Krebs oder Krabbe: Unterschiede in der Haltung
Krebse und Krabben faszinieren durch ihre Vielfalt und die Fähigkeit, sich an verschiedene Lebensräume anzupassen. Trotz ihrer engen Verwandtschaft zeigen sie deutliche Unterschiede in Körperbau, Lebensweise und Verhalten. Diese Unterschiede beeinflussen auch die Anforderungen, die sie an ihre Haltung in Terrarien oder Aquarien stellen.
Unterschiede im Körperbau und Verhalten
Krebse wie Flusskrebse und Hummer haben einen langgestreckten Körper mit einem gut sichtbaren, beweglichen Hinterleib, der oft als Schwanzfächer ausgeprägt ist. Dieser hilft ihnen nicht nur bei der Fortbewegung, sondern ist auch ein wichtiges Merkmal ihrer Schwimmfähigkeit. Sie bewegen sich meist krabbelnd oder schwimmend vorwärts oder rückwärts und bevorzugen Wasserlebensräume, in denen sie ausreichend Platz zur Bewegung und Versteckmöglichkeiten finden.
Krabben hingegen sind durch ihren kompakten, runden oder ovalen Körperbau gekennzeichnet. Ihr Hinterleib ist stark verkürzt und unter den Panzer geklappt, sodass er kaum sichtbar ist. Statt zu schwimmen, bewegen sich Krabben hauptsächlich seitwärts, was ihnen eine schnelle und stabile Fortbewegung auf festem Untergrund ermöglicht. Viele Krabbenarten haben sich auch an das Leben an Land angepasst, benötigen aber eine hohe Luftfeuchtigkeit oder Zugang zu Wasser, um ihre Kiemen feucht zu halten.
Unterschiede in der Haltung
Krebse:
- Aquaristische Haltung
Krebse wie Flusskrebse oder Zwergflusskrebse benötigen ein Aquarium mit ausreichend Schwimmraum und Strukturen, wie Steinen oder Höhlen, die als Verstecke dienen. Da sie empfindlich auf schlechte Wasserqualität reagieren, ist eine leistungsfähige Filterung unerlässlich. Krebse sind oft territorial, daher sollten Becken ausreichend groß und mit Rückzugsorten ausgestattet sein, um Konflikte zu vermeiden. - Fütterung
Krebse sind Allesfresser, benötigen aber eine abwechslungsreiche Ernährung mit pflanzlichen und tierischen Bestandteilen, um gesund zu bleiben. - Besonderheiten
Viele Krebsarten können aus einem Aquarium entkommen, wenn es nicht ausreichend gesichert ist. Ein dicht schließender Deckel ist daher notwendig.
Krabben:
- Terrarien- oder Aquaterrarienhaltung
Krabben stellen vielfältigere Anforderungen an ihren Lebensraum. Sie benötigen häufig ein Aquaterrarium mit einem Wasserteil für die Kiemenatmung und einem Landteil, um sich zu bewegen. Einige Arten, wie Mangrovenkrabben, kommen mit Brackwasser zurecht, während andere Süßwasser oder salziges Meerwasser bevorzugen. - Fütterung
Auch Krabben sind Allesfresser, wobei sie oft eine größere Vorliebe für pflanzliche Nahrung zeigen. Die Ernährung sollte auf die jeweilige Art abgestimmt werden. - Besonderheiten
Krabben können durch ihre Kletterfähigkeit leicht aus dem Gehege entkommen. Zudem sind sie häufig sozial, aber auch streitlustig, weshalb eine Gruppenzusammenstellung mit Bedacht gewählt werden sollte.
Fazit:
Die Wahl zwischen Krebsen und Krabben hängt stark von den eigenen Möglichkeiten und Vorlieben ab. Krebse eignen sich besser für rein aquatische Lebensräume und erfordern ein gut ausgestattetes Aquarium mit stabilen Wasserwerten. Krabben hingegen sind vielseitiger, benötigen aber oft ein Aquaterrarium, das sowohl Wasser- als auch Landbereiche bietet.
Beide Gruppen stellen faszinierende Pfleglinge dar, verlangen aber ein gewisses Verständnis für ihre speziellen Bedürfnisse. Wer sich mit den Lebensgewohnheiten dieser Tiere vertraut macht, kann mit Krebsen oder Krabben ein außergewöhnliches Hobby erleben.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de