Nycticorax nycticorax am Gartenteich
Einrichtungsbeispiele mit Nachtreiher
Wissenswertes zu Nycticorax nycticorax
Der Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) gehört zur Familie der Reiher (Ardeidae). Im Gegensatz zu den bekannteren Reiherarten wie dem Graureiher und dem Silberreiher ist der Nachtreiher kleiner und eher dämmerungs- oder nachtaktiv, was ihm seinen Namen eingebracht hat. Er ist in weiten Teilen Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas verbreitet, jedoch in Deutschland vergleichsweise selten anzutreffen.
Herkunft und Lebensraum
Nachtreiher sind in wärmeren Regionen weit verbreitet, aber auch in Mitteleuropa kommen sie vor, insbesondere in den südlicheren Teilen Deutschlands. Sie leben bevorzugt in Feuchtgebieten wie Sümpfen, Flüssen, Seen und Teichen, wo sie ihre Nahrung finden. Besonders dicht bewachsene Uferzonen und Schilfgebiete bieten ihnen geeignete Brut- und Jagdplätze. An Gartenteichen sind sie aufgrund ihrer nächtlichen Aktivität seltener zu sehen, doch in besonders ruhigen Gegenden könnten sie auch dort vorkommen.
Aussehen
Der Nachtreiher ist deutlich kleiner als der Graureiher und erreicht eine Körperlänge von etwa 58 bis 65 cm. Sein Gefieder ist auffällig zweifarbig: Der Rücken und die Flügel sind schwarz, der Bauch und die Brust weiß oder hellgrau. Besonders markant sind seine roten Augen, die ihn von anderen Reiherarten unterscheiden. Während der Brutzeit tragen die Männchen zwei lange, weiße Schmuckfedern am Hinterkopf, die ihnen ein elegantes Aussehen verleihen.
Verhalten und Ernährung
Wie der Name bereits verrät, ist Nycticorax nycticorax vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv. Tagsüber hält er sich meist versteckt in dichtem Gebüsch oder Schilf auf. In der Nacht geht er auf Nahrungssuche und jagt Fische, Amphibien, Insekten und kleine Säugetiere. Seine nächtliche Aktivität macht ihn zu einem besonders heimlichen Jäger, und er bewegt sich oft lautlos durch die Dunkelheit.
An Gartenteichen ist der Nachtreiher selten zu beobachten, da er sich eher in großen, naturnahen Gewässern aufhält. Doch in sehr ruhigen, abgelegenen Gärten könnte er als nächtlicher Besucher Fische und Amphibien jagen, wenn der Teich ausreichend Nahrung bietet.
Fortpflanzung
Nachtreiher brüten in Kolonien, oft in Schilfgebieten oder auf Bäumen in der Nähe von Gewässern. Das Weibchen legt in der Regel 3 bis 5 Eier, die etwa 24 bis 26 Tage lang ausgebrütet werden. Nach dem Schlüpfen werden die Jungvögel noch mehrere Wochen von den Eltern gefüttert und versorgt. Die Brutzeit des Nachtreihers beginnt in Mitteleuropa etwa im Mai und endet im Spätsommer.
Nutzen
Nycticorax nycticorax spielt eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht von Feuchtgebieten, da er die Population von Fischen, Amphibien und Insekten reguliert. Durch seine nächtliche Aktivität hat er eine Nische besetzt, die von den tagaktiven Reiherarten nicht genutzt wird.
Natürliche Feinde
Aufgrund seiner versteckten Lebensweise hat der Nachtreiher nur wenige natürliche Feinde. Jungvögel könnten von Raubtieren wie Mardern oder Greifvögeln bedroht werden, doch erwachsene Nachtreiher sind relativ sicher. Der größte Feind des Nachtreihers ist, wie bei vielen anderen Vogelarten, der Mensch, der durch Lebensraumzerstörung und Umweltverschmutzung seine Bestände gefährdet.
Bekämpfung und Schutzstatus
In Deutschland steht Nycticorax nycticorax unter Schutz, da seine Population relativ klein ist und er durch die Zerstörung von Feuchtgebieten bedroht ist. Direkte Konflikte mit Menschen, wie sie beim Graureiher oder Silberreiher vorkommen, sind beim Nachtreiher selten, da er weniger auf Zierfische und Gartenteiche angewiesen ist. Seine nächtliche Lebensweise macht ihn zu einem wenig auffälligen Gast, sodass er kaum als "Plage" wahrgenommen wird.