Pilze sammeln im Herbst: Beliebte essbare Arten und Tipps zum richtigen Sammeln
Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit für Pilzliebhaber, um in den Wäldern auf Entdeckungstour zu gehen. Wenn das Laub von den Bäumen fällt und die feuchte Witterung herrscht, sprießen Pilze in allen Formen und Farben aus dem Waldboden. Doch beim Pilze sammeln ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Pilze sind essbar – einige sind sogar tödlich giftig. In diesem Artikel stellen wir beliebte essbare Pilzarten vor und geben wertvolle Tipps für das richtige Sammeln.
Beliebte essbare Pilzarten im Herbst
Steinpilz (Boletus edulis):
Der Steinpilz ist wohl der bekannteste und begehrteste Speisepilz. Mit seinem hellbraunen, leicht polsterartigen Hut und dem dicken, weißen Stiel ist er relativ leicht zu erkennen. Er hat ein nussiges Aroma und eine feste, fleischige Konsistenz. Steinpilze wachsen besonders gerne in Nadel- und Mischwäldern und bevorzugen feuchtes Wetter.
Maronenröhrling (Imleria badia):
Auch als "Braunkappe" bekannt, gehört der Maronenröhrling zur Familie der Röhrlinge und ist eng mit dem Steinpilz verwandt. Er hat einen braunen Hut und einen helleren, samtigen Stiel. Die Unterseite des Hutes ist mit einem feinen Röhrengewebe bedeckt. Dieser Pilz hat einen milden Geschmack und eignet sich hervorragend für Suppen und Pilzpfannen.
Parasolpilz (Macrolepiota procera):
Der Parasolpilz ist leicht zu erkennen an seinem großen, schirmartigen Hut, der bis zu 30 cm Durchmesser erreichen kann. Junge Exemplare haben einen noch geschlossenen Hut, der im Alter aufklappt. Der Stiel ist lang und dünn, mit einem typischen „Schlangenleder“-Muster. Der Parasolpilz hat einen milden Geschmack und ist besonders lecker paniert und gebraten.
Pfifferling (Cantharellus cibarius):
Pfifferlinge gehören zu den beliebtesten Speisepilzen und sind leicht an ihrer goldgelben Farbe zu erkennen. Sie haben einen trichterförmigen Hut und einen fruchtigen Geruch, der an Aprikosen erinnert. Pfifferlinge wachsen bevorzugt in lichten Wäldern, oft in der Nähe von Kiefern oder Fichten. Ihr pfeffriger Geschmack macht sie zu einem beliebten Begleiter in vielen Gerichten.
Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides):
Die Herbsttrompete, auch Totentrompete genannt, ist durch ihre dunkle, fast schwarze Farbe ein eher unscheinbarer Pilz. Sie wächst in Laubwäldern, vor allem in der Nähe von Buchen. Obwohl sie optisch wenig ansprechend wirkt, überzeugt sie durch ihr intensives Aroma und ist getrocknet eine beliebte Würze für Soßen.
Tipps für das richtige Sammeln von Pilzen
Nur bekannte Pilze sammeln:
Das wichtigste Gebot beim Pilze sammeln lautet: Nur Pilze mitnehmen, die du sicher kennst. Es gibt viele Pilzarten, die essbaren Arten sehr ähnlich sehen, aber giftig oder sogar tödlich sein können. Wenn du dir bei einem Pilz unsicher bist, lass ihn lieber stehen oder frage eine/n erfahrene/n Pilzsammler/in oder einen Pilzberater.
Verwende einen Korb:
Pilze sollten am besten in einem luftdurchlässigen Korb transportiert werden. Plastiktüten sind ungeeignet, da die Pilze darin schnell zerdrücken und verderben. Ein Korb ermöglicht es den Pilzen, zu „atmen“ und verhindert, dass giftige oder verdorbene Exemplare sich mit den anderen mischen.
Pilze mit einem Messer ernten:
Pilze sollten nicht aus dem Boden gerissen, sondern mit einem Messer sauber abgeschnitten werden. Dies schont das Pilzgeflecht im Boden, das sogenannte Myzel, und fördert das Nachwachsen. Achte auch darauf, das umliegende Ökosystem nicht zu zerstören und beim Sammeln achtsam mit der Natur umzugehen.
Frühzeitig sammeln:
Pilze wachsen schnell, aber sie verfallen auch schnell. Vermeide es, überreife oder von Tieren angefressene Pilze zu sammeln. Frische Pilze haben eine feste Konsistenz und keine weichen oder fauligen Stellen.
Naturschutz beachten:
Beim Pilze sammeln ist es wichtig, Naturschutzgebiete zu respektieren. In vielen Regionen ist das Sammeln von Pilzen nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf erlaubt, um die natürlichen Bestände zu schützen. Informiere dich vorab über die lokalen Regelungen und halte dich daran.
Warnhinweis: Giftige Doppelgänger und Verwechslungsgefahr
Beim Pilzesammeln gibt es einige Arten, die essbaren Pilzen täuschend ähnlich sehen, aber hochgiftig sind. Ein bekanntes Beispiel ist der Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), der mit dem essbaren Champignon verwechselt werden kann, aber extrem giftig ist. Schon geringe Mengen können tödlich sein. Auch der giftige Satansröhrling ähnelt dem beliebten Maronenröhrling.
Daher der dringende Rat: Wenn du dir bei einem Pilz nicht absolut sicher bist, lasse ihn lieber stehen. Besonders Anfänger sollten sich mit einem guten Pilzführer ausstatten oder an geführten Pilzwanderungen teilnehmen, um Verwechslungen zu vermeiden.
Fazit: Ein Abenteuer im Herbstwald
Pilze sammeln im Herbst kann eine spannende und lohnende Erfahrung sein, bei der du nicht nur frische Zutaten für deine Küche, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Natur gewinnst. Mit den richtigen Kenntnissen und der nötigen Vorsicht kannst du das volle Aroma der herbstlichen Pilzwelt genießen. Doch achte stets darauf, nur Pilze zu sammeln, die du sicher kennst, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de