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11.01.2011 von Der Schweizer

Artentafel - Lethrinops sp. "yellow collar"

Artentafel - Lethrinops sp. "yellow collar"

Lebensraum

Lethrinops sp. ???yellow collar??? ist wie alle Vertreter der Gattung Lethrinops ein Sandcichlide und lebt dementsprechend über Sand. Während die meisten Populationen das reinen Sandbiotop bevorzugen, ist die Masimbwe-Population meist in der unmittelbar an Felsen angerenzenden Sandzone zu beobachten. Die riesigen Sandflächen sind meist von einer dicken Schicht Sediment bedeckt und von einzelnen kleinen Felsplateaus respektive grossen Steinen durchzogen. In den Habitats-Tiefen dieser Art gedeihen keine Pflanzen mehr.

Wassertiefe der Yellow Collar-Habitate

Die Habitate des Yellow Collar liegen in Wassertiefen zwischen 35 und 55 Metern.

Ernährung

L. sp. Yellow collar ist ein klassischer Gräberfisch. In grossen Gruppen durchstreift er sein Habitat und sucht im Sand oder im Schlamm nach Wirbellosen, kleinen Krebstierchen und Insektenlarven. Die Futtersuche findet fast ausschliesslich in der Gruppe statt. Mit dem Maul wird tief in das Sediment gestossen und der so aufgenommene Sand durchgekaut. Fressbares wird herausgefiltert und der verbleibende Sand durch die Kiemen wieder ausgestossen. Typischerweise wird die Art deshalb meist von sogenannten Verfolgerfischen begleitet, welche ihren Anteil aus den Lethrinops-Staubwolken ergattern wollen.

Besonderheiten

Die verschiedenen Populationen des L. sp. ???yellow collar??? unterscheiden sich hauptsächlich in der Art des Revierbaus und den bevorzugten Tiefen des Lebensraums:

Thumbi West-Population:

>> Brutarenen ca. 35 bis 50 Meter tief

>> baut Sandburgen mit mehreren Kegeln im Zentrum auf offenem Sand

Masimbwe-Population:

>> Brutarenen ca. 55 bis 55 Meter tief

>> baut Sandgruben mit einem Laichkegel im Zentrum an Felsen angelehnt

Chiloelo-Population:

>> Brutarenen ca. 35 bis 40 Meter tief

>>baut Sandburgen mit einem Laichkegel im Zentrum auf offenem Sand

Wichtig: Die Art wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) nicht in deren ???Red List??? geführt, weshalb bislang noch keine Aussage über den Gefährdungs-Status gemacht werden kann.

Verhalten

Lethrinops sp. "yellow collar" lebt, wie die meisten Sandcichliden, in grösseren Gruppen, welche ihnen, im vor Fressfeinden ungeschützten Sandbiotop, ein gewisses Mass an Sicherheit bieten. Die Paarungszeit von Lethrinops sp. ???yellow collar??? ist zwischen August und Januar. Die Männchen bauen in dieser Zeit grosse Sandburgen, was charakteristisch in der Gruppe passiert (Koloniebrüter). Je nach Population werden im Zentrum solcher Sandburgen ein oder mehrere Laichkegel aufgeschüttet, auf welchen dann das effektive Ablaichen stattfindet.

Jedes territoriale Männchen ist ständig dabei, seine Sandburg auszubessern und das grösste und stärkste Tier besitzt in der Regel auch die grösste und höchste Sandburg.

Weibchen, nicht-territoriale und juvenile Böcke durchstreifen die nähere Umgebung solcher Brutarenen in grossen Schulen, um gemeinsam im Sediment nach Nahrung zu suchen.

Jedes, sich einem männlichen Revier nähernde, Weibchen wird durch heftiges Zittern des ganzen Körpers vom revierbesitzenden Männchen angebalzt. Stösst das Männchen mit seinem Spiel auf Interesse, folgt das paarungsbereite Weibchen diesem in seine Sandburg, wo dann in Folge auf einem der Kegel im Zentrum abgelaicht wird.

Populationen

Aktuell sind 3 unabhängige Populationen bekannt, welche sich aber in ihrer Farbgebung nicht oder nur marginal unterscheiden

>> Chiloelo

>> Masimbwe

>> Thumbi West Island

Der Grossteil der für den Export bestimmten Yellow Collars werden bei Masimbwe gefangen.

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium bietet sich die Gestaltung einer grossen Sandfläche an, welche durch verschiedene grössere Felsbrocken im hinteren Teil des Beckens unterbrochen wird. Der Bepflanzung eines Yellow Collar-Beckens ist grundsätzlich nichts entgegenzusetzen, obwohl die Tiere in der freien Natur wohl niemals Pflanzen begegnen würden. Absolute Pflicht ist es, viele offene Sandflächen zu belassen, welche von der Lethrinops-Gruppe ständig nach fressbarem durchsucht werden.

L. sp. ???yellow collar??? kann in Becken ab 400 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 150 Zentimeter sichergestellt ist. Ich empfehle, aufgrund des natürlichen Gruppenverhaltens, diese Art immer in grösseren Gruppen (mind. 5m/7w) zu pflegen.

Durch den sehr friedfertigen Charakter der Art und den Umstand, dass sich auch bei der gemeinsamen Haltung mehrerer Männchen, meist alle Tiere ausfärben, ist es empfehlenswert, die Gruppen mit einem nur leichten Weibchen-??berschuss zu halten. Während der Brutzeit werden zwar andere Männchen aus den entsprechenden Revieren vertrieben, jedoch passiert dies in der Regel einzig auf Basis eines kurzen ???Drohens???

Vergesellschaftung

Vergesellschaftet werden sollte grundsätzlich nur mit friedfertigen Cichliden, da Lethrinops albus sehr durchsetzungsschwach ist. Optimalerweise sollte diesem Gräberfisch eine Art aus der Gruppe der Verfolgerfische zugesetzt werden.

Mögliche Verfolgerfische:

>> Placidochromis electra

>> Placidochromis phenochillus

>> Cyrtocara moori

Jäger / Räuber:

Jäger und Fischfresser sollten grundsätzlich vermieden werden. Ausnahmen bilden zum Beispiel des Mylochromis gracilis, welcher eher ein ruhiger Fisch ist und nur ganz kleinen Arten (Schneckencichliden) nachstellt und zudem dasselbe Biotop wie der YellowCollar bevorzugt (allerdings in etwas weniger tiefen Wasserschichten)

Weitere:

Des weiteren bieten sich aber natürlich auch einige andere ruhige Arten zur Vergesellschaftung an:

>> Aulonocaras-Arten (Sand-Aulonocaras)

>> Aulonocara-Arten (??bergangszone)

Beckenbeleuchtung

In den natürlichen Habitaten von L. sp. ???yellow collar??? wird lediglich die Spektralfarbe BLAU noch stark reflektiert. GR??N befindet sich bei knapp unter 25 Meter, GELB bei ca. 15 Meter, ORANGE bei 10 Meter, sowie ROT bei knapp 5 Meter Wassertiefe in der Absorptionsphase.

Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten BLAU- und absolut marginalen oder keinen GR??N-Anteilen.

Für eine naturnahe Beleuchtung eines Yellow Collar-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:

>> Aqua Medic Aqualine Reef Blue

>> HAGEN Marine Blue

>> MARINE Blue Moon

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Artentafel - Lethrinops sp. "yellow collar" (Artikel 3871)

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