Das Wachstum von Fischen???
Worüber ich mir in den letzten Monaten des ??fteren mal Gedanken in Bezug auf die Haltung der Tiere gemacht habe, das ist das Wachstum von Jungfischen. Wir füttern die Jungtiere meist täglich, machen normalen Wasserwechsel und die Fische wachsen langsamer heran. ??ber die Wintermonate ist au??erdem die Temperatur niedrig und dies führt zusätzlich zum verlangsamten Grundumsatz und dadurch langsameres Wachstum.
Manche Aquarianer füttern ihre Jungtiere mehrmals am Tag, machen häufigere Wasserwechsel und die Fische wachsen schneller. ??? Damit sind allerdings nicht die sogenannten ???Dampf-Nachzuchten??? gemeint, wo die Tiere rund um die Uhr Licht haben, rund um die Uhr gefüttert werden, die Temperatur höher gehalten wird und sehr oft Wasserwechsel stattfindet. Diese Tiere wachsen sehr, sehr schnell heran, leben meist jedoch nicht so lange, da ihr Kreislauf, ihre Organe usw. nicht mitkommen. Diese Aufzucht kenne ich sonst nur aus der Reptilienhaltung und da ich einen Tigerpython zuhause habe, auch von diesem Tier???
Bei uns wird es also etwas anders gehandhabt. Wir machen wie erwähnt, Wasserwechsel, doch nicht so oft, wie mir das bei anderen bekannt ist. Unsere Fische im Keller werden über den Winter etwas kühler gehalten. Die Goodeiden möglichst auf 16 Grad Celsius, aber auch die Victoriasee Cichliden, die über den Winter meist 20-22 Grad haben. Unsere Tiere wachsen dadurch vor allem über den Winter langsamer.
In der Natur ist es so angelegt, dass die Jungtiere möglichst viel fressen können, möglichst schnell wachsen möchten, um sich auch möglichst schnell wieder fortzupflanzen. In der Natur haben sie oft weniger Zeit, sehr viele Feinde, Konkurrenten usw. Sie werden oft nicht so alt und das Leben ist, wenn man es so sagen kann, dem Arterhalt gewidmet. Es läuft vieles anders ab und um das ??berleben zu sichern, haben die Tiere diese Fähigkeit, bei gro??em Nahrungsangebot viel zu fressen und schneller zu wachsen, da es dann wieder zu Nahrungs-Knappheit kommen kann usw.
Bei Tieren, die beim Menschen leben, ist es etwas anderes. Hier gibt es andere Verhältnisse und eigentlich ist es nicht notwendig, so schnell zu wachsen. Dazu habe ich mir gerade in den letzten Monaten sehr viele Gedanken gemacht und nach einigen Jahren ??? auch mit Unterhaltungen mit Kollegen Online oder privat, denke ich mir, dass es mehr Sinn machen könnte, wenn wir die Tiere etwas langsamer wachsen lassen. ??? Speziell in der Arterhaltung ist das vermutlich nur von Vorteil, wenn sich dann Tiere erst später fortpflanzen, länger leben usw. und man dadurch eine verlangsamte Generationenfolge im Becken schwimmen hat ??? bis die Tiere wieder an ihren angestammten Lebensräumen angesiedelt werden können.
Natürlich kenne ich Berichte bzw. Aussagen wie ???diese Grö??e werden sie nie erreichen, wenn man sie spärlich füttert???. Doch was kann ich dazu sagen? Hierzu ein Beispiel zu meinem Tigerpython. Diese Schlange lebt seit mittlerweile 25 Jahren bei uns, hat mindestens 5m, wenn nicht mehr und wird diesen Herbst (2022) 28 Jahre alt. Ich habe das Tier um einiges weniger gefüttert, als ich es von Kollegen u.a.im ehemaligen Tigerpython-Forum wei?? und im Winter gab es eine Fress-Pause von drei bis vier Monaten sowie kühlere Haltung. Mein Python hat immer eine fixe Wärmequelle, doch die Umgebungstemperatur ist im Winter kühler. Beim Tigerpython soll es Tiere geben, die vielleicht 5, 5m werden, aber die kann man vermutlich an einer Hand abzählen. Au??erdem ist das Alter des Tieres auch nicht ohne. Leider wei?? ich nur von einem Tier in Tirol hier, das 28 Jahre lebte. Ansonsten wei?? ich von einer 28 Jahre alten Anakonda im Haus des Meeres in Wien, doch sonst wei?? ich keine andere Riesenschlange der ???Big Five??? mit dem Alter.
(Könnte gleich ein Aufruf sein ??? es würde mich freuen, wenn sich jemand, der auch ältere Schlangen zuhause hält, bei mir melden würde, wenn er möchte. ??? Zwecks Austausch bezüglich Haltung. Das wäre sehr interessant!)
Zurück zu den Fischen??? Wir sind also noch am ??berprüfen, was nun besser für uns ist und was nicht und ob unsere Tiere die beschriebene Grö??e mit dieser Form der Aufzucht erreichen können oder ob wir dies doch umstellen müssen.
Im Endeffekt muss es jeder für sich entscheiden, was er machen möchte. Und es führen bekanntlich mehrere Wege nach Rom!
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Das Titelbild zeigt junge Harpagochromis cf.guiarti aus dem Victoriasee... Diese Tiere scheinen anfangs relativ schnell zu wachsen. Wie sich ihr weiteres Wachstum entwickeln wird - man darf gespannt sein.
Helga Kury für www.einrichtungsbeispiele.de