Artentafel Jaguardornwels (Liosomadoras oncinus)
Eine weitere Beschreibung eines Dornwels, wie ich finde wohl der Schönste von Allen. Gemeint ist hier der Jaguardornwels, der allerdings eher selten in unseren heimischen Aquarien vertreten ist, was diesmal nicht so an seiner Grösse liegt und auch nicht an der nachtaktive Lebensweise, die er ja mit all seinen Verwandten aus der Familie der Dornwelse gleich hat. Zum Einen ist er recht teuer im Vergleich zu anderen Dornwelsen und zweitens ist er auch kein leichter Pflegling in Bezug auf deren Aggressivität und die Beschaffenheit des Aquarienwassers.
Stamm: Chordata (Chordatiere)
Unterstamm: Vertebrata (Wirbeltiere)
Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
Teilklasse: Teleostei (Echte Knochenfische)
??berordnung: Ostariophysi
Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
Unterordnung: Siluroidei
Familie: Auchenipteridae (Falsche Dornwelse/Trugdornwelse)
Unterfamilie: Auchenipterinae
Gattung: Liosomadoras (Diese Gattung besteht aus 2 Arten)
Art: oncinus
Name: Jaguardornwels, Jaguar-Dornwels
Synonym: Liosomadoras oncinus (Jardine, 1841)
auch alte: Arius oncinus (Jardine, 1841), Lisomadoras oncinus (Jardine, 1841)
Etymologie: Liosomadoras; aus dem griechischen Leios = glatt; Soma = Körper; Doras (eine Gattung der Doradid); in Bezug auf die mangelnden knöchernen Platten auf den Körper (wenn die Gattung als Doradid bezeichnet wurde)
Oncinus; aus dem lateinischen Namen des Namensvetter, dem Jaguar (Panthera Onca)
Herkunft: Südamerika; Brasilien, Rio Branco Becken (im Weisswasser)
Grösse: 17 - 20 cm, gelegentlich werden auch Grössen von bis zu 25 cm angegeben.
Erkennungsmerkmale: Der Körper ist kurz und kompakt mit einer komprimierten Schwanzflosse, der Kopf ist sehr gross und breit. Gelbe Flecken/Linien zeichnen deutlich die Seitenlinienorgane auf, ansonsten hat der Körper eine hellbraune Grundfärbung. Der Körper und die Flossen sind mit dunkelbraunen oder schwarzen Flecken und Streifen bedeckt, welche dem Wels wohl seinen Namen geben. Die Unterseite ist sehr hell bis weiss. Der Wels besitzt 6 teils sehr lange, dünne Barteln.
Entlang der abgeflachten Flanken befinden sich auch bei diesem Wels eine ganze Reihe kurzer Dornen, genauso wie an einigen seiner Flossen.
Achtung: Diese Welse niemals mit einem Netz fangen, da sie sich auf Grund Ihrer seitlichen Dornen darin schwer verhaken können, deshalb möglichst nur mit einer Glasglocke fangen.
Geschlechtsunterschied: Die Bestimmung der Geschlechter bei erwachsenen Jaguardornwelsen ist recht einfach, so besitzen die Männchen doch deutlich sichtbare Fortpflanzungsorgane am vorderen Rand ihrer Afterflosse. ausserdem sind die weiblichen Tiere kleiner wie die Männchen und Ihr Bauch soll mehr Volumen haben.
Vermehrung: ??ber die Zucht ist nichts bekannt. Es wird aber über eine innere Befruchtung diskutiert.
Ernährung: Wenn sie den Jaguardornwels auch mal beim Fressen beobachten wollen sollten sie am Abend eine rote, oder blaue Beleuchtung installieren, die Tiere sollten zusätzlich bei Dämmerung, oder Mondlicht gefüttert werden, damit sie eine ausreichende Menge an Futter erhalten.
Der Liosomadoras ist kein verwöhnter Fresser, er gehört eigentlich zu den Allesfressern (Omnivore). Alles was in sein Maul passt wird auch gefressen. Es werden alle herabsinkenden Trocken- und Pelletfutter, sowie sinkende Frost und Lebendfutter gerne angenommen, aber auch kleinere Fische bis ca. 6cm werden wohl meistens Nachts von Ihm im Schlaf erbeutet.
Beckenlänge: mind. 120 cm, ab 240 l, besser aber 300 l
Beckenbereich: Hauptsächlich unten.
Haltung: In Aquarien mit weichem Bodengrund wie Kies (1-2mm) oder feinem Sand, da sich die Tiere auch mal gerne eingraben. Sehr viele Verstecke aus Wurzelholz, oder Steinen, sowie grosse Welshöhlen oder andere Röhren. Möchten Sie mehrere dieser Welse halten, sollte das Becken eine ausreichende Grösse besitzen, die Reviere sollten sehr gut voneinander getrennt sein. Jedes der Tiere benötigt dann sein eigenes, ausreichend grosses Versteck. Das Wasser sollte sehr sauber sein und die 24 °C nicht überschreiten. Eine Bepflanzung, sowie eine Schwimmpflanzendecke sind klar von Vorteil, genauso wie eine nicht zu allzu helle Beleuchtung.
Sozialverhalten: Im Allgemeinen friedlich. Der Jaguar-Dornwels kann mit einer Vielzahl von nichtaggressiven, mittelgrossen und gro??en Fischarten vergesellschaftet werden. Auf Neons und andere kleinere Fische sollte jedoch gänzlich verzichtet werden, da der Liosomadoras oncinus, mit seinen bis zu 20 cm, auch Fische von beachtlicher Grösse erbeuten kann. Gegenüber der eigenen Art sollen diese Welse manchmal recht aggressiv sein. So sollte z.B. beim Transport schon darauf geachtet werden, das sich jeweils nur Eins dieser Tiere im Transportbeutel befindet, da sie sonst die ganze Zeit kämpfen würden und sich schwer dabei verletzen könnten. Es wurde z.B. von früheren Transporten berichtet, wo es auf Grund der Nichtbeachtung dieser Regel zu hohen Ausfallraten in Folge von Kämpfen gekommen sein soll. Eine Haltung von mehreren dieser Tiere in einem Aquarium ist nur möglich, wenn es eine ausreichende Grösse besitzt und die Reviere sehr gut voneinander getrennt sind, z.B. mit Sichtbarrieren, also das Becken sehr gut strukturiert ist. Auch bilden die Jaguardornwelse wohl keine Schulen (Gruppen) wie es andere Vertreter der Dornwelse tun. Es ist also eher eine Einzelhaltung zu bevorzugen, evtl. auch paarweise (Ratio: 1M/1W). Der Jaguar-Dornwels bevorzugt es den Tage über versteckt zu verbringen, eingegraben im Sand, oder in seiner Höhle. Für jedes Tier dieser Art wird unbedingt ein eigenes, an deren Grösse angepasstes Versteck benötigt. Sollten sie des Nachts mal ein lautes Knurren aus Ihrem Aquarium hören, so ist das ein Jaguardornwels der sein Territorium damit makiert.
Alter: Die Angaben zum maximal erreichbaren Alter sind teils sehr unterschiedlich, diese reichen von 8-12 Jahren, bis zu 20 Jahren.
Schwierigkeit: Nur für Experten geeignet
Wasserwerte:
PH-Wert: 4.8-6.8
Wasserhärte: 0-12 ° dGH
Temperatur: 20-24 °C
Infos zur Temperatur und Wasserqualität:
Die Temperatur sollte für diesen Wels nicht höher sein als 24 °C, da er sonst evtl. aufhört zu Fressen. Des weiteren sollte die Wasserqualität konstant gut gehalten werden, ein Teilasserwechsel von mind. 25 % pro Woche ist sehr wichtig, da die Tiere äusserst empfindlich auf organischje Abfälle im Wasser reagieren können. Die Tiere neigen dann sehr schnell zu Pilzbefall und Infektionen durch Bakterien.
Infos zu den Updates:
30.06.2011: Einige kleinere Ergänzungen eingefügt.