Leuciscus cephalus im Gartenteich halten
Einrichtungsbeispiele für Döbel
Wissenswertes zu Leuciscus cephalus
Herkunft
Bei Leuciscus cephalus (Döbel) handelt es sich um einen Teichfisch aus der Familie der Weißfische (Leuciscidae), der ursprünglich aus Europa stammt. Er ist ist dort fast allen Ländern mit Ausnahme von Schottland, Irland und Skandinavien zu finden. Seine Verbreitung reich bis nach Vorderasien (Türkei, Russland, Armenien, Georgien, Iran).
Er lebt bevorzugt in Flüssen, Bächen und Seen mit mäßiger bis starker Strömung. Der Döbel ist sehr anpassungsfähig und kann sowohl in stehenden als auch in langsam fließenden Gewässern überleben. Er bevorzugt jedoch klare, sauerstoffreiche Gewässer mit einem kiesigen oder sandigen Boden und viel Unterwasservegetation.
Der Döbel gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und ist verwandt mit anderen Arten wie dem Hasel (Leuciscus leuciscus), der Barbe (Barbus barbus) und dem Rotauge (Rutilus rutilus). Diese Fische teilen ähnliche Lebensräume und Verhaltensweisen.
Aussehen
Der Döbel hat einen gestreckten, kräftigen Körper, der oft zwischen 30 und 50 cm lang wird, in seltenen Fällen aber auch bis zu 80 cm erreichen kann. Sein Körper ist von großen, silbrig glänzenden Schuppen bedeckt, und er hat eine breite Stirn und einen großen, stumpfen Kopf. Die Rückenflosse ist kurz und hoch, während die Schwanzflosse deutlich gegabelt ist. Der Rücken des Döbels ist dunkelgrün bis bläulich-schwarz, die Seiten sind silbrig, und der Bauch ist weißlich. Die Flossen sind oft leicht rötlich gefärbt.
Haltung
Um diese bis zu 70 cm (im Teich maximal 50 cm) langen Teichfische artgerecht halten zu können, ist ein Gartenteich nötig, der mindestens etwa 5.000 Liter fasst. Wenn die Fische draußen überwintern sollen, muss die Wassertiefe mindestens 1,20 m betragen.
Der friedliche Schwarmfisch sollte immer in einer Gruppenstärke ab 10 Exemplaren gehalten werden. Ältere Tiere werden aber auch oft zu Einzelgängern.
Die bevorzugten Wasserwerte sind ein pH-Wert zwischen 6 und 8.5, eine Gesamthärte zwischen 5 und 30°dGH. Die Wassertemperatur sollte auch im Sommer nicht deutlich über 26°C steigen. Im Winter sollten die Temperaturen bei etwa 4°C liegen, um eine Winterruhe zu ermöglichen, die die Tiere benötigen. Das erstmalige Einsetzen sollte bei Temperaturen zweichen 16 und 20°C erfolgen.
In ihrer natürlichen Umgebung haben Leuciscus cephalus ein sehr weites Nahrungsspektrum. Döbel fressen Insektenlarven, Nymphen, Anflugnahrung, Würmer, kleine Fische, Amphibien, Fischlaich, aber auch pflanzliches Futter wird nicht verschmäht. Teichbesitzer halten diese Weißfische sehr gerne, da sie gerne Mückenlarven fressen und so eine Plage verhindern können. Die Halter von Koikarpfen sollten bedenken, dass sie auch gerne Jungfische verspeisen.
Für den typischen, eher kleinen Gartenteich ist der Döbel eher nicht geeignet, da er große Gewässer mit starker Strömung bevorzugt. Außerdem kann er aufgrund seiner Größe und seines Fressverhaltens andere Teichbewohner stören oder schädigen. Daher wird er normalerweise nicht in Gartenteichen gehalten.
Die Haltung zur Aufzucht kann auch im Kaltwasseraquarium erfolgen. Wichtig ist es dabei, im Winter dauerhaft kühle Temperaturen anbieten zu können, was nur schwer gelingt.
Der Döbel dient als Wirt für die Bachmuschel.
Fortpflanzung
Die Laichzeit des Döbels findet im späten Frühjahr, meist zwischen April und Juni, statt. Die Fische ziehen in seichte, strömungsreiche Abschnitte der Gewässer, um dort ihre Eier abzulegen. Das Weibchen legt zwischen 25.000 und 100.000 Eier, die an Kies oder Pflanzen haften. Die Eier schlüpfen nach etwa einer Woche, abhängig von der Wassertemperatur. Die Jungfische bleiben zunächst in flachen Uferzonen, bis sie größer werden und in tiefere Bereiche des Gewässers abwandern.
Natürliche Feinde
Zu den natürlichen Feinden des Döbels gehören größere Raubfische wie Hechte, Welse und Forellen. Auch Vögel wie Reiher und Kormorane sowie Säugetiere wie Otter jagen Döbel. Jungfische sind besonders anfällig für Raubtiere und werden oft von größeren Fischen oder Vögeln gefressen.
Bekämpfung
Der Döbel ist in der Regel kein Fisch, den man bekämpfen muss, da er ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems ist. In einigen Fällen kann er jedoch aufgrund seiner Größe und seines Fressverhaltens als Konkurrent zu anderen Fischarten auftreten. Es ist wichtig, die Populationsdichte zu überwachen, um ein Gleichgewicht im Gewässer zu erhalten.
Nutzen
Der Döbel hat einen hohen ökologischen Nutzen, da er ein wichtiger Teil der Nahrungskette in Süßwasserökosystemen ist. Er trägt zur Kontrolle der Populationen von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen bei und dient gleichzeitig als Beute für größere Raubfische und Vögel. In einigen Regionen wird der Döbel auch als Speisefisch gefangen, obwohl sein Fleisch als grätenreich gilt.
Bezeichnungen
Im deutschen Sprachraum ist Leuciscus cephalus als Döbel, Aitel, Alet, Breitschädel, Dickkopf oder Diebling bekannt. Auf Englisch heißt er Chub oder European chub, auf Französisch Cabot truité, Chavasson oder Chevaine.
Synonyme: Squalius cephalus, Leuciscus leuciscus.
Haltungsbedingungen
Um Leuciscus cephalus (Döbel) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Teichen hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 4° bis 26°C
- pH-Wert: 6.0 bis 8.5
- Gesamthärte: 5° bis 30° dGH
- Mindestteichgröße: 5000 Liter