Hemichromis - eine ungeklärte Gattung
Hallo ,
so jetzt mal was über die Gattung Hemichromis , obwohl das gar nicht so einfach ist , da es eine Gattung ist in der alle Roten Cichliden geführt werden die eventuell gar nicht zur Gattung Hemichromis gehören .
Die sogenannten Fünffleckbuntbarsche die wohl sicher als Hemichromis anzusehen sind bilden sich aus den Arten Hemichromis frempongi , Hemichromis fasciatus , Hemichromis elongatus , alle Arten sind über 20 cm lang und haben einen mehr oder weniger gestreckten Körper .
Das Verbreitungsgebiet von Hemichromis fasciatus und Hemichromis elongatus erstreckt sich vom Nilbecken über den Tschad bis nach Senegal von dort über Sierra ??? Leone und Nigeria bis zum Kongo und in das Okawango Gebiet und das Sambesi System . Der Hemichromis frempongi kommt in geringer Anzahl endemisch nur in Ghana im Lake Bosumtwe vor.
Ob die verschiedenen Populationen in dem riesigen Verbreitungsgebiet der Fünffleckbuntbarsche alle zu den genannten Arten gehören oder wieder neue Arten darunter sind mu?? eine genaue Untersuchung zeigen , eine Frage die nicht nur die hier aufgeführten Fünffleckbuntbarsche betrifft sondern die anderen Arten der Gattung Hemichromis ganz besonders.
Alle Arten sind Räuber und ernähren sich vorzugsweise von Fischen und Jungfischen anderer Cichlidenarten oder Krebstieren .
In der Natur besetzen Brutpflegende Paare sehr gro??e Reviere von bis zu 20 m Länge bei Gewässerbreiten von bis zu 5m .
Die Reviere von Hemichromis fasciatus können um ein vielfaches grö??er sein als die von Hemichromis elongatus.
Sie durchstreifen ihre Reviere nach Nahrung haben aber bevorzugte Aufenthaltsorte.
Die Gelege können eine Grö??e von 1000 Eiern erreichen ,
Jungfische können bis zu einer Grö??e von 3 cm noch von den Eltern geführt werden , meistens aber werden sie schon vorher in die Selbstständigkeit entlassen .
Die Elterntiere wandern mit ihren Jungen ab und zu über sehr gro??e Strecken . Andere Fische werden nicht näher als 3m zu ihren Jungen gelassen . Wenn sie nicht mehr von den Eltern geführt werden kann man kleine Trupps von Jungen meist 3- 4 Stck in einer Grö??e von 7 ??? 8 cm sehen. Ab einer Grö??e von 10 cm werden sie Fortpflanzungsfähig und besetzen dann eigene Reviere.
Jetzt Allgemein zu den Roten Cichliden , hier gibt es nämlich eine gro??e Anzahl von Arten die man gar nicht alle einzeln beschreiben kann .
Zu den Arten , es gibt folgende :
Hemichromis bimaculatus
Hemichromis cerasogaster
Hemichromis cristatus
Hemicrhromis guttatus
Hemichromis letourneauxi
Hemichromis paynei
Hemichromis stellifer aus dem Kongo und Gabun bekannt
Hemichromis spec. Guinea 1 Hemichromis spec. Guinea 1 (auch als H. spec. ???Limbun??? bezeichnet)
Hemichromis spec. Guinea 2 (auch als H. spec. ???Simballa??? bezeichnet)
Hemichromis spec. Ankasa
Hemichromis spec. Bangui
Hemichromis spec. Neon
Hemichromis lifalili
Das Verbreitungsgebiet der Roten Cichliden, um die es hier gehen soll, ist in der Natur sehr gro?? und reicht von ??gypten oder Algerien im Norden und Senegal im Westen bis zum Einzug des Kongoflusses nach Süden, allerdings fehlen Hemichromis weitgehend im Osten des afrikanischen Kontinentes südlich der Sahara.
In der Aquaristik erfreuen sich die je nach Art zwischen 8 und 12 cm gro?? werdenden Roten Cichliden keiner gro??en Beliebtheit. Die überwiegend prächtigen Farben sind zweifelsfrei Anziehungspunkt sowohl für Neulinge wie auch für erfahrene Aquarianer, aber schreckt die vermeintliche Aggressivität (die vor allem in der älteren Aquarienliteratur immer betont wird), oft verbunden mit einer meist schon zu guten Produktivität in der Fortpflanzung, viele Pfleger ab.
Aber das ist ein Vorurteil das in einer Zeit aufkam als Cichliden noch wenig in unseren Aquarien gepflegt wurden, und wenn doch mal dann in viel zu kleinen Aquarien, daher wurden die Roten Cichliden als Aggressiv bezeichnet und hatten ihren schlechten Ruf schnell weg.
Eigentlich sind sie nicht aggressiver als andere Cichliden , manchmal sogar auch scheu wie z.B. Hemichromis cristatus .
Was die Wasserbedingungen betrifft, sind alle Arten sehr tolerant und sowohl in sehr weichem wie auch in sehr hartem Wasser gut zu halten und zu züchten. Auch in der Ernährung sind sie einfach, es wird jedes gängige Futtermittel gerne angenommen. Als echten Vorteil sehe ich, dass Pflanzen ??? sieht man von kleinen Gruben für die Larven ab, die bei der Fortpflanzung gegraben werden ??? nicht behelligt werden , was man ja nicht von vielen Buntbarschen behaupten kann.
Hemichromis bimaculatus. Dieser Name findet sowohl in der Wissenschaft wie auch im Hobby am meisten Verwendung, in Wirklichkeit ist diese Art aber wenig verbreitet und im natürlichen Vorkommen möglicherweise nur auf einige Gebiete in Guinea, Sierra Leone und vielleicht Liberia beschränkt. Aufgrund fehlender Kenntnisse zu dieser Art und der Tatsache dass der Typusfundort nicht bestimmbar ist, müssen die Tiere, die derzeit in der Aquaristik als H. bimaculatus bezeichnet werden, mit einem Fragezeichen versehen werden. Diese Fische stammen zwar aus dem wahrscheinlich richtigen Verbreitungsgebiet, auffallend ist aber, dass sie meistens drei schwarze Flecken (inklusive des Kiemendeckelfleckes) zeigen anstelle von zwei, wie es in der Erstbeschreibung steht und wie ja auch der Artname besagt. Erschwert wird die Lage dadurch, dass diese ???Aquarien-bimaculatus??? sehr gro??e ??hnlichkeit in Körperform und einzelnen Merkmalen zum Typusmaterial von H. paynei besitzen. Es gibt also noch Klärungsbedarf.
Fortpflanzungsbereite Tiere werden am ganzen Körper kräftig und ziemlich gleichmä??ig rot; die Bauchregion ist allerdings etwas heller als der Rest des Körpers.
Hemichromis paynei. Diese Art kommt ebenfalls in Guinea, Sierra Leone und Liberia vor. Aufgrund von Vergleichen mit Typusmaterial kann man mit Sicherheit sagen, dass die in der Aquaristik bisher als H. paynei angesprochenen Exemplare nicht zu dieser Art gehören, sondern als eindeutig falsch eingeordnet und derzeit nicht exakt bestimmbar anzusehen sind (wahrscheinlich handelt es sich dabei um Exemplare von H. guttatus). Der ???echte??? H. paynei sieht eben ähnlich aus wie H. bimaculatus ??? ob hier ein Synonym vorliegt, lässt sich aber nicht bestimmen.
Schon bei diesen beiden Arten sieht man , Verwirrung in seiner allerschönsten Pracht.
Hemichromis letourneauxi. Die Art hat ein riesiges Verbreitungsgebiet; es reicht von ??gypten bis Algerien; an der Westküste von Senegal und ist von dort in den Süden bis in die Zentralafrikanische Republik bekannt. Die Grö??e kann bis ca. 12 cm betragen.
Dieser Rote Cichlide hat eine eher eiförmige Körperform, die Schnauze ist kürzer als bei den vorgenannten Arten und leicht gerundet bis gespitzt. Der Seitenfleck ist normalerweise gro??, rund, manchmal von einem deutlichen hellen Hof umgeben und in der Körpermitte gelegen. Manchmal ??? z. B. bei Stress ??? können wenige dunkle Querbänder vom Rücken bis etwa in die Körpermitte sichtbar sein.
Dominante Tiere werden am ganzen Körper knallig rot, wobei der helle Hof um den Körperfleck (wenn generell vorhanden) leuchtend zitronen- bis goldgelb wird. Ab und zu kann auch ein gelbes Längsband in Körpermitte von den Kiemendeckeln bis in den Schwanzstiel auftreten.
Hemichromis cristatus, die von Guinea bis Nigeria vorkommen dürfte, doch kaum mit H. letourneauxi verwechselt werden. Mit einer Länge von bis zu 8 cm dürfte dies die kleinste Art der Gattung sein. Die Maulspalte ist auffallend klein, erwachsene Fische werden relativ hochrückig ??? wesentlich hochrückiger auf jeden Fall als es bei den bisher besprochenen Arten der Fall ist. Ein sehr deutlicher heller Hof um den Seitenfleck ist immer gut sichtbar; ebenfalls meistens auch mehrere schmale dunkle Bänder, die vom Rücken bis ca. zur Körpermitte gehen. Dieser kleine Waldbewohner ist für einen Hemichromis sehr scheu und zurückhaltend. Die Gelege sind klein, bis maximal ca. 150 Eier und die Jungen während der ersten Tage winzig und kaum mit Artemien zu füttern ??? daher soll das Zuchtaquarium für diese Art schon länger in Betrieb sein oder eine Zugabe von Rädertierchen während der ersten Tage Pflicht sein .In der letzten Zeit wurden übrigens Fische importiert, die dieser Art extrem ähnlich sahen, aber durch Exporteure aus der Republik Kongo zu uns kamen - daher wurden dieser Hemichromis auch als H. spec. ???Kongo??? oder H. spec. ???Zaire??? bezeichnet tatsächlich wurden die Tiere aber in Nigeria eingesammelt und lediglich über den Kongo nach Europa gesendet.
Hemichromis guttatus Diese Art kommt von Cote d"Ivoire bis Kamerun vor und ist mit einer Länge von 10 cm als mittelgro??er Roter Cichlide einzustufen.
Ein wichtiges Merkmal ist der runde bis überwiegend tropfenförmig-ovale Seitenfleck, der nur selten ??? meistens nie - von einem schmalen, hellen Hof umgeben ist und knapp über der Mittelachse liegt.
H. guttatus ist wahrscheinlich die am häufigsten in der Aquaristik gepflegte Art, wird aber meistens unter falschem Namen geführt ; entweder als H. bimaculatus oder ??? besonders Tiere mit vielen Iridiophoren , so hei??en die vielen blauen Punkte eigentlich ??? als H. lifalili. Mehr als 90% aller H. lifalili???Bilder in der aquaristischen Literatur zeigen in Wahrheit H. guttatus.
Hemichromis cerasogaster eine Art die wahrscheinlich endemisch nur im Lac Mai Ndombe und dessen Umgebung in der Demokratischen Republik Kongo vorkommt. Die Exemplare der mä??ig hochrückigen Art fallen dadurch auf, dass sie in der Dorsale immer mindestens einen (selten zwei oder drei) deutlichen schwarzen Fleck aufweisen H. cerasogaster war lange Zeit im Hobby vollkommen unbekannt. Im Herbst 2002 wurden erstmals lebenden Tiere gesammelt, kurz darauf erfolgten erste Importe in die USA. Die Grundfärbung des Körpers ist gelblich bis gelbbraun gefärbt und zum Bauch hin heller werdend, in der Balz und Brutpflege wird die Bauchregion intensiv dunkelrosa bis rot. Stimmungsabhängig können einige dunkle Querbänder sichtbar sein. Die Fortpflanzung entspricht in den wesentlichen Grundzügen dem Gattungsschema.
Hemichromis stellifer Auch hier werden meistens (Ausnahmen gibt es aber) die Fische in der Brutpflege nicht komplett rot, sondern nur in der unteren Körperhälfte. Anders hingegen die Populationen der Art aus Gabun, die am ganzen Körper rot werden und dabei meistens blau bis blaugrün gerandete Körperschuppen zeigen. Gabun - Fische werden auch viel hochrückiger. Ob es sich bei diesen beiden verschiedenen Formen wirklich um eine Art handelt, ist vielleicht noch zu klären.
H. stellifer aus dem Kongo werden in den letzten Jahren regelmä??igen importiert und haben sich als relativ ruhig und verträglich gezeigt, die Gabun-Form ist seltener im Hobby anzutreffen.
Hemichromis lifalili aus der Zentralafrikanische Republik, und den beiden Kongo-Republiken. In der Aquaristik wird wohl fast jeder Rote Cichlide mit extrem vielen blauen Glanzpunkten (Iridiophoren )als H. lifalili bezeichnet. Worauf dies zurückzuführen ist, kann man nicht erklären ??? in Wahrheit handelt es sich aber meist nicht um diese Art. H. lifalili dürfte in Wahrheit sehr selten importiert werden / worden sein, das äu??ere Erscheinungsbild der Art kann man daher nicht 100%-ig korrekt beschreiben .
Unsicher ist meiner Ansicht nach, ob es sich hier tatsächlich um eine intensiv rot werdende Art handelt, so wie bisher immer vermutet.
Hemichromis spec. Guinea 1 (auch als H. spec. ???Limbun??? bekannt) und Hemichromis spec. Guinea 2 (auch als H. spec. ???Simballa??? bezeichnet). Beide Arten kommen aus dem Kolente-Einzug in Guinea zu uns und sehen zumindest in der Färbung untypisch aus: Rot fehlt, dafür dominieren gelbliche und bräunliche Farben. Beide Arten haben nur geringe Verbreitung gefunden und haben sich als nicht sehr gut züchtbar gezeigt. Vom Verhalten her sind sie relativ scheu und zumindest anderen Cichliden gegenüber nur wenig aggressiv. Warum die Zucht dieser beiden Arten nur selten und schwer gelingt ist noch nicht geklärt.
Hemichromis spec. ???Ankasa??? aus dem westlichen Ghana. Die Exemplare dieser knallig rot werdenden Art zeigen teilweise ??hnlichkeiten zu H. paynei. Ob es sich dabei um eine Population von H. paynei oder aber um eine neue Art handelt, ist noch zu klären .
Hemichromis spec. ???Bangui??? könnte aus der Zentralafrikanische Republik kommen. Es ist eine relativ schlanke Art, mit rundlichem Kopfprofil und ziemlich kurzer Schnauze. Ein schwarzer Körperfleck ist immer sichtbar, der meistens hell gelblich umrandet ist; bei der Brutpflege bzw. bei Territorialität wird fast der gesamte untere Bereich von Körper und Kopf rot gefärbt, während Stirn und Rücken eher gelborange sind.
Hemichromis spec. ???Neon??? schlie??lich ist wohl eine der auffälligsten ???Arten???, allerdings lässt es sich hier nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob es sich um eine in der Natur vorkommende Art oder um eine Züchtung handelt. Zur Verbreitung ist auf jeden Fall derzeit gar nichts bekannt. Von der Körperform können sowohl ??hnlichkeiten zu H. guttatus, H. letourneauxi wie auch zu H. stellifer abgeleitet werde. Ein Seiten- und ein Schwanzwurzelfleck sind ??? zumindest bei jüngeren Tieren ??? gut sichtbar, bei adulten können sie manchmal verschwinden. Am auffälligsten aber sind die vielen, ungewöhnlich gro??en Iridiophoren und blauen Wurmlinien, die diese Fische am ganzen Kopf, Körper und in fast allen Flossen haben.
Wie man sieht sind die Vertreter der so genannten Roten Cichliden alle sehr schöne und empfehlenswerte Buntbarsche. Es wäre an der Zeit, dass ihr zu Unrecht in der Vergangenheit erworbener schlechter Ruf endlich aufgehoben wird.
Bilder voncreativecommons.or...nses/by-sa/2.5/deed.de MiJoMi und Nicolas COUTHOUIS
LG
Detlef
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