Hesperis matronalis im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Nachtviole
Wissenswertes zu Hesperis matronalis
Die Nachtviole, botanisch als Hesperis matronalis bekannt, ist eine beliebte Staudenpflanze, die wegen ihres bezaubernden, abendlichen Dufts und der zarten violetten bis weißen Blüten in vielen Gärten geschätzt wird. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Südosteuropa stammend, verbreitete sich die Pflanze in weiten Teilen Europas und ist mittlerweile auch in Nordamerika zu finden. Die Nachtviole gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und zur Gattung der Nachtviolen (Hesperis). Sie ist eng mit anderen bekannten Gartenpflanzen wie dem Kohl oder der Kapuzinerkresse verwandt.
Herkunft und Verbreitung
Die Nachtviole stammt ursprünglich aus Südeuropa, speziell aus den gemäßigten Gebieten rund um das Mittelmeer. Sie ist mittlerweile auch in Deutschland und weiten Teilen Mitteleuropas heimisch und sogar in den gemäßigten Regionen Nordamerikas zu finden, wo sie als Zierpflanze geschätzt wird und oft verwildert. Die Pflanze gedeiht bevorzugt in humusreichen, feuchten Böden und wächst in lichten Wäldern, an Flussufern und Waldrändern.
Gattung und Familie
Die Nachtviole gehört zur Gattung Hesperis, die weltweit etwa 25 Arten umfasst, und zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Die Gattung Hesperis zeichnet sich durch meist zwei- oder mehrjährige Pflanzen aus, die zur Bildung großer, verzweigter Blütenstände neigen. Typisch für die Kreuzblütler ist die vierblättrige Blütenform, die auch bei der Nachtviole gut zu erkennen ist.
Beschreibung und Aussehen
Die Nachtviole ist eine ausdauernde, zweijährige Staudenpflanze, die Höhen von 30 bis 90 Zentimetern erreichen kann. Sie bildet zahlreiche Blüten, die in Dolden angeordnet sind und in einem Farbspiel von kräftigem Violett bis zu zartem Rosa und reinem Weiß erscheinen. Die Blüten öffnen sich besonders abends und verströmen einen intensiven, süßen Duft, der Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten anzieht. Die schmalen, lanzettlichen Blätter der Nachtviole sind mittel- bis dunkelgrün und leicht behaart.
Haltungshinweise für die Nachtviole
Die Nachtviole ist eine relativ anspruchslose Pflanze und bevorzugt halbschattige bis sonnige Standorte. Sie gedeiht am besten in humusreichen, lockeren Böden, die gut durchlässig, aber ausreichend feucht sein sollten. Eine zu trockene Umgebung führt zu einem schwachen Wachstum und vermindert die Blütenbildung. Im Schatten kann die Pflanze ebenfalls wachsen, jedoch ist die Blütenpracht in sonnigeren Lagen oft intensiver.
Standort
Ein idealer Standort für die Nachtviole ist der Halbschatten oder eine lichtdurchflutete Ecke im Garten, beispielsweise am Rand von Bäumen oder Sträuchern, wo sie in den Abendstunden ihren Duft verströmen kann.
Bodenbeschaffenheit
Humose, leicht kalkhaltige und gut durchlässige Böden sind optimal für das Wachstum der Nachtviole. Ein pH-Wert von 6 bis 7,5 ist ideal. Staunässe sollte vermieden werden, daher empfiehlt sich eine leichte Sand- oder Kieszugabe, um die Bodenstruktur zu verbessern.
Pflanzung am Gartenteich
Die Nachtviole ist auch eine wunderbare Bereicherung für den Gartenteichrand. Da sie leicht feuchte Böden bevorzugt, gedeiht sie hervorragend am Ufer, wo der Boden ausreichend Feuchtigkeit speichert. Durch ihren Duft zieht sie zudem zahlreiche Insekten an, was zur Förderung der Biodiversität im Gartenteich beiträgt. Wichtig ist, dass die Pflanze nicht direkt im Wasser steht, sondern nur am feuchten Randbereich des Teiches gepflanzt wird.
Giftigkeit
Die Nachtviole gilt als ungiftig für Menschen und Haustiere. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Familie der Kreuzblütler enthält sie jedoch, ähnlich wie Kohlgewächse, geringe Mengen an Senfölglykosiden, die für manche Tiere in großen Mengen unverträglich sein könnten. Dennoch ist sie allgemein als sicher und unproblematisch in der Haltung bekannt.
Vermehrung und Zucht
Die Nachtviole lässt sich leicht über Samen vermehren. Die Aussaat erfolgt idealerweise im Frühling, wobei die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden. Bei optimalen Bedingungen keimen die Samen in etwa zwei bis drei Wochen. Eine gezielte Vermehrung über Stecklinge ist ebenfalls möglich, wird jedoch seltener praktiziert. Da die Pflanze zweijährig ist, erfolgt die Blüte oft erst im zweiten Jahr.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Die Nachtviole ist weitgehend resistent gegen viele Krankheiten, die andere Gartenpflanzen befallen. In feuchten Sommern kann es jedoch zu Befall mit Mehltau kommen. Regelmäßige Kontrolle und die Verwendung von natürlichen Fungiziden können den Befall eindämmen. Auch Schnecken lieben die jungen Blätter der Nachtviole, weshalb bei Neupflanzungen eine Schneckenbarriere ratsam ist.
Alternative Bezeichnungen der Nachtviole
Die Nachtviole wird im Volksmund häufig auch „Dame’s Violet“, „Veilchenblume“ oder „Silberblatt“ genannt. In Nordamerika ist sie unter dem Namen „Dame’s Rocket“ bekannt. Die lateinische Bezeichnung Hesperis matronalis verweist auf die abendliche Blütezeit, denn „Hesperis“ bedeutet im Griechischen „Abend“.
Häufig gestellte Fragen zur Nachtviole
1. Wann blüht die Nachtviole?
Die Nachtviole blüht meist zwischen Mai und Juni. Da sie zweijährig ist, wird die volle Blüte jedoch häufig erst im zweiten Jahr erreicht.
2. Verbreitet sich die Nachtviole von selbst im Garten?
Ja, die Nachtviole kann sich durch Selbstaussaat verbreiten, vor allem, wenn sie in lockeren, humusreichen Böden steht. Wer eine Ausbreitung vermeiden möchte, sollte die verblühten Dolden rechtzeitig abschneiden.
3. Kann die Nachtviole im Kübel gepflanzt werden?
Ja, die Nachtviole eignet sich auch für die Pflanzung im Kübel, solange dieser ausreichend tief und mit humusreicher Erde gefüllt ist. Eine regelmäßige Bewässerung ist hierbei besonders wichtig.
4. Verliert die Nachtviole im Winter ihre Blätter?
Da die Nachtviole winterhart ist, übersteht sie den Winter im Garten problemlos. In der Regel verliert sie ihre Blätter, treibt jedoch im nächsten Frühjahr wieder aus.
5. Ist die Nachtviole pflegeintensiv?
Die Nachtviole ist eine pflegeleichte Pflanze. Ein regelmäßiges Gießen, besonders bei Trockenheit, und das gelegentliche Entfernen von verblühten Dolden fördern jedoch ihre Blühfreudigkeit und die Selbstaussaat.
Fazit
Die Nachtviole (Hesperis matronalis) ist eine anmutige, pflegeleichte Staudenpflanze, die jeden Garten durch ihre zarten Blüten und ihren betörenden Duft bereichert. Sie gedeiht am besten in humusreichen, leicht feuchten Böden und ist eine ideale Wahl für halbschattige Plätze oder als Randbepflanzung am Gartenteich. Ihre Blüten ziehen nützliche Nachtfalter an und tragen zur Förderung der Gartenbiodiversität bei. Die Nachtviole ist winterhart und erfordert nur wenig Pflege, was sie zu einer perfekten Ergänzung für naturnahe und duftende Gartenanlagen macht.