Gute Nachrichten vom Buchsbaumzünsler
Buchsbäume sind eine beliebte Pflanze zur klassischen Gartengestaltung: Den Busch mit seinen dicht wachsenden, kleinen Blättern in kreative Formen zu trimmen ist fast schon eine Kunstform und auch als Einfassung für Beete wird der Buchsbaum gern verwendet. Doch aus vielen Gärten ist der Buchsbaum in den vergangenen Jahren verschwunden, denn ein Schädling setzte der Pflanze so sehr zu, dass sie in vielen Fällen nicht mehr zu retten war.
Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)
Der Buchsbaumzünsler, in Deutschland erstmals 2006 offiziell beobachtet, ist ein aus Asien eingeschleppter Kleinschmetterling. Seine Flügel haben eine Spannweite von etwa 40 mm und sind an der Oberseite weiß, mit einem schwarzen Rand. Die Unterseite der Flügel ist braun gefärbt, doch auch Exemplare, die sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite unauffällig braun sind, kommen vor. Der Falter legt seine Eier zwischen die Blätter des Buchsbaumes, an dem die 5 cm langen Raupen dann große Fraßschäden verursachen. Sie sind gut zu erkennen an ihrem schwarzen Kopf und dem grünen Körper mit den schwarzen und weißen Zeichnungen.
Keine natürlichen Feinde
Nach den grünen Blättern, die sich wieder regenerieren können, macht sich die Raupe des Buchsbaumzünslers auch über die weiche grüne Rinde der Buchsbäume her und schädigt sie dabei so sehr, dass die Pflanzen eingehen. Lange Zeit galt der ganze Bestand eines Gartens oder auch der ganzen Nachbarschaft als verloren, sobald auch nur eine Raupe gesichtet wurde, denn die invasive Art hatte keine natürlichen Feinde und konnte sich so ungehindert fortpflanzen und verbreiten. Die Bekämpfung durch Spritzmittel galt als nicht zuverlässig und zudem schädlich für die heimischen Vogelarten.
Die einheimischen Fressfeinde anderer Raupen konnten mit dem Buchsbaumzünsler wenig anfangen, es wird vermutet, dass durch das Fressen des giftigen Buchsbaumes auch dessen Toxine in den Raupen eingelagert wurden und diese somit nicht mehr schmackhaft waren.
Positive Entwicklung wird beobachtet
Tatsächlich hat die Raupe des Buchsbaumzünslers große Mengen ihrer Nahrungspflanze so sehr geschädigt, dass diese abstirbt oder in vielen Gärten gar nicht mehr verwendet wird.
Während so das Nahrungsangebot sinkt, wird gleichzeitig beobachtet, dass die abschreckende Wirkung auf heimische Tierarten wohl zurückgeht: Vögel, insbesondere Spatzen, aber auch Spinnen, Wespen, Spitzmäuse und Hühner machen Jagd auf die Raupe des Buchsbaumzünsler. Schlupfwespen parasitieren die Raupen des Buchsbaumzünslers und töten sie so.
Bekämpfung
Mit dem „Bacillus thuringiensis“ wurde mittlerweile ein Spritzmittel gefunden, das keine Wirkung auf Vögel hat. Doch mit den neuen Fressfeinden der Raupe scheint auch eine natürliche Bekämpfung immer erfolgreicher zu werden: Gartenbesitzer berichten, dass sich ihre Buchsbäume trotz Befall wieder regenerieren, denn durch die Fressfeinde der Raupe werden die Pflanzen zwar geschädigt, aber nicht vollkommen kahl gefuttert.
Wie immer lässt sich hier folgendes Prinzip anwenden: Wer eine Art im Garten loswerden möchte, sollte diesen für die natürlichen Feinde attraktiv machen.
In naturnahen Gärten mit einer hohen Artenvielfalt ist die Chance, dass sich für einen Schädling auch der passende Feind findet, besonders groß.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de