Phytolacca americana im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Amerikanische Kermesbeere
Wissenswertes zu Phytolacca americana
Herkunft und Taxonomie
Die Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana) stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist in vielen Teilen der Welt, darunter auch Europa, eingebürgert. Sie gehört zur Familie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) und ist eng verwandt mit anderen Phytolacca-Arten. In Deutschland trifft man sie häufig verwildert an, insbesondere in naturnahen Gärten und an Waldrändern.
Botanische Beschreibung und Aussehen
Phytolacca americana ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 3 Metern erreichen kann. Sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Blätter: Die Blätter sind groß, eiförmig bis lanzettlich, glänzend grün und können eine Länge von bis zu 30 cm erreichen.
- Blüten: Die Blüten erscheinen zwischen Juni und September in aufrechten, traubenartigen Blütenständen. Sie sind klein, weiß bis rosa gefärbt und locken zahlreiche Insekten an.
- Früchte: Die auffälligen, schwarz-violetten Beeren entwickeln sich im Spätsommer und bleiben bis in den Herbst an der Pflanze haften. Sie sind zunächst grün, färben sich dann rötlich und später tiefschwarz.
- Stängel: Der Stängel ist dick, rötlich bis purpurfarben und auffällig kräftig.
Haltung und Pflege
Phytolacca americana ist äußerst robust und anpassungsfähig. Für eine erfolgreiche Kultivierung im Garten sind folgende Bedingungen ideal:
- Standort: Sonnig bis halbschattig
- Boden: Durchlässig, humusreich, leicht feucht
- Wasserbedarf: Mäßig; verträgt zeitweise Trockenheit
- Düngung: Kompost oder organischer Dünger im Frühjahr
Die Pflanze ist sehr wüchsig und kann sich schnell ausbreiten. Ein gezielter Rückschnitt im Frühjahr oder Herbst hilft, die Wuchsform zu kontrollieren.
Pflanzung am Gartenteich
Dank ihrer hohen Wuchsform und attraktiven Beeren eignet sich die Amerikanische Kermesbeere als dekorative Uferpflanze für Gartenteiche. Sie bevorzugt leicht feuchte Standorte und kann als natürlicher Sichtschutz oder Strukturpflanze genutzt werden. Da sie jedoch stark wuchert, sollte eine Rhizomsperre oder regelmäßige Pflege erfolgen, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern.
Giftigkeit und Vorsichtsmassnahmen
Obwohl die Pflanze optisch ansprechend ist, ist sie in allen Teilen giftig. Besonders die Wurzeln und Samen enthalten toxische Alkaloide und Saponine, die zu Übelkeit, Erbrechen und Magenbeschwerden führen können. Die reifen Beeren enthalten zwar weniger Giftstoffe, sollten aber dennoch nicht verzehrt werden. Haustierbesitzer und Eltern kleiner Kinder sollten die Pflanze nur mit Bedacht im Garten anpflanzen.
Vermehrung und Zucht
Die Amerikanische Kermesbeere vermehrt sich sehr leicht durch Samen, die von Vögeln verbreitet werden. In Gärten kann die Pflanze gezielt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Teilung vermehrt werden. Allerdings sollte man beachten, dass sie sich stark versamen kann und schnell zur invasiven Art wird.
Häufige Krankheiten und Schädlinge
Phytolacca americana ist weitgehend resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. Gelegentlich kann es zu Blattläusen oder Pilzinfektionen kommen, insbesondere bei hoher Feuchtigkeit. Ein luftiger Standort und gelegentliches Entfernen betroffener Blätter helfen, Probleme zu minimieren.
Alternative Bezeichnungen
Die Amerikanische Kermesbeere ist auch unter folgenden Namen bekannt:
- Amerikanische Giftbeere
- Amerikanische Tintenbeere
- Indianische Kermesbeere
- Phytolacca decandra (ältere Bezeichnung)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Ist Phytolacca americana winterhart?
Ja, die Pflanze ist frosthart bis ca. -20°C und treibt im Frühjahr zuverlässig neu aus.
2. Können die Beeren für Tinte oder Farbstoffe verwendet werden?
Ja, die Beeren wurden früher als Farbstoff für Tinte und Textilien genutzt. Allerdings ist die Farbe nicht dauerhaft lichtecht.
3. Wie kann ich die Ausbreitung im Garten kontrollieren?
Durch regelmäßigen Rückschnitt und das Entfernen der Beerenstände kann eine unkontrollierte Ausbreitung verhindert werden.
4. Ist die Pflanze für Wildtiere nützlich?
Ja, besonders Vögel fressen die Beeren und tragen zur Verbreitung der Samen bei. Auch Bienen und Schmetterlinge werden von den Blüten angezogen.
5. Ist die Pflanze invasiv?
In manchen Regionen gilt sie als invasiv, da sie sich schnell verbreitet und einheimische Pflanzen verdrängen kann. In naturnahen Gärten sollte sie mit Bedacht kultiviert werden.
Fazit
Mit ihrer beeindruckenden Erscheinung ist die Amerikanische Kermesbeere ein echter Blickfang im Garten. Ihre Pflegeleichtigkeit macht sie besonders attraktiv für Hobbygärtner, doch ihre Giftigkeit und die starke Ausbreitungstendenz sollten nicht unterschätzt werden.