Neues Projekt: Umbau Waterhome 80x35
Hallo liebe EB-Gemeinde,
an dieser Stelle möchte ich mein neues Projekt vorstellen, dass ich zusammen mit meiner Frau umsetzen werde.
Ratschläge und Kommentare sind nicht nur gern gesehen sondern ausdrücklich erwünscht.
Unser altes 112l Waterhome-Aquarium (80x35x40) wird in den nächsten Wochen/Monaten umgebaut zu einem, hm... Paludarium ist wohl am treffendsten.
Zuerst setze ich auf das bestehende Becken einen "Anbau" von 50cm Höhe. Bezüglich des Materials bin ich mir noch nicht sicher. Entweder Glas oder Holz mit Epoxidharz versiegelt. Ganz oben auf kommt die Abdeckung mit den beiden T5 Leuchten. Vorne auf jeden Fall Schiebetüren aus Glas und zwei mit Fliegengitter bedeckte Lüftungslöcher links und rechts.
In das Becken wird ein HMF in der Eckvariante eingebaut. Die notwendigen Leisten habe ich schon eingeklebt. Ich habe so eine Metallschiene verwendet, an der man sonst Küchenschränke oder sowas aufhängt, weil ich die noch ungenutzt im Keller hatte. Das Metall wird sicherheitshalber noch mit Epoxidharz versiegelt. Angeklebt habe ich die Leisten mit transparentem Aquariensilikon aus dem Baumarkt.
Wasserstand in dem Becken wird dann ca. 30cm sein (abzgl. Bodengrund). Im Wasser soll sich dann ein Betta splendens mit ein paar Weibern tummeln, den wünscht sich meine Frau unbedingt. Dazu soll Bepflanzung in Form von irgendwelchem krautigen und möglichst anspruchslosen Grünzeug kommen, in die hintere rechte Ecke ein kleiner Steinaufbau mit Lochsteinen, die ich noch habe.
In die hintere rechte Ecke wird dann etwas oberhalb des Wasserstands der Landteil von ca 55x30 cm eingeklebt. Die Pumpenecke wird ebenfalls abgedeckt, jedoch nicht fest verklebt natürlich.
Auf dem Landteil soll dann ein Pärchen Dendrobaten auch bekannt als Baumsteigerfrösche (oder auch unter dem gruseligen Namen Pfeilgiftfrösche) seine neue Heimat finden. Es ist nicht so gefährlich wie es klingt, die wirklich tödlichen Pfeilgiftfrösche mit denen die Urwaldindios ihre tödlich lähmenden Blasrohrpfeile herstellen sind eine ganz bestimmte Art (Phyllobates terribilis). Andere Arten sind bei weitem nicht so giftig. Hinzu kommt, dass die Giftigkeit nicht aus den Fröschen selbst herrührt. Die Frösche bauen ihre Toxizität über das verspeisen giftiger Insekten in ihrem natürlichen Lebensraum auf, indem sie das Gift dieser Futtertiere in ihrem Stoffwechsel anreichern (wahrscheinlich bestimmte Milben oder sowas hab ich gelesen). Die Giftigkeit lässt bei Wildfängen binnen eines Jahres nach, bei Nachzuchten ist sie generell nicht vorhanden. Welche Art genau es wird, wei?? ich noch nicht, in den Ansprüchen sind sie alle zumindest grundlegend recht ähnlich.
Das Wasser wird von der Pumpe mittels eines verborgenen Schlauchs zur Mitte der Rückwand hochgeführt um dort herauszusprudeln und als Wasserfall an der Rückwand hinunterzulaufen. Unten wird das Wasser an einer Rinne in der Rückwand aufgefangen und in die hintere rechte Ecke auf den Landteil geführt. Dort flie??t es durch ein paar kleine terassenförmig angeordnete Sammelnbecken in einen "Bachlauf" und so über den Landteil wieder zurück ins Wasser. In einem der Sammelbecken wird ein Verdampfer installiert um mittels Zeitschaltuhr morgendlichen und abendlichen Nebel zu erzeugen.
Der Landteil wird bepflanzt mit kleinem Farn, evtl. ein Philodendron und noch eine gro??e Tilandsie. Dazu evtl noch Java-Moos oder ein anderer Bodendecker. Bezüglich des Bodengrunds bin ich mir noch nicht sicher, versuche wohl eine Mischung aus Vulkansteinsplitt und Torf, da ich einen nährstoffarmen schimmelfesten Bodengrund möchte. Für die Frösche wichtig ist noch Laub und je nach Art unterschiedliche Versteckmöglichkeiten.
Für die Rückwand habe ich hier irgendwo ein Rezept aufgeschnappt 1 Teil Zement : 2 Teile Sand : 4 Teile Torf, was ein recht poröses Substrat ergeben soll auf dem Moose gut anwachsen können.
Im Landteil wird quer ein gro??er Ast über die gesamte Breite befestigt. Dieser wird mit Moos, kleinen Tilandsien einer Orchidee und einer Bromelie bepflanzt.
An die Rückwand klebe ich ein paar kleine Plastikblumentöpfe, die dann unter der Verkleidung unsichtbar verspachtelt werden und mit weiteren Pflanzen bestückt werden können.
Als Leuchtmittel werde ich wahrscheinlich eines für Pflanzen einsetzen und für die Frösche eines mit UV/A- und UV/B-Anteil. Da ich nicht noch extra Lampen reinfrickeln will, sollten die Wasserpflanzen nicht so lichtbedürftig sein. Glaub nicht dass bei T5 und 50cm Höhe über dem Wasser durch üppigen Pflanzenwuchs im oberen Teil noch viel Wuchslicht unten ankommt. Schlimmstensfalls muss ich noch irgendwie eine Extra-Beleuchtung für die Wasserpflanzen installieren, wegen Platzverbrauch und so würde ich zu LED-Eigenbau tendieren.
Der geringe Wasserstand wird den Kampffischen zu Gute kommen. Bin mir nicht sicher, ob ich ein "Netz" über dem Wasser anbringen sollte, damit kein Frosch ertrinken geht.
Das Ganze gibt dann im Endeffekt ein krautiges Kampffisch-Becken welches quasi nahtlos übergeht in ein tropisches Regenwald-Terrarium.
Werde laufend über die Entwicklung informieren und freue mich über Kommentare und Anregungen.
Liebe Grü??e
Jörg
Bild I: das Becken wird fachmännisch auf seine Dichtigkeit geprüft
Bild II: die Leisten für den Eck-HMF sind schonmal drin ;)