Warum stinkt das Aquariumwasser?
Das Wasser im Aquarium ist eigentlich nie geruchslos. Es riecht immer. Manche vergleichen es mit dem Geruch nach Moos oder einem Wald nach einem Regenschauer. Oder im Fall eines Salzwasserbeckens sollte der Geruch am Meeresstrand erinnern. Ein Aquarium kann aber einen Geruch verbreiten, der durchaus geeignet ist, mit seinen fauligen Ausdünstungen im schlimmsten Fall Brechreiz auszulösen.
Was sind die Gründe für den üblen Geruch?
Der Auslöser für eine solche Geruchsbildung sind meist Fäulnisbakterien oder Algen (Blaualgen oder Cyanobakterien riechen am schlimmsten). Sie können sich allerdings nur dann bilden, wenn sie für sich gute Lebensbedingungen vorfinden. Auslöser können also sein:
- Ein zu selten gereinigter, bzw. verstopfter Filter
- Tote Fische oder Wirbellose
- Abgestorbene Pflanzenteile (Faulzonen)
- Überfütterung
- Überbesatz an Fischen und deren Ausscheidungen
Grundsätzlich ist das Ökosystem in diesen Fällen massiv gestört. Die Balance kann dadurch so weit ins Wanken geraten, dass es zu weiteren toten Fischen kommen kann. Im schlimmsten Fall, könnten sämtliche Bewohner des Aquariums den Tod finden.
Wie können die Ursachen behoben werden?
Sollte der Filter nicht mehr seine volle Leistung bringen, ist es dringend an der Zeit, eine Reinigung der Filtertechnik vorzunehmen. Allerdings sollte das Filtermaterial auf keinen Fall durch neues Material ersetzt werden. Es ist wichtig, nur den Filterschlamm zu entfernen und die Schwämme und anderes Material kurz durchzuspülen. Gerade in einer solchen Phase dürfen nicht mehr Filterbakterien verlorengehen als unbedingt nötig.
Das Becken sollte penibel nach toten Tieren abgesucht werden. Wenn das Aquarium über sehr zahlreiche Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten verfügt, kann es erforderlich sein, die Dekoration in einem gewissen Umfang vorübergehend zu entfernen.
Das Wasser muss in allen Bereichen gut im Aquarium zirkulieren können. Wenn es Zonen gibt, in denen abgestorbene Pflanzenteile liegen bleiben, müssen diese entweder regelmäßig manuell entfernt werden oder für eine Strömung gesorgt werden, die dafür sorgt, dass solche Faulzonen nicht entstehen können und abgestorbene Pflanzen zum Filter transportiert werden.
Eine Überfütterung sollte grundsätzlich vermieden werden. Das kann auch bedeuten, dass wenn zum Beispiel kleine Kinder im Haushalt leben, die Abdeckung verschlossen werden oder das Futter unzugänglich aufbewahrt werden sollte. Ist es doch einmal passiert, dass zum Beispiel eine Dose mit Futter ins Wasser gefallen ist, muss so schnell wie möglich alles, was an Futter zu finden ist, abgesaugt und entfernt werden. Wenn das Unglück schon länger her ist, muss zusätzlich möglichst viel Wasser gewechselt werden. Es ist davon auszugehen, dass das Filtersystem nicht mit einer solchen Menge an organischem Eintrag zurechtkommt, was zwangsläufig zu einem Anstieg des Nitritwerts führt.
Ein ähnliches Kippen des Wassers kann durch einen Überbesatz an Fischen ausgelöst werden. Meist ist dies der Fall, wenn zu viele Tiere gleichzeitig eingesetzt werden oder sich die Population auf natürlichem Wege deutlich erhöht. Zu einen bestimmten Punkt, ist das Filtersystem nicht mehr in der Lage, die Stoffwechselprodukte der Tiere zu ungefährlichen Nitrat abzubauen, das wiederrum durch die Pflanzen im Aquarium verbraucht werden würde. Es kommt dann zu einem Anstieg des Nitrit- oder Ammoniakgehalts im Aquarienwasser, das auch durch seinen Geruch wahrgenommen werden kann. Es sollte deshalb immer darauf geachtet werden, dass das Filtersystem ausreichend groß dimensioniert ist und generell der Besatz zur Größe des Aquariums passt.
Wenn die Geruchsbelästigung von Algen ausgelöst wird, sind meist Blaualgen, also Cyanobakterien die Ursache. Wie man Blaualgen bekämpfen kann, behandeln ein eigener Artikel.
Was ist zu tun, wenn das Aquarienwasser stinkt?
Wenn ein stinkender Geruch wahrgenommen werden kann, sollten folgende Schritte abgearbeitet werden:
- Wasserwerte messen: Vor allem Nitrit! Sind hier bereits Auffälligkeiten zu sehen?
- Aufdeckung der Ursachen: Siehe die wichtigsten Punkte oben!
- Durchführen eines großzügigen Wasserwechsels: Es können leicht 80% des Beckeninhalts gewechselt werden, ohne dass dies für die Bewohner schädlich wäre.
Wichtig ist es, die Wirksamkeit der Maßnahmen in den Folgetagen genau zu überprüfen und täglich genau zu beobachten, ob Aquariumfische und andere Beckenbewohner Auffälligkeiten zeigen oder die Wasserparameter zum Soll abweichen. Natürlich sollte auch das Stinken recht schnell wieder verschwunden sein und nicht wiederkehren.