Artentafel - Aulonocara saulosi
Lebensraum
Aulonocara saulosi gehört zu den Aulonocaras der ??bergangszone (Fels-Aulonocaras) und lebt dort eher in der noch sehr steinigen und sedimentärmeren Region. Gelegentlich streift die Art aber auch einzeln oder in losen kleinen Gruppen im in Sand auslaufenden Bereich der ??bergangszone umher.
Wassertiefe der Saulosi-Habitate
Die Habitate des A. saulosi liegen in einer Wassertiefe zwischen 7 und 35 Meter.
Ernährung
Die hier beschriebene Art zählt zu den carnivoren Cichliden. ??ber die aulonocara-typischen Sinnesgruben auf dem Kopf ortet A. saulosi Wirbellose und Krebstierchen im Sediment, welche dann durch einen zielgenauen Stoss in den Sand erbeutet werden. Oftmals stehen die Tiere einzeln oder in sehr losen Gruppen minutenlang völlig bewegungslos einige Zentimeter über einem schmalen Sandstreifen in ihrem Biotop, um dann plötzlich blitzschnell mit der Schnauze im Sand einzutauchen und ihre Beute zu packen.
Besonderheiten
Sämtliche Aulonocara-Arten sind in 4 Gruppen (Komplexe) unterteilt:
1. Sandbewohnende Gruppe
2. Chitande Gruppe
3. Jacobfreibergi Gruppe
4. Stuartgranti Gruppe
A. saulosi gehört in die Chitande-Gruppe, welche sich vor allem anatomisch, aber auch in ihrem Verhaltensmuster, von den anderen Aulonocaras unterscheiden. Die Angehörigen des Chitande-Type-Aulonocara fallen durch eine relativ stark abgerundete Schnauze und ein sehr tief sitzendes Maul auf. Ebenfalls sind die Eiflecke der Männchen im Vergleich sehr intensiv. Während die meisten Aulonocara-Weibchen eine mehr oder weniger braune Grundfarbe haben, ist diese bei den Chitanda???s mehr silbrig.
Wichtig: Die Art wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als nicht gefährdet eingestuft.
Verhalten
Im Gegensatz zu den meisten anderen Aulonocaras fällt der Saulosi dadurch auf, dass er meist einzeln, oder aber in sehr kleinen losen Gruppen unterwegs ist. A. saulosi ist auch absolut nicht territorial. Männchen wie auch Weibchen streifen durch die ??bergangszone, bleiben über jedem noch so kleinen Sandfleck stehen, und ???horchen??? nach möglicher Beute. Wenn sich zwei Böcke auf ihren Streifzügen begegnen, wird nur kurz gedroht, bevor die Tiere weiter ihres Weges ziehen.
Geschlechtsreife Böcke balzen jedes Weibchen kurz an, welches ihren Weg kreuzt. Stossen sie auf Interesse, wird an Ort und Stelle ein Laichplatz ???geputzt???, bevor dann direkt über dem entsprechenden Sandfleck abgelaicht wird. Dieser Laichplatz wird lediglich während des ???Putzens??? und des Ablaichens verteidigt.
Wichtig: die Art ist so wenig territorial und daher so friedfertig, dass im Aquarium auch gut zwei Böcke nebeneinander gehalten werden können
Populationen
Aulonocara saulosi konnte bis anhin in 11 unterschiedlichen Populationen an der Ostküste und um Cape Maclear nachgewiesen.
>> Domwe Island
>> Gome
>> Hai Reef
>> Likoma Island
>> Makanjila Point
>> Masinje
>> Monkey Bay
>> Nankhumba
>> Narungu
>> Tsano Rock
>> Undu Reef
Haltung im Aquarium
Für die Haltung im Aquarium empfiehlt sich die Nachbildung einer sedimentärmeren ??bergangszone ??? strukturierte 3D-Rückwand im Hintergrund (keine Höhlen notwendig) und ein von vielen verstreut liegenden grossen Steinen charakterisierter Vordergrund. ??berall zwischen Steinen sollten kleine Sandflecken und ???streifen realisiert werden.
A. saulosi kann in Becken ab 300 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 130 Zentimeter gewährleistet ist.. Aufgrund des natürlichen eher einzelgängerischen Verhaltens, ist es empfehlenswert, diese Art in Harems (z.Bsp. 1m/2w) zu pflegen. Durch das nicht-territoriale Verhalten, und die daraus resultierende Friedfertigkeit des Saulosis ist es auch möglich, kleinste Gruppen (z.Bsp. 2m/4w) zu pflegen.
Vergesellschaftung
Aulonocara saulosi ist ein ruhiger und eher durchsetzungsschwacher Cichlide, welcher nicht mit zu aggressiven Arten vergesellschaftet werden sollte. Optimal wäre die Vergesellschaftung mit Arten aus der ??bergangszone:
>> einige Otopharnyx-Arten
>> einige Copadichromis-Arten
>> Labidochromis-Arten
>> einige Protomelas-Arten
>> einige Placidochromis-Arten
Beckenbeleuchtung
Da sich die Lebensräume des A. saulosi in einer riesigen Spannweite von 7 ??? 35 Metern Tiefe befinden, kann keine allgemeine Aussage über die bevorzugten Lichtverhältnisse gemacht werden. Definitiv ausgeschlossen werden können aber ROTE Lichtwellen, da diese bereits im seichten 5 Meter tiefen Wasser komplett absorbiert werden.
Für eine naturnahe Beleuchtung des Aquariums sollte sich am Beibesatz und dessen bevorzugten Wassertiefen orientiert werden.