Pacifastacus leniusculus im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele für Signalkrebs
Wissenswertes zu Pacifastacus leniusculus
Herkunft und Verbreitung
Der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) stammt ursprünglich aus Nordamerika, insbesondere aus dem westlichen Teil der Vereinigten Staaten und Kanadas. Im 20. Jahrhundert wurde er in Europa eingeführt, um den heimischen Edelkrebs (Astacus astacus), der durch die Krebspest bedroht wurde, zu ersetzen. Leider hat der Signalkrebs selbst als Überträger der Krebspest negative Auswirkungen auf heimische Arten. Heute ist er in vielen europäischen Gewässern verbreitet und gilt als invasive Art.
Gattung und Familie
Der Signalkrebs gehört zur Familie der Flusskrebse (Astacidae) und zur Gattung Pacifastacus. Diese Familie umfasst verschiedene Arten, die in Süßwasserlebensräumen vorkommen und durch ihre Fähigkeit zur Anpassung an unterschiedliche Umweltbedingungen bekannt sind.
Beschreibung und Aussehen
Der Signalkrebs ist ein mittelgroßer bis großer Flusskrebs, der eine Körperlänge von bis zu 16–18 cm erreichen kann. Sein Panzer ist robust und meist in grünlich-braunen bis rötlich-braunen Farbtönen gefärbt, wobei der Bauchbereich oft heller erscheint. Die namensgebende „Signalmarke“ zeigt sich an den Scheren: Hier befinden sich weiße bis blaulich-weiße Flecken, die sich deutlich vom restlichen Körper abheben. Diese Flecken dienen als Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Krebsarten.
Haltungshinweise für den Signalkrebs im Aquarium
Aquariengröße und Einrichtung
Signalkrebse benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit einer Mindestgröße von 160 Litern, abhängig von der Anzahl der Tiere. Da sie territorial sind, sollte das Becken ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Wurzeln, Steine und Röhren bieten. Ein sandiger bis feinkiesiger Bodengrund ist ideal, da die Tiere gerne graben.
Wasserwerte und Temperatur
- Temperatur: 4–22 °C (optimal: 16–20 °C)
- pH-Wert: 6,5–8,5
- Karbonathärte (KH): 6–12°dH
Eine gute Wasserqualität ist essenziell, da Signalkrebse empfindlich auf hohe Nitrat- und Ammoniakwerte reagieren. Ein leistungsstarker Filter und regelmäßige Wasserwechsel sind daher Pflicht.
Ernährung
Der Signalkrebs ist ein Allesfresser und sollte abwechslungsreich gefüttert werden. Geeignet sind:
- Lebendfutter: Insektenlarven, Würmer
- Pflanzliche Nahrung: Gemüse (z. B. Zucchini, Gurke) und Algen
- Spezielles Krebsfutter aus dem Fachhandel
Achten Sie darauf, überschüssige Futterreste zu entfernen, um die Wasserqualität zu erhalten.
Vergesellschaftung
Signalkrebse können mit robusten Fischen und anderen Wirbellosen vergesellschaftet werden, allerdings sind sie aggressive Jäger. Kleine oder langsam schwimmende Fische könnten zur Beute werden.
Giftigkeit
Der Signalkrebs ist nicht giftig, trägt jedoch oft den Erreger der Krebspest (Aphanomyces astaci) in sich, was ihn für andere heimische Krebsarten gefährlich macht. Aus diesem Grund ist eine Haltung in offenen Systemen, die Zugang zu natürlichen Gewässern haben, strikt zu vermeiden.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht des Signalkrebses ist relativ einfach, da er sich unter geeigneten Bedingungen von selbst vermehrt. Weibchen legen bis zu 200 Eier, die sie unter ihrem Schwanz tragen. Die Entwicklung dauert etwa 4–6 Wochen, abhängig von der Wassertemperatur. Nach dem Schlupf bleiben die Jungkrebse zunächst an der Mutter haften, bevor sie selbstständig werden.
Wichtig: Halten Sie die Jungkrebse in einem separaten Becken, da erwachsene Tiere Kannibalismus betreiben können.
Mögliche Krankheiten
- Krebspest: Der Signalkrebs ist Träger, erkrankt selbst jedoch selten daran.
- Panzerkrankungen: Schimmel- oder Pilzinfektionen durch schlechte Wasserqualität.
- Verletzungen: Häufig durch Kämpfe untereinander.
Eine regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte und die Einhaltung hygienischer Bedingungen können Krankheiten vorbeugen.
Alternative Bezeichnungen
- Amerikanischer Signalkrebs
- Weißfleckkrebs
- Amerikanischer Flusskrebs
Häufige Fragen (FAQs)
1. Ist der Signalkrebs für Anfänger geeignet?
Ja, er kann von Anfängern gehalten werden, wenn die Wasserqualität stabil bleibt und die Haltungshinweise beachtet werden.
2. Kann man Signalkrebse in einem Teich halten?
Nein. Dieser Krebs darf in der EU nicht im Freiland gehalten werden, um zu verhindern, dass er in natürliche Gewässer gelangen kann. Die Haltung im Aquarium ist allerdings erlaubt.
3. Wie alt kann ein Signalkrebs werden?
Unter optimalen Bedingungen können Signalkrebse bis zu 10 Jahre alt werden.
4. Ist der Signalkrebs aggressiv?
Ja, besonders gegenüber Artgenossen. Eine ausreichende Anzahl von Verstecken kann Aggressionen reduzieren.
5. Welche Rolle spielt der Signalkrebs in der Natur?
Er ist ein Allesfresser und trägt zur Reinigung von Gewässern bei, kann jedoch durch seine invasive Natur heimische Arten verdrängen.
Fazit
Der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) ist ein beeindruckendes Aquarientier mit interessanten Eigenschaften. Er bietet sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Aquarianern eine spannende Herausforderung. Achten Sie jedoch stets darauf, die Haltungshinweise zu befolgen und mögliche Auswirkungen auf heimische Arten zu bedenken. Mit der richtigen Pflege wird der Signalkrebs zu einem langlebigen und faszinierenden Bewohner Ihres Aquariums!
Haltungsbedingungen
Um Pacifastacus leniusculus (Signalkrebs) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 16° bis 20°C
- pH-Wert: 6.5 bis 8.5
- Gesamthärte: 5° bis 15° dGH
- Mindestaquariengröße: 160 Liter