. Er gilt als sehr gesund und wird seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet. Besonders bekannt ist der frisch gepresste Rettichsaft gegen Husten, kombiniert mit Honig.
Allerdings sollte er in Maßen gegessen werden, da der hohe Senfölgehalt bei empfindlichen Personen Magenreizungen auslösen kann.
Vermehrung & Zucht
Da es sich um eine zweijährige Pflanze handelt, blüht der Schwarze Rettich im zweiten Jahr nach der Aussaat. Um eigenes Saatgut zu gewinnen:
Einige Pflanzen im Herbst nicht ernten.
Überwintern lassen – am besten geschützt oder ausgepflanzt im Frühbeet.
Im Frühjahr blühen lassen, bestäuben (Bienen helfen!) und die Schoten reifen lassen.
Trockene Schoten im Sommer ernten und Samen entnehmen.
Krankheiten & Schädlinge
Trotz seiner Robustheit kann der Schwarze Rettich unter einigen typischen Kreuzblütler-Problemen leiden:
- Erdflöhe: Kleine Sprungkäfer, die Löcher in die Blätter fressen. Vliesabdeckung und regelmäßiges Hacken helfen.
- Rettichschwärze: Pilzinfektion, äußert sich durch schwarze Flecken auf der Wurzel. Vorbeugung durch Fruchtfolge!
- Kohlfliege: Die Larven schädigen die Wurzel. Vlies kann auch hier helfen.
- Mehltau: Seltener, bei feuchtem Wetter. Pflanzabstand beachten.
Alternative Bezeichnungen
- Schwarzer Rettich
- Winterrettich
- Raphanus niger
- Schwarzer Radi (in Bayern)
- Medizinrettich (wegen seiner Heilwirkung)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Wann ernte ich Schwarzen Rettich?
Er wird im Spätherbst geerntet, meist ab Ende Oktober bis in den Dezember hinein. Er verträgt leichte Fröste, sollte aber vor starkem Frost aus dem Boden.
2. Wie lagere ich Schwarzen Rettich?
Im kühlen, dunklen Keller, in Sand eingeschlagen oder in einem Erdkeller. So hält er sich mehrere Monate frisch.
3. Ist Schwarzer Rettich gesund?
Absolut! Er enthält viele Senföle (Glucosinolate), die antibakteriell und schleimlösend wirken. Ideal bei Erkältungen oder Verdauungsproblemen.
4. Kann ich Rettich auch im Topf ziehen?
Prinzipiell ja, aber der Topf muss mindestens 25 cm tief sein. Besser ist jedoch der Anbau im Beet.
5. Wie kann ich Rettich verarbeiten?
Roh als Salat, geraspelt mit Apfel, in Scheiben mit Salz – oder als Rettich-Hustensaft mit Honig. Auch fermentiert (ähnlich Kimchi) ist er ein Genuss!
Fazit
Der Schwarze Winter-Rettich ist ein altbewährtes Gemüse, das heute wieder voll im Trend liegt – sei es wegen seiner gesunden Inhaltsstoffe oder seiner Fähigkeit, den Garten bis in den Winter hinein mit frischer Ernte zu versorgen. Wer ihm einen sonnigen Platz mit lockerem Boden bietet, wird mit würzig-scharfen, nährstoffreichen Wurzeln belohnt. Und das Beste: Er braucht kaum Pflege und ist fast unverwüstlich.