Anthriscus sylvestris im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Wiesen-Kerbel
Wissenswertes zu Anthriscus sylvestris
Herkunft und botanische Einordnung
Anthriscus sylvestris, auch bekannt als Wiesen-Kerbel, ist eine weit verbreitete Wildpflanze, die in ganz Europa, Asien und Nordamerika vorkommt. Ursprünglich aus Eurasien stammend, hat sich diese anpassungsfähige Pflanze in vielen gemäßigten Klimazonen eingebürgert. Sie gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae), die auch als Umbelliferae bekannt ist. Diese Familie umfasst viele bekannte Pflanzen, darunter Karotten, Fenchel und Dill. Die Gattung Anthriscus umfasst sowohl Zier- als auch Wildpflanzen, von denen der Wiesen-Kerbel eine der bekanntesten ist.
Beschreibung und Aussehen
Der Wiesen-Kerbel ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die bis zu 150 cm hoch werden kann. Sie hat gefiederte, fein zerteilte Blätter, die auf den ersten Blick Petersilie ähneln. Die Stängel sind hohl und leicht gerillt, oft von einem rötlichen Schimmer überzogen. Zwischen Mai und Juli erscheinen die charakteristischen weißen Blüten, die in dichten Dolden angeordnet sind. Jede Dolde besteht aus vielen kleinen Einzelblüten, die für Bestäuber, insbesondere Bienen und Schmetterlinge, sehr attraktiv sind. Die Gartenpflanze verströmt einen zarten, anisähnlichen Duft.
Ein weiteres auffälliges Merkmal des Wiesen-Kerbels sind seine schmalen, länglichen Früchte. Diese Früchte, auch Schizocarpe genannt, zerfallen nach der Reife in zwei Teile, die die Samen enthalten. Diese Form der Samenverbreitung ist typisch für die Familie der Doldenblütler.
Haltung und Pflegehinweise
Anthriscus sylvestris ist äußerst pflegeleicht und anspruchslos, was ihn zu einer hervorragenden Wahl für Naturgärten macht. Die Pflanze gedeiht in verschiedenen Bodentypen, bevorzugt jedoch nährstoffreiche, feuchte Böden. Sie ist sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten zu finden, wobei sie in voller Sonne am besten wächst.
Einmal etabliert, benötigt der Wiesen-Kerbel kaum Pflege. Es ist jedoch ratsam, die Pflanze gelegentlich zurückzuschneiden, um ein unkontrolliertes Aussäen zu verhindern. In naturnahen Gärten kann man den Wiesen-Kerbel auch einfach sich selbst überlassen, da er sich in der Regel gut selbst reguliert.
Pflanzung am Gartenteich
Dank seiner Vorliebe für feuchte Böden eignet sich Anthriscus sylvestris ideal für die Pflanzung am Gartenteich. Die Pflanze kann am Uferbereich gepflanzt werden, wo sie für eine natürliche und wilde Optik sorgt. Ihr filigranes Blattwerk bietet einen schönen Kontrast zu den breiteren Blättern anderer Sumpfpflanzen, und die zarten Blüten verleihen dem Teichrand im Frühsommer einen leichten, luftigen Charakter.
Bei der Pflanzung in der Nähe von Wasser ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Pflanzen nicht im Wasser stehen, sondern im feuchten Boden direkt am Teichrand. Eine zu starke Staunässe kann zu Wurzelfäule führen.
Giftigkeit
Obwohl der Wiesen-Kerbel an essbare Wildkräuter wie Petersilie erinnert, ist Vorsicht geboten. Anthriscus sylvestris ist leicht giftig, insbesondere für Kinder und Haustiere. Alle Teile der Pflanze enthalten schwach giftige Substanzen, die bei Verzehr Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen verursachen können. Auch Hautkontakt kann in seltenen Fällen zu leichten allergischen Reaktionen führen. Es ist daher ratsam, Handschuhe zu tragen, wenn man mit der Pflanze arbeitet.
Vermehrung und Zucht
Der Wiesen-Kerbel vermehrt sich hauptsächlich durch Selbstaussaat. Die Samen reifen im Sommer und werden durch Wind und Tiere verbreitet. Wenn man die Pflanze in einem kontrollierten Bereich halten möchte, sollte man die Blüten vor der Samenbildung zurückschneiden, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern.
Wer Anthriscus sylvestris gezielt vermehren möchte, kann die Samen im Herbst direkt ins Freiland säen. Die Keimung erfolgt im Frühjahr, da die Samen eine Kälteperiode (Stratifikation) benötigen, um zu keimen. Eine Vermehrung durch Teilung ist ebenfalls möglich, wird aber selten praktiziert, da die Pflanze stark auf Samenvermehrung ausgelegt ist.
Krankheiten und Schädlinge
Anthriscus sylvestris ist relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich können Blattläuse oder Raupen der Doldenblütler-Schmetterlinge auftreten, doch in der Regel sind diese Schädlinge nicht so zahlreich, dass sie der Pflanze ernsthaften Schaden zufügen. Ein regelmäßiger Rückschnitt und gute Standortbedingungen sorgen dafür, dass der Wiesen-Kerbel gesund bleibt.
Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Rost kommen bei dieser Pflanze nur selten vor. Wenn sie auftreten, ist es ratsam, die befallenen Pflanzenteile zu entfernen und sicherzustellen, dass die Pflanze ausreichend belüftet wird.
Alternative Bezeichnungen
Neben Wiesen-Kerbel ist Anthriscus sylvestris auch unter anderen Namen bekannt. In verschiedenen Regionen wird die Pflanze auch Hundspetersilie, Kerbelkraut oder Kälberpetersilie genannt. Diese Bezeichnungen spiegeln die Ähnlichkeit der Pflanze mit essbaren Kräutern wie Petersilie wider, obwohl der Wiesen-Kerbel selbst nicht als Küchengewürz geeignet ist.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Ist Wiesen-Kerbel essbar?
Nein, Anthriscus sylvestris sollte nicht gegessen werden, da die Pflanze giftige Substanzen enthält. Obwohl sie ähnlich aussieht wie essbare Kräuter, ist der Verzehr nicht empfehlenswert.
2. Kann man Wiesen-Kerbel im Topf halten?
Ja, Wiesen-Kerbel kann in Töpfen oder Kübeln gezogen werden, solange der Topf groß genug ist und ausreichend Feuchtigkeit gewährleistet wird. Achten Sie darauf, dass die Pflanze nicht austrocknet.
3. Ist der Wiesen-Kerbel winterhart?
Ja, Anthriscus sylvestris ist winterhart und kann problemlos die kalten Wintermonate in Mitteleuropa überstehen. Die Pflanze zieht sich im Winter zurück und treibt im Frühjahr wieder neu aus.
4. Wie verhindert man, dass der Wiesen-Kerbel den Garten überwuchert?
Die Pflanze neigt zur Selbstaussaat und kann sich schnell ausbreiten. Um dies zu verhindern, sollten die Blüten vor der Samenreife zurückgeschnitten werden. Eine regelmäßige Kontrolle und das Ausgraben unerwünschter Pflanzen helfen ebenfalls.
5. Zieht der Wiesen-Kerbel Insekten an?
Ja, die Blüten des Wiesen-Kerbels sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bestäuber wie Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Daher eignet sich die Pflanze gut für naturnahe Gärten, die Wildtiere anlocken sollen.
Fazit
Anthriscus sylvestris, der Wiesen-Kerbel, ist eine anmutige, pflegeleichte Pflanze, die sowohl in naturnahen Gärten als auch an Gartenteichen einen Platz findet. Mit ihrem luftigen Wuchs und den weißen Blüten bietet sie einen charmanten Anblick und trägt zur Förderung der Biodiversität im Garten bei. Wer eine wilde, aber dennoch kontrollierbare Pflanze sucht, wird am Wiesen-Kerbel viel Freude haben.