
Den perfekten Gartenzaun finden: Materialien, Design und Tipps für den Bau
Wer einen Garten hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch mindestens einen Gartenzaun benötigen. Was zunächst simpel klingt, gestaltet sich jedoch oft komplizierter, als zunächst angenommen. Denn Gartenzaun ist nicht gleich Gartenzaun. Es gibt viele verschiedene Varianten, die sich in Funktion, Optik, Beständigkeit und Pflegeaufwand deutlich unterscheiden. Aus diesem Grund ist es auch nicht unüblich, verschiedene Arten von Zäunen auf seinem Grundstück zu kombinieren. Dieser Artikel gibt einen groben Überblick über beliebte Gartenzäune und Tipps für die richtige Befestigung.
Funktionen von Gartenzäunen
Gartenzäune erfüllen eine Vielzahl wichtiger Funktionen, die weit über die bloße Abgrenzung eines Grundstücks hinausgehen. Eine der Hauptfunktionen eines Gartenzauns ist der Schutz des Grundstücks. Ein stabiler Zaun kann unerwünschte Besucher fernhalten und somit einen zusätzlichen Schutz vor Einbrüchen bieten.
In ländlichen Gebieten können Zäune dazu beitragen, Wild fernzuhalten und Gartenpflanzen vor Verbiss zu schützen. Für Familien mit Kindern und Haustieren schaffen Zäune einen sicheren Bereich, in dem sich alle frei bewegen können, denn die gefährliche Straße oder auch der Gartenteich können so abgesichert werden.
Gartenzäune, insbesondere Sichtschutzzäune, sorgen außerdem dafür, dass neugierige Blicke draußen bleiben. Sie ermöglichen es, sich im eigenen Garten ungestört zu entspannen, mit der Familie zu grillen oder einfach die Ruhe zu genießen. In dicht besiedelten Gebieten oder an stark frequentierten Straßen ist dieser Aspekt besonders wichtig.
Einige Zäune können auch für Schallschutz sorgen, sodass Straßenlärm abgemildert werden kann. Darüber hinaus tragen Zäune natürlich erheblich zur Ästhetik des Gartens bei. Sie können das Erscheinungsbild des Grundstücks aufwerten und den persönlichen Stil widerspiegeln.
Materialien für Gartenzäune
Die Wahl des Materials ist ausschlaggebend für die Robustheit und den Pflegeaufwand von Gartenzäunen. Zwar wird auch der Stil durch das gewählte Material beeinflusst, es gibt jedoch beispielsweise sowohl sehr modern wirkende Gartenzäune aus Metall, sowie Modelle, die verspielt und romantisch wirken. Metallzäune sind ausgesprochen langlebig und stabil. Ob Schmiedeeisen, Aluminium oder verzinkter Stahl – sie bieten hohe Widerstandsfähigkeit gegen Wettereinflüsse.
Holzzäune benötigen regelmäßige Pflege, um ihre Lebensdauer zu erhöhen, gehören aber nach wie vor zu den beliebtesten Gartenzäunen. Sie wirken natürlich und sind flexibel gestaltbar. Häufig wird Holz von Kiefer, Lärche oder Douglasie verwendet, da diese besonders witterungsbeständig sind.
WPC-Zäune (Wood Plastic Composite) bestehen aus einer Mischung von Holzfasern und Kunststoff. Sie vereinen die natürliche Optik von Holz mit der Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit von Kunststoff.
Auch aus Glas und Beton werden Gartenzäune gefertigt, die allerdings weniger verbreitet sind.
Arten von Gartenzäunen
Es gibt Gartenzäune in den unterschiedlichsten Ausführungen. Verbreitet sind insbesondere die folgenden Arten:
- Staketenzäune sind eine traditionelle und natürliche Zaunvariante aus gespaltenen Holzlatten, die mit Draht verbunden sind. Sie sind besonders für Gärten im ländlichen Stil geeignet und fügen sich harmonisch in die Umgebung ein.
- Jägerzäune werden wegen ihres rustikalen, traditionellen Charmes häufig als Schmuckzaun verwendet. Sie bestehen aus diagonal überkreuzten Halbrundstäben, die x-förmig angeordnet sind und ein Rautenmuster bilden. Die Latten sind an horizontalen Querriegeln befestigt, und der Zaun wird durch senkrechte Pfosten in der Erde verankert
- Ein Bohlenzaun, auch bekannt als Bretterzaun oder Schindelzaun, ist eine Art von Zaun, der aus horizontal angeordneten Holzbohlen besteht, welche durch Rahmenstrukturen gehalten werden, die aus Holz oder Metall bestehen. Die Höhe des Zauns kann variieren, je nach den Anforderungen des Eigentümers. Bohlenzäune können sowohl niedrig zur Abgrenzung als auch hoch als Sichtschutz ausgeführt werden.
- Flechtzäune sind eine traditionelle Zaunart, die aus dünnen Holzstäben oder Weidenruten besteht, die durch ein Flechtverfahren miteinander verbunden werden. Diese Zäune zeichnen sich vor allem durch ihr naturnahes und rustikales Erscheinungsbild aus.
- Doppelstabmattenzäune bestehen aus verschweißten Stahlgitterelementen und sind eine der stabilsten Zaunvarianten. Sie sind pflegeleicht, witterungsbeständig und bieten eine hohe Sicherheit. Besonders in Kombination mit Sichtschutzstreifen können sie als effektive Sichtschutzlösung dienen.
- Ein Maschendrahtzaun ist eine preiswerte und unkomplizierte Lösung zur Grundstücksbegrenzung, die aus einem engmaschigen Geflecht von Metalldrähten besteht. Diese Drähte werden in der Regel aus verzinktem Stahl oder mit einem Kunststoffüberzug hergestellt, um Korrosion zu verhindern. Maschendrahtzäune sind leicht zu installieren, bieten jedoch keinen Sichtschutz. Durch das Anpflanzen von Hecken oder Kletterpflanzen lässt sich dies jedoch ausgleichen.
- Gabionenzäune bestehen aus Drahtkörben, die mit Steinen gefüllt sind. Sie bieten einen effektiven Sicht- und Schallschutz und sind sehr langlebig. Allerdings erfordern sie einen stabilen Untergrund und sind relativ teuer in der Anschaffung.
Planung und rechtliche Grundlagen
Bevor mit dem Zaunbau begonnen wird, sollten einige grundlegende Fragen geklärt werden: Gibt es Vorschriften zur Höhe oder Art des Zauns in der Gemeinde? Müssen Abstandsregeln zum Nachbargrundstück eingehalten werden? Ist eine Baugenehmigung erforderlich? Außerdem gilt es, sich über die Frostschutztiefe zu informieren, die von Ort zu Ort verschieden ausfallen kann. In Deutschland liegt sie zwischen 80 cm und 1,20 m. Die Löcher für das Fundament des Gartenzauns sollten immer mindestens bis zur vorliegenden Frostschutztiefe gegraben werden, um ein späteres Absenken des Zauns zu verhindern.
Die richtige Verankerung im Boden
Für die Stabilität des Zauns ist die korrekte Verankerung der Zaunpfosten unerlässlich. Pfostenträger sorgen für eine sichere Befestigung im Boden und bestehen meist aus Stahl, Edelstahl oder feuerverzinktem Stahl. Sie werden auch als Pfostenanker oder Stützenschuh bezeichnet. Pfostenträger verhindern, dass Holzpfosten direkten Kontakt mit dem Erdreich haben, was die Lebensdauer erheblich verlängert, da Fäulnis und Pilzbefall durch Feuchtigkeit verhindert werden. Es gibt verschiedene Arten und Designs von Pfostenträgern. Je nach Modell können Pfostenträger in den Boden eingeschlagen, auf einem Fundament verschraubt oder einbetoniert werden.
Die Montageart hat großen Einfluss auf die Stabilität und je höher das Gewicht des Zauns und die darauf wirkende Windlast, desto stärker muss die Befestigung ausfallen. Beim leichte Staketenzaun reicht in der Regel ein Pfostenträger, der in den Boden eingeschlagen wird. Bei schweren Doppelstabmattenzäunen werden die Pfostenträger meist einbetoniert. Welche Form von Pfostenträger am besten geeignet ist, hängt ebenfalls vor allem von der zu tragenden Last ab. H-Pfostenanker bieten die stärkste Befestigung, für leichtere Konstruktionen können meist jedoch U-Pfostenträger oder L-Pfostenträger verwendet werden.
Welcher Zaun der richtige für den eigenen Garten ist, hängt von den persönlichen Anforderungen ab und ist auch immer eine Geschmacksfrage. Bei der Auswahl sollten Material, Funktion und Optik allerdings gleichermaßen berücksichtigt werden, damit die Entscheidung langfristig überzeugen kann. Um sicherzustellen, dass beim Zaunbau nichts schiefgeht, ist es darüber hinaus ratsam, sich von Fachleuten beraten zu lassen.