Bombus terrestris im Garten
Einrichtungsbeispiele mit Erdhummel
Wissenswertes zu Bombus terrestris
Die Erdhummel, wissenschaftlich Bombus terrestris, gehört zur Familie der Echten Bienen (Apidae) und zur Gattung der Hummeln (Bombus). Sie zählt zu den bekanntesten Hummelarten in Europa und zeichnet sich durch ihre robusten Körperbau und ihr charakteristisches Brummen aus. Wie alle Hummeln ist sie ein wichtiger Bestäuber und ein unverzichtbarer Teil vieler Ökosysteme.
Herkunft und Lebensraum
Ursprünglich ist die Erdhummel in Europa und Teilen Nordafrikas beheimatet, hat sich aber durch menschliche Einflussnahme in andere Regionen verbreitet. Sie bevorzugt offene Landschaften wie Wiesen, Gärten, Felder und Waldränder. Oft nistet sie in verlassenen Mäusehöhlen oder unterirdischen Hohlräumen, daher der Name „Erdhummel“. Auch unter Steinhaufen oder in Vogelnistkästen findet sie geeignete Brutplätze.
Aussehen
Erdhummeln sind mit 11 bis 23 mm Länge und ihrem stämmigen, pelzigen Körper leicht zu erkennen. Ihr Thorax ist meist schwarz mit einer gelben Querbinde, der Hinterleib trägt eine weitere gelbe Binde und endet in einer weißen Spitze. Die Königin ist deutlich größer als die Arbeiterinnen und Drohnen, die sich durch kleinere Größen und weniger ausgeprägte Färbung unterscheiden.
Verhalten und Ernährung
Erdhummeln sind soziale Insekten, die in Kolonien mit bis zu 500 Individuen leben. Ihr Brummen entsteht durch die Vibration ihrer Flügelmuskulatur, mit der sie auch Pollen von Blüten lösen können. Ihre Nahrung besteht aus Nektar, den sie zur Energiegewinnung nutzen, und Pollen, der als Eiweißquelle dient.
Erdhummeln sind friedfertige Insekten, die nur in Bedrängnis angreifen. Ihre Stiche sind schmerzhaft und können Schwellungen und Rötungen verursachen. Der Stachel bleibt nicht in der Haut stecken, sodass sie mehrmals stechen können. Das Gift ist für Menschen in der Regel harmlos, außer bei Allergien, wo es zu starken Reaktionen kommen kann.
Es ist ein häufiger Irrtum, dass Hummeln beißen anstatt zu stechen: Hummeln nutzen ihre Beißwerkzeuge lediglich dazu Blüten aufzubeißen oder Nistmaterial zu bearbeiten. Bisse sind richten sich selten gegen Menschen und sind nicht giftig.
Fortpflanzung
Die Kolonie wird von einer einzigen Königin gegründet, die im Frühjahr einen geeigneten Nistplatz sucht. Nach der Eiablage kümmern sich die ersten Arbeiterinnen um Brutpflege und Nahrungssuche, während die Königin weitere Eier legt. Im Spätsommer schlüpfen Drohnen und Jungköniginnen. Nach der Paarung sterben die alten Königinnen und Drohnen, während die Jungköniginnen in Winterstarre gehen und im nächsten Jahr neue Kolonien gründen.
Nutzen
Erdhummeln spielen eine zentrale Rolle bei der Bestäubung zahlreicher Nutz- und Wildpflanzen. Sie sind besonders effektive Bestäuber, da sie auch bei kühleren Temperaturen und schlechtem Wetter aktiv bleiben, wenn andere Bienenarten weniger fliegen. In der Landwirtschaft werden sie gezielt zur Bestäubung von Tomaten, Beeren und anderen Pflanzen eingesetzt.
Natürliche Feinde
Zu den natürlichen Feinden der Erdhummel zählen Vögel, Spinnen und Parasiten wie Wachsmotten, die ihre Nester befallen. Auch der Mensch bedroht sie durch Lebensraumverlust, den Einsatz von Pestiziden und intensive Landwirtschaft.
Bekämpfung und Schutzstatus
Erdhummeln sind in Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Maßnahmen wie die Anlage von Blühwiesen, der Verzicht auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel und das Bereitstellen von Nisthilfen unterstützen ihren Schutz. Sollte ein Hummelnest an einer ungünstigen Stelle entstehen, etwa in einem Gartenhaus, sollte ein Fachmann kontaktiert werden, um es umsiedeln zu lassen – eine eigenhändige Entfernung ist verboten.
Alternative Bezeichnungen
Neben dem Namen „Erdhummel“ sind auch regionale Bezeichnungen wie „Erdhummelchen“ oder „Pelzhummel“ geläufig.