Bio-CO2 für das Aquarium

Grundlegendes

Aquariumpflanzen benötigen für ihren Stoffwechsel, also zum Wachstum CO2. In Aquarien, die mit Fischen besetzt sind, ist das Gas als Stoffwechselprodukt der Tiere vorhanden. Deshalb wachsen Pflanzen auch ohne weitere Zugabe. Allerdings nur in einem sehr begrenzten Umfang. Um ein mit vielen Wasserpflanzen dicht bepflanztes Becken zu betreiben, ist die Verwendung einer CO2-Düngung fast unvermeidbar.

CO2 kann mit einer CO2-Anlage eingeleitet werden, bei der das Gas in einer meist wiederbefüllbaren Flasche vorgehalten wird. Die Menge der Einleitung kann auf diese Weise optimal dosiert werden.

Eine günstige Alternative ist eine DIY Bio CO2 Anlage. Mit einigen wenigen Handgriffen und Hilfsmitteln kannst du auch deine Anlage selbst bauen.

Das Bio-CO2-Rezept

Grundsätzlich benötigst du als Zutaten:

• Hefe
• Zucker
• Wasser

Angesetzt wird die Mischung mit 1 Liter Wasser, ca. 400 Gramm Zucker und 5 Gramm Hefe. Am besten in einer Flasche, die deutlich mehr als 1 Liter Wasser fasst. Im Flaschendeckel wird ein dünner Schlauch fixiert, über den das CO2 ins Aquarienbecken geleitet werden kann. Mit dieser Mixtur wird für etwa 2 Wochen CO2 produziert.

Zu Anfang wird der Ansatz etwas durchgeschüttelt, damit sich die Hefe gut verteilt. Die Reaktion beginnt bereits nach 1 bis 2 Stunden, wenn das Wasser zumindest lauwarm ist.

Ein alternatives Rezept für Biologisches-CO2 setzt Tortenguss ein, der mit der Hefe dann zur Reaktion gebracht wird. Der Vorteil bei dieser Methode soll sein, dass die CO2-Abgabe gleichmäßiger geschieht. Eine genaue Anleitung dazu findest du im Netz.

Funktionsweise

Hefe und Zucker vergären. Bei dieser Reaktion wird Kohlendioxid freigesetzt. Das CO2 sammelt sich oberhalb des Wasser-Hefe-Zucker-Gemischs. Von dort kann es einfach über einen Schlauch ins Becken geleitet werden. Dort wird es wiederum im Aquarienwasser gelöst. Um den Wirkungsgrad der Lösung zu erhöhen, solltest du einen Reaktor oder Flipper verwenden.

Wichtige Hinweise

Im Gegensatz zur "normalen" CO2-Anlage kann die Bio-CO2-Anlage nicht dosiert werden. Es wird so viel CO2 ins Becken geleitet, wie gerade bei der Zucker-Hefe-Reaktion entsteht. Da durch das Gas der Sauerstoff im Aquariumwasser verdrängt wird, können Aquariumfische und Wirbellose bei einer Überdosierung ersticken. Es ist deshalb sehr wichtig, dass du den CO2-Gehalt im Wasser überwachst.

Die Produktion des CO2-Gases ist in den ersten Tagen am stärksten und nimmt dann immer weiter ab. Um diesen Effekt auszugleichen, verwenden einige Aquarianer mehrere Flaschen, die sie zeitversetzt aktivieren.

In der Flasche entsteht kaum Druck, so dass sie mindestens auf gleicher Höhe wie das Aquarium stehen sollte, da es sonst passieren kann, dass der Höhenunterschied nicht überwunden werden kann.

In der Nacht verbrauchen Aquarienpflanzen kein Kohlendioxid. Es kann deshalb sinnvoll sein, die Bio CO2 Anlage in der Nacht zu deaktivieren, indem du zum Beispiel den Schlauch abziehst. So verhinderst du eine Überdosierung in dieser Zeit, die ebenfalls den Besatz schädigen kann.

Kommt die CO2-Produktion nicht in Gang, kann das an einer zu kühlen Umgebung liegen. Zimmertemperatur ist für den Ablauf der Reaktion wichtig.

Welche Hefe?

Grundsätzlich ist jede Hefe geeignet. Bei Backhefe oder Bierhefe liegt die Alkoholtolleranz bei ca. 11 bis 11.5 Volumenprozent. Brennhefe hat dagegen eine deutlich höhere Alkoholtolleranz von bis zu 20% Vol. Die CO2-Produktion läuft entsprechend effektiver.

Bio CO2 kaufen

Wenn du dein Aquarium mit Bio-CO2 düngen willst, aber den Selbstbau scheust, kannst du dir auch ein komplettes Set zum Beispiel von Dennerle oder JBL im Zoofachhandel kaufen.

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