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15.12.2010 von Der Schweizer

Artentafel - Melanochromis cyaneorhabdos (= M. sp. "maingano")

Artentafel - Melanochromis cyaneorhabdos (= M. sp. "maingano")

Lebensraum

Melanochromis cyaneorhabdos kommt lediglich an der Felsküste Likoma Islands (zwischen Mbako-Point und Membe-Point) vor, wo die Art bevorzugt den Zwischenbereich zwischen der sedimentfreien und der sedimentreichen Felszone bevölkert. Gelegentlich kann man einzelne Individuen sogar bis weit in die ??bergangszone beobachten.

Wassertiefe der Cyaneorhabdos-Habitate

Die Habitate von M. cyaneorhabdos liegen in einer Wassertiefe von 3 bis 18 Metern.

Besonderheiten

Die Männchen von Melanochromis johannii und Melanochromis cyaenorhabdos lassen sich so gut wie gar nicht voneinander unterscheiden. Der einzig sichtbare Unterschied der beiden Arten ist, dass die Weibchen des Cyaneorhabdos gleich gefärbt sind wie die Männchen, wohingegen die Johanii-Weibchen gelb-orange Farben tragen.

Bis vor einiger Zeit wurde die hier beschriebene Art unter dem Synonym Melanochromis sp. ???maingano??? geführt, dann aber schlussendlich als Melanochromis cyaneorhabdos beschrieben.

Ernährung

Der Cyaneorhabdos ernährt sich mehrheitlich vom Aufwuchs, welchen er vom Substrat seines Biotops abweidet - die im Aufwuchs lebenden Kleinstlebewesen (Wirbellose und Krebstierchen) werden als gerne gesehene Abwechslung angesehen. Während der Plankton-Blüte trifft man die Art auch immer wieder im freien Wasser, wo sie dem Plankton nachstellt. Man könnte also eigentlich von einem Allesfresser ausgehen. Aufgrund des verschwindend kleinen Anteils dieser kulinarischen Ausschweifungen sprechen wir hier aber dennoch von einer limnivoren Art.

Verhalten

Melanochromis cyaneorhabdos ist kaum sesshaft und zieht dauernd durch sein Biotop ??? immer auf der Suche nach Futter, nach überzeugenden Brutarenen und im Endeffekt nach möglichen Geschlechtspartnern. Meist wird M. cyaneorhabdos einzeln oder in kleinsten Gruppen angetroffen. Durch die daraus resultierende geringe Populationsdichte besteht für die aktiven Böcke keinen Anlass, aussergewöhnlich territorial sein zu müssen (tiefes Konkurrenz-Niveau).

Balzaktive Männchen, welche sich von möglichen Partnerinnen umgeben wissen, suchen sich ganz kurzfristig eine geeignete Stelle (kleine Höhle, Nische an einem Felsen) und verteidigen diese als ihr Revier. Wenn keines der ausgemachten Weibchen Interesse zeigt, wird das Kurzzeit-Revier sofort wieder aufgegeben (typisch für viele Melanochromis-Arten).

Populationen

Melanochromis cyaneorhabdos exisiert nicht in mehreren unabhängigen Populationen ??? sie kommt lediglich vor Likoma Island (zwischen Mbako Point und Membe Point) vor.

>> Likoma Island (zwischen Mbako Point und Membe Point)

Es ist davon auszugehen, dass M. cyaneorhabdos und M. johannii denselben Vorfahr haben. Die grosse Populationsdichte des Jägers Tyrannochromis nigriventer vor Likoma Island wird ein Grund dafür sein, dass sich die Weibchen der dort ansässigen Ur-Melanochromis im Laufe der Evaluation von ihrem auffälligen Farbkleid getrennt und die weniger auffällige Färbung der Männchen angenommen haben. Durch die weniger grellen Farben werden die Weibchen weniger zur Vorzugsbeute des grossen Jägers.

Die Melanochromis cyaneorhabdos vor Likoma Island könnten also als im Laufe der Evolution stark veränderte Population von Melanochromis johannii bezeichnet werden.

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium sollte ein möglichst geräumiges Becken mit vielen Felsen, Spalten und Höhlen zur Verfügung gestellt werden, um einerseits unterlegenen Tieren Zuflucht zu bieten und um andererseits auch Raum für die Balzaktivitäten bereit zu stellen. Die Gestaltung einer hohen Felsbarriere im Hintergrund hat sich hier als ideal erwiesen. Der Vordergrund darf ruhig sandig sein, sollte aber aus Sichtschutz-Gründen von einzelnen grössere Felsen durchzogen sein. Auch für M. cyaneorhabdos ist darauf zu achten, dass immer noch genügend freier Schwimmraum vorhanden ist.

Melanochromis cyaneorhabdos kann in Becken ab 300 Litern gehalten werden. Es ist sehr empfehlenswert, aufgrund der erhöhten innerartlichen Aggressivität dieser Art, die Tiere immer nur in grösseren Harems (1m/mind. 3-4w), oder aber in grösseren Gruppen (mind. 3m/9w) zu pflegen. Ebenfalls sollte nicht auf Beibesatz verzichtet werden. Die Vergesellschaftung mit anderen Arten führt dazu, dass die Aufmerksamkeit des dominanten Bockes etwas von seinen Artgenossen abgelenkt wird, und die Weibchen somit nicht dauernd unter Druck stehen.

Vergesellschaftung

Vergesellschaftet sollte grundsätzlich nur robusten Mbunas, welche sich ebenso limnivore ernähren wie der Cyaneorhabdos (+ Wirbellose aus dem Aufwuchs).

Mögliche Arten zur Vergesellschaftung:

>> Labeotropheus trewavasae

>> Labidochromis sp. ???hongi???

>> Metriaclima lombardoi

>> Pseudotropheus elongatus

>> Pseudotropheus elongatus Mpanga

>> Pseudotropheus saulosi

>> Pseudotropheus sp. ???msobo???

Beckenbeleuchtung

Im natürlichen Habitat von M. cyaneorhabdos werden die Spektralfarben BLAU, GR??N, GELB und sogar noch ORANGE stark reflektiert. Die Absorption von ORANGE beginnt erst in einer Tiefe von 10 Metern. ROT wird ab ca. 5 Metern total absorbiert und ist dementsprechend in den oberen Bereichen der Cyaneorhabdos-Habitate immer noch vorhanden.

Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten GELB- und ORANGE-, sowie etwas abgeschwächten GR??N- und BLAU-Anteilen. Ein reduzierter ROT-Peak wäre bei der Wahl der Leuchtmittel empfehlenswert.

Für eine naturnahe Beleuchtung eines Cyaneorhabdos-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:

>> SERA Daylight brilliant

>> Dennerle Trocal Color Plus

>> HAGEN Aqua GLO

>> HAGEN Power GLO

>> JBL ULTRA Solar Nature

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Artentafel - Melanochromis cyaneorhabdos (= M. sp. "maingano") (Artikel 3784)

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